Der Schreiber will es gerne zugeben: Er war nicht zur Ellernreihe gepilgert, um die Platzherren näher in Augenschein zu nehmen, sondern vielmehr um dem ersten Meiendorfer Dreier beizuwohnen. Schließlich hatte er es versäumt, den für ihn überraschenden Cuperfolg an der B 75 gegen in Niendorf noch spielstarke 85er am vergangenen Dienstag mitzuerleben. Doch, anders als erwartet, bekam er nur eine Mannschaft zu sehen, die ein recht ordentliches Spiel ablieferte, und die hieß Aufsteiger Bramfelder SV, wobei allerdings zu berücksichtigen ist, dass die Gäste ohne ihren verletzten Yiner Ronal Arboleda Sanchez auskommen mussten, dessen Fehlen sich vor allem im Spiel nach vorne bemerkbar machte.
So sorgen denn die Bramfelder schon nach sieben Minuten für die erste gefährliche Situation durch Mannschaftsführer Carsten Henning nach einem Eckstoß. Drei Minuten später bereits das 1:0. Dafür verantwortlich zeichnet auf der rechten Seite Ömer Akyörük, der nach einem Pass von Marcel Schwarck mutterseelenallein (wo ist Fabian Facklam?) auftaucht. Es muss schon mehr als eine Viertelstunde vergehen, ehe Lennard Bahn als erster der Gäste einen, wenn auch zu hoch angesetzten, Torschussversuch unternimmt. Wie es besser geht, demonstriert hingegen kurz darauf der gleichfalls unbewachte Dustin Vespermann, als er, nahezu unbehindert, einen langen Schwarck-Ball neben Tormann Tobias Sävke im dessen Gehäuse versenkt. Danach auch mal wieder die Gäste. Nur BSV-Tormann Patrick Tabor erweist sich als gut postiert bei einer Aktion von Marcin Hercog sowie einem Header von Michael Sara in der 23. Minute und braucht gleich darauf nicht einzugreifen, da dessen Freistoß aus 22 Metern über die Querlatte streift. Auch dem Kopfballversuch von Gabriel Subasic nach einer Ecke wird kein Erfolg beschert. Gleichfalls erfolglos nach 32 Minuten nun aber auch Vespermann, der erneut völlig freistehend vom Penaltypoint verzieht. Schließlich aber noch der Anschlusstreffer und Hoffnung für die MSVer drei Minuten vor dem Pausenpfiff durch Hamid Zazai, der aus 22 Metern abzieht und die Kugel in den Winkel setzt. Felix Rehr hingegen, gegen BU zweifacher Schütze, bringt nur ein harmloses Schüsschen in die Arme des BSV-Keepers zu Stande.
Nach einer einsatzfreudigen Subasik-Aktion im Strafraum sieht sich Schwarck auf dem Hosenboden sitzen, die Elferchance nutzt Henning sicher. Auch danach ergeben sich gute Möglichkeiten hüben wie drüben. Vespermann aber lässt nach einem Subasik-Fehler Konzentration vermissen, Zazai hingegen scheitert an einem Defensivbein. Akyörüks im zweiten Versuch gelungene Einzelleistung sorgt eine Viertelstunde vor Ende der Partie für das 4:1, das nur noch durch einen von Hannes Niemeyer verwandelten Strafstoß nach einem harten Tackling an Hercog ein wenig gemildert werden kann. Denn weder der Versuch von Bramfelds Kai Schakir, das eigene Gehäuse zu treffen, noch ein Hinterkopfball von Sara bringen etwas ein. Ihren gelungensten Spielzug über drei, vier Stationen demonstrieren die heute in Rot spielenden Gelb-Schwarzen kurz vor dem endgültigen Abpfiff, allein er endet in den Armen von Torhüter Tabor.
Sechs Punkte aus zwei Spielen sowie Tabellenzweiter hinter Elmshorn und vor Altona sind schon ein unglaublicher Auftakt für die Brüning-Auswahl, die sie nun auch wohl hoffnungsvoll am nächsten Sonntag zur Brucknerstraße fahren lässt. Was die Meiendorfer hingegen betrifft, dürfte die Vermutung, dass ihrem Trainer eine Kopfschmerzen bereitende Woche bevorsteht, nicht ganz von der Hand zu weisen sein. Denn am Dienstag zum Pokalspiel nach Curslack und vier Tage später Germania Schnelsen zu Besuch dürften doch wohl echte Hammerpartien sein.
Stimmen:
Matthias Stuhlmacher (Trainer Meiendorf): Wer sich nicht an die taktischen Vorgaben hält und hinten so offen steht, obwohl eingehend angesprochen wurde, wie der Gegner spielt, und wenn auch überdies alles eintritt, wovor man gewarnt wurde, der muss sich nicht wundern, dass die Leistung sich dann auch nicht als oberligareif erweist.
Hardy Brüning (Trainer Bramfeld): Ich hatte ja schon vor Beginn der Saison festgestellt, dass das Auftaktprogramm uns entgegenkäme. Wir müssen jetzt jeden Punkt mitnehmen, den wir irgendwo und irgendwie ergattern können. Das Spiel hätte sicherlich besser von uns gestaltet werden können, aber das Gute ist, dass die Mannschaft im Moment die wenigen Chancen, die sie hat, zu nutzen versteht. Wir wollen auch weiterhin versuchen, Punkte zu sammeln, um die notwenige Zahl für den Nichtabstieg zusammen zu bekommen.
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