29.02.2004 Husumer Auferstehung nach Agyemang-Show von Christian Grün
Vorwärts-Wacker Billstedt - Husumer SV 2:3 (2:3) Billstedt: Koch - Gundel - Taneli, Savelsberg (65. Jankovic) - Erlebach, Trochowski (65. Cihan), Pietkun, Aydin, Carrion - Agyemang, Hirschlein Husum: Teubler - Cornils - Rettkowski, Voß - Herpel, Strehlow (74. Köster), Groth (87. Groth), Hansen, Marohn - Fleige, Müller (78. Carstensen) Tore: 1:0 Agyemang (5.), 2:0 Agyemang (11.), 2:1 Müller (21.), 2:2 Strehlow (32.), 2:3 Müller (39.) Schiedsrichter: Ruesch (Hamburg) mit einer guten Leistung Zuschauer: 106 Beste Spieler:Agyemang, Carrion - Strehlow, Müller, Marohn
Bericht von Bernd Hulin (husumersv.de)
Wichtige Auswärtspunkte entführte die Husumer SV an diesem Wochenende aus Billstedt. Dabei lagen die Hansen-Schützlinge nach elf Minuten bereits 0:2 in Rückstand, schafften aber mit einer entschlossenen Angriffsleistung dennoch die Wende. Überragenden Akteur der ersten 25 Minuten war wieder einmal Eric Agyemang, den die Husumer Abwehr nur schwer in den Griff bekam. Mit seinen beiden Treffern zum 2:0 für die Gastgeber beeindruckte der Stürmer nicht nur die einheimischen Fans. Einen lupenreinen Hattrick verhinderte schließlich der Pfiff des Schiedsrichters (17.), der ein Foul an Rettkowski ahndete. Auf dem holprigen Platz am Öjendorfer Weg wirkten die Nordfriesen nach dem frühen Rückstand aber keinesfalls geschockt, nahmen das Zepter in die Hand und starteten gefährliche Angriffe. Lohn für das beherzte Auftreten waren drei Tore noch vor der Pause.
Husums Trainer Hans-Peter Hansen zeigte sich nach dem Schlußpfiff natürlich zufrieden:" Nach dem frühen 0:2 Rückstand war das eine beeindruckende Leistung meiner Mannschaft. Wir haben immer die Entscheidung gesucht."
Eugen Igel bilanzierte:" Den Sieg haben wir verspielt, meine Mannschaft hätte das 3:0 machen müssen. Die Abwehr war leider nicht konsequent genug, das Zweikampfverhalten stimmte nicht."
Wie die Feuerwehr starteten die Gastgeber und stellten die nicht immer sattelfeste Husumer Abwehr vor enorme Probleme. Außerdem zeigte Eric Agyemang wieder einmal, das er besonders gerne gegen Husum trifft. Bereits in der 5. Minute ließ er Voß und Rettkowski alt aussehen und brachte den Ball aus kurzer Distanz an Teubler vorbei im Tor unter. Nach einem Freistoß von Erlebach reagierte der besagte Erich (wie ihn der Stadionsprecher genüßlich vorstellte) Agyemang schneller und köpfte aus zwei Metern locker ein (11.). Und hätte er sechs Minuten später gegen Rettkowski nicht gerempelt, wäre der Drops gelutscht gewesen. Erichs Schuß zappelte natürlich bereits im Netz! Doch die Stormstädter ergaben sich nicht in Ihr Schicksal, sondern stemmten sich gegen die drohende Niederlage. Nach 21 Minuten gelang der Anschlußtreffer zum 2:1: Jakob Strehlow spielte Gerrit Müller mustergültig frei, der den Ball aus 12 Metern trocken ins rechte Eck einschob. Husum weiter im Vorwärtsgang, die Billstedter Abwehr wackelte immer bedenklicher. Jakob Strehlow vollendete nach Vorarbeit von Arne Hansen, der eine Unachtsamkeit von Torhüter Koch ausnutzte, zum 2:2 Ausgleich (32.). Die letzte Chance der Billstedter vereitelte Teubler in der 38. Minute: Daniel Aydin scheiterte am Keeper, nachdem er die gesamte Abwehr ausgespielt hatte. Im Gegenzug die Entscheidung: Nach einer geschickten Flanke von Jakob Strehlow scheiterte Arne Hansen noch an Torhüter Koch, der Nachschuß von Gerrit Müller landete unhaltbar im Netz (39.).
Nach dem Pausentee eine deutlich engagiertere und konzentriertere Heimmannschaft, die die Nordfriesen in Bedrängnis brachte. Doch am Strafraum waren die Mannen von Trainer Igel oft mit dem Latein am Ende. Die an diesem Nachmittag nicht fehlerfreie Husumer Abwehr brachte den Ball immer wieder aus der Gefahrenzone, erwähnenswerte Chancen für Wacker blieben aus. Mit blitzschnellen Kontern befreite sich die SV immer wieder, versäumte es aber selbst hochkarätige Chancen zur endgültigen Entscheidung zu nutzen. Björn Fleige zirkelte in der 52. Minute einen Freistoß aus 20 Metern nur äußerst knapp am Pfosten vorbei, auch René Marohn fehlten die berühmten Zentimeter (62.). Billstedts Torhüter Koch zeichnete sich dann in der 69. Minute aus, nach einem Konter hielt er gegen Fleige bravourös. Die größte Husumer Chance verhinderte der Boden: Torben Carstensen rutschte einen Meter vor dem Tor das Standbein weg, er hätte völlig freistehend nur noch einzuschieben brauchen (90.). Billstedt nur durch Hirschlein gefährlich, der einen 20 Meter Schuß nicht im Husumer Tor unterbringen konnte (89.).
Der Husumer Erfolg ist etwas glücklich, denn wenn Erich getroffen hätte... - auf grund der vielen Torchancen aber nicht unverdient. Die Gastgeber in der zweiten Halbzeit sehr bemüht, aber im Abschluß zu harmlos.
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