22.04.2012 Bemühte aber einfallslose Niendorfer von Peter Strahl
Dieses Heimspiel des Niendorfer TSV wird präsentiert von Marcus Scholz
Niendorfer TSV – SC Vier- und Marschlande 0:1 (0:0)
Niendorfer TSV: Tholen – Natusch, Heysen, Kocadal, Adomah – Schumacher, Ucan, Griesch, Herbert – Schwoy, Brameier (68. Koberger) SC Vier- und Marschlande: Möller - Hackstein, Oltmann, Benson, Güven – Kosik – Ahmadi (83. Kaba), Beytullah Atug, K. Herzberg (79. Khalili), Ullrich – von Hacht (89. Bedran Atug) Tore: 0:1 Ullrich (66.) Schiedsrichter: Fatiras (TuS Berne), eigentlich ganz ordentlich, nur in der heißen Schlussphase übersah er einen eindeutigen Eckball für die Gäste und verschaffte dadurch den Niendorfern einen Vorteil, den sie aber nicht nutzen konnten. Beste Spieler: alle gleichermaßen durchschnittlich – Güven, Ahmadi Zuschauer: ca 120
Nach dem 0:3 der Vierländer in Rugenbergen vor gut einem Monat zeigte sich der Schreiber äußerst erschrocken über die von den Gästen abgelieferte Leistung und prophezeite ihnen eine dornige Zukunft. Doch ein torloses Remis auf eigener Scholle gegen unmotivierte Condoraner und ein Festival an Toren ebendort gegen den nunmehr als Absteiger feststehenden TSV Sasel ließen Benji Scherner und die Seinen wieder ein wenig Mut schöpfen. Nicht zuletzt auch wohl, weil die Niendorfer aus früheren Zeiten dafür bekannt waren, sich gelegentlich eine Reihe von Grottenkicks zu leisten.
Allein diese Befürchtung, was die Sachsenwegler angeht, erweist sich sehr schnell als grundlos. Gegen tief gestaffelte Gäste spielen sich ihre Aktionen durchweg in deren Platzhälfte ab. Allein sie lassen jegliche zum Torerfolg führende Einfälle vermissen, beißen sich immer wieder vorne fest und produzieren nichts, was der Rede an dieser Stelle wert sein könnte. Nach einer guten halben Stunde dann aber doch die erste bemerkenswerte Szene: Tim Heysen und Markus Schwoy, Spezialist für derartige Situationen, machen sich gemeinsam Gedanken über die Ausführung eines Freistoßes. Der weniger Geübte läuft schließlich an und knallt die Kugel full power in die Vierländer Mauer mit einer Verve, dass sie von dort abprallt und unweit der Mittelinie bei Sandjar Ahmadi landet, der einem seiner Mispieler ermöglicht, André Tholen in Schwulitäten zu bringen, mehr aber auch nicht. Anmerkung: Der genaue Hergang dieser Szene wurde Opfer eines fast sechzigminütigen starken Regens, der auch die Aufzeichnungen des Schreibers stark in Mitleidenschaft zog. Danach verfehlen zunächst Francis Adomah und ein wenig später Tim Schumacher mehr oder weniger knapp das gedachte Ziel. Auch der an der 16er-Grenze postierte Tobias Herbert setzt seinen Volley in die regnerische Landschaft.
Die ersten Minuten des zweiten Spielabschnitts gehören zunächst den Angereisten, und Markus Schwoy scheint es zu kalt zu werden, denn er verlässt kurzzeitig das Geläuf, um sich mit etwas Warmem unter seinem Trikot zu versorgen. So gegen die Unbilden der Witterung bestens gewappnet, bietet sich ihm in der 63. Minute die beste Chance der Veranstaltung, als sein Kontrahent Jan Oltmann auf dem glatten Rasen ins Rutschen kommt und Schwoy nur noch Keeper Patrick Möller vor sich hat. Allein Schwoy vermag den Tormann nur anzuschießen. Fast im Gegenzug bereits die Entscheidung. Der sehr muntere Ömer Güven tritt einen Freistoß, Kevin Herzberg verlängert ihn per Kopf und Marcel Ullrich finalisiert zum Siegestreffer. Die nun erheblich energischeren Aktionen der Turner und Sportler vermögen an diesem Endstand allerdings nichts mehr zu ändern, da es Schumacher und dem eingewechselten Philipp Koberger lediglich gelingt, den gegnerischen Goalie ernsthaft zu prüfen, mehr aber auch nicht.
Nach den Rugenbergenern am Vormittag gelang es nun auch den Niendorfern, sicherlich ungewollt, Bewegung in die Abstiegsszenerie zu bringen. Sie selbst finden sich mittenmang eines 44-45er-Punkte-Pulks auf dem siebtem Platz wieder, aus dem aber am Dienstagabend ein neunter Rang werden kann, wenn Pinneberg gegen Meiendorf punktet und Condor versus Altona 93 gespielt haben werden.
Des Reporters durchnässte Aufzeichnungen
Marcel Ullrich im Torjubel
Stimmen:
Benjamin Scherner (Trainer SCVM): Nach unserem erfolgreichen Standard haben wir es verstanden, das 1:0 irgendwie nach Hause zu schaukeln. Mit unseren vier Punkten aus den letzten beiden Spielen, auch wenn es zuletzt nur – in Anführungsstrichen - Sasel war, hatten wir schon mal einen guten Anfang gemacht. Die heutigen drei sind deshalb auch besonders erfreulich. Aber damit soll noch kein Schluss sein, denn es liegen noch fünf Spiele vor uns. Unsere bisherigen 34 Punkte reichen jedenfalls nicht zum sicheren Klassenerhalt.
Frank Hüllmann (Trainer Niendorfer TSV): Wir haben das Spiel ganz gut kontrolliert, jedoch kein hochklassiges Spiel abliefern können. Bei einer Standardsituation haben dann aber ein, zwei Mann gepennt, obwohl alles eingeteilt war, und so lagen wir auf einmal hinten. Danach haben wir uns das Spiel gegen einen Gegner, der noch unbedingt ein paar Punkte braucht, selbst schwer gemacht. Das war alles im allen wenig intelligent.
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