Für den Hamburger Amateurfußball hätte es ein wirklich toller Fußballnachmittag werden können. Die Altonaer Anhänger hatten zum Fahnentag aufgerufen und es fanden sich 607 zahlende Zuschauer an der Adolf-Jäger-Kampfbahn ein (darunter auch Ex-St.-Pauli Profi Timo Schultz und der aktuelle Keeper Benedikt Pliquett).
Die beiden Mannschaften wollten sich dem Spektakel allerdings nicht anschließen. In einem an fußballerischen Highlights sehr armen Spiel, konnten sich die beiden Teams in Hälfte eins kaum Torchancen erspielen. Die einzige nennenswerte Szene in den ersten dreißig Minuten blieb Jürgen Tunjic vorbehalten, der mit einem platzierten Distanzschuss Oliver Hinz zum Eingreifen zwang. In der 40. Spielminute dann allerdings die erste richtig dicke Chance: Berkan Algan, heute sehr offensiv im Sturmzentrum agierend, wurde perfekt von Tunjic im Strafraum angespielt. Aber anstatt selber zu schießen, will er es zu schön machen und legt noch einmal zurück. Die Altonaer Abwehr kann den Ball darauf klären. Kurz darauf pfiff der gute Schiedsrichter Andreas Bandt die erste Hälfte ab.
Auch in der zweiten Hälfte sorgten die Altonaer Schlachtenbummler für einige Unterhaltung. Fast ständig erklangen Rufe und Gesänge, Fahnen wurden geschwenkt. Und während die Gäste aus Schnelsen in der ersten Hälfte zumindest optisch überlegen waren, so übernahm nun die Heimelf von Trainer Oliver Dittberner diesen Part. Bereits drei Minuten nach Wiederanpfiff hätte dies auch fast zum Erfolg geführt, doch Tobias Leuthold, der nach seiner grandiosen Vorstellung vom Ostermontag heute recht blass blieb, traf aus etwa 16 Metern nur den Pfosten. Auch danach war Altona 93 die spielbestimmende Mannschaft, schaffte es jedoch nicht sich weitere Gelegenheiten zu erspielen. Erst in den letzten Minuten gab es noch Einschussmöglichkeiten für Madjrid Albry, der jedoch freistehend vor Grubba am Ball vorbei rutscht und kurz darauf aus 20 Metern nur die Latte trifft.
Für Altona geht es nun darum, die Saison vernünftig abzuschließen und sich achtbar aus der Affäre zu ziehen. Die letzten Auftritte der Dittberner-Elf lassen auf jeden Fall einen Aufwärtstrend erkennen. Bei den Germanen ruhen nach der heute wohl endgültig abzuhakenden Meisterschaft alle Hoffnungen auf dem Oddset-Pokal, wenn man diese Saison doch noch einen Titel an den Riekbornweg holen will.
Stimmen:
Oliver Dittberner (Trainer Altona 93): "Fußballerisch war das heute sicherlich nicht so toll von beiden Mannschaften. In der zweiten Halbzeit hatten wir die ein oder andere Möglichkeit das Spiel für uns zu entscheiden. Jedoch haben wir die Bälle vorne schlecht gehalten. Wir müssen in Zukunft die Bälle vorne besser behaupten, da müssen wir noch einiges dazu lernen. Wir können aber mit dem Punkt gut leben"
Juri Savitchev (Co-Trainer TuS Germania Schnelsen): "Ich bin zufrieden, weil wir heute endlich einmal wieder zu null gespielt haben und hinten sicherer standen als zuletzt. Die erste Halbzeit waren wir heute besser, die zweite Halbzeit Altona 93. Somit geht das Unentschieden in Ordnung."
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