VfL Pinneberg: Steen – Dora, Waseq, Müller, Knottnerus – Maksimovic, Kaplan – Badermann (65. Eggert), T. Hayran, S. Hayran – Ünlü (65. Koster) TSV Buchholz 08: H. Titze – Kettner, Bowmann (82. Niefert), Gege, Grühn – Müller (85. Rodrigues), S. Titze, Styhn, Buzhala – Loa (61. Kühn), Gillich Tore: 0:1 Gillich (60.), 1:1 Koster (74., Foulelfmeter / H. Titze an T. Hayran) Schiedsrichter: Fabian Porsch (Barsbütteler SV): Eine kleine Schwächephase zum Ende der ersten Halbzeit, ansonsten ein guter und souveräner Spielleiter. Bis zur 74. Minute: Die Schwalbe von Tugay Hayran, die der Referee fälschlicherweise als Elfmeter reifes Foul auslegte, schmälert seine Leistung. Ließ sich immerhin in der 84. Minute nicht zu einer Konzessionsentscheidung hinreißen, als die Gäste für einen Schubser gegen Marian Grühn ebenfalls einen Strafstoß forderten. Beste Spieler: Steen – Müller, Gege Zuschauer: 120
Erstmalig in seiner Laufbahn machte sich der HAFO-Schreiberling auf den Weg nach Pinneberg, um von der Fahltsweide zu berichten. Im Vergleich zum Besuch des Kollegen Andreas Killat im „Santa-Fu“ bei Eintracht Fuhlsbüttel gegen den USC Paloma wenige Tage zuvor sicher nicht vergleichbar spannend, dennoch bereute man den Weg aus Hamburgs Osten zum Pinneberger Vorzeigeverein nicht. Im Stadion 1 trafen mit dem gastgebenden VfL und dem TSV Buchholz 08 zwei Sieger vom ersten Spieltag aufeinander. Pinneberg gewann mit 1:0 beim SCVM, die Nordheider bezwangen im Saisoneröffnungsspiel den SC Condor gar mit drei zu eins Toren. Dort sah der Hafoist „08“ erst zum dritten Mal. Zuvor in der letzten Saison zweimal auswärts. Beim USC Paloma verschenkten die Buchholzer einen sicher geglaubten Sieg und mussten sich letztenends mit einem 1:1-Remis begnügen. Das andere Gastspiel am Meessen beim mittlerweile abgestiegenen Oststeinbeker SV endete ebenfalls mit demselben Resultat. Für das Sportliche sind diese Angaben sicher nicht sonderlich wichtig, aber raten Sie mal, wie das heutige Spiel ausgehen sollte. Sind nicht alle guten Dinge drei?
Die Hausherren mussten auf ein halbes Dutzend potentieller Stammspieler verzichten und waren gegen eine mental geschwächte Buchholzer Crew (verlor das Oddset-Pokal-Spiel beim SV Lurup mit 0:1, verschoss dabei zwei Elfmeter und traf mehrfach die Latte) dennoch tonangebend. In der ersten halben Stunde wurde Sören Badermann gleich dreimal aussichtsreich angespielt. Doch zweimal verbaute er sich mit einer ungenügenden Ballannahme eine Hochkarätige und beim dritten Mal schätzte er die Flugbahn des Balles schlichtweg falsch ein. Die Gäste meldeten sich erst im letzten Drittel der ersten Hälfte zu Wort. Arne Gillich (27.), André Müller (30.) schossen drüber, bzw. vorbei und Milaim Buzhala köpfte eine Müller-Flanke genau in die Arme von Keeper Stefan Steen. Halbzeit 0:0.
Die Buchholzer kamen entschlossener und bissiger aus der Kabine. Die 08-Führung der sympathischen Niedersachsen resultierte aus einem Abspielfehler von Mark Müller. Prince Boateng Styhn leitete den Ball aus der Luft gleich weiter zu Müller, der seinen Gegenspieler Fabian Knottnerus narrte und den am zweiten Pfosten bereit stehenden Arne Gillich bediente. – 0:1! Pinneberg in der Folge sichtlich geschockt. Die Fischer-Elf knüpfte an die schwache letzte Viertelstunde aus dem ersten Durchgang an und konnte froh sein, dass der Gast trotz steigender Überlegenheit nicht den Vorsprung erhöhte. So kam es, wie so oft im Fußball. Blickpunkt 74. Minute: Der leichtgewichtige und technisch beschlagene Tugay Hayran zieht in den Strafraum ein, 08-Goalie Henrik Titze eilt dazwischen, Hayran fällt (bevor der Keeper überhaupt einen Körperkontakt suchen kann), der bis dato gut leitende Schiedsrichter Fabian Porsch leider darauf rein. Energische Proteste auf Seiten der Buchholzer! Elfmeter! Seltsam: Keine gelbe Karte für Titze. Ob Porsch sich da seiner Entscheidung nicht mehr sicher war?
Der eingewechselte Thomas Koster fragte nicht lange nach Recht oder Unrecht. Er schoss in die rechte Ecke, verlud den Schlussmann – 1:1! Nun wurde die Partie um einiges bissiger und aggressiver. Dennoch musste Porsch im Duell Erster gegen Zweiter der letztjährigen FairPlay-Tabelle der „Sparda-Bank“ nur dreimal Gelb zücken (einmal Buchholz, zwei Mal Pinneberg). Die beste Chance zur Spielstandsveränderung hatte Marian Grühn. Bei einem der zahlreichen 08-Angriffe in den letzten Minuten köpfte er einmal auf die Latte und wurde beim Nachschuss-Versuch zu Fall gebracht. Klar, dass die rot-weißen Elfmeter forderten, immerhin behielt Porsch dort kühlen Kopf und die Pfeife blieb stumm.
Stimmen:
Thomas Titze (Trainer TSV Buchholz 08): Wir müssen uns vorwerfen, dass wir das 2:0 und 3:0 nicht gemacht haben. Es ist unglaublich, was wir in dieser Woche an Chancen vergeben haben. Erst im Pokal bei Lurup und jetzt in Pinnberg. Als Krönung dieser Woche haben wir einen Elfmeter gegen uns bekommen, der eine Schwalbe war. 60 Minuten lang pfeift der Schiedsrichter ganz hervorragend und greift dann mit gravierenden Entscheidungen entscheidend in das Spiel ein. Das finde ich nicht okay. Ich besitze auch einen Schiedsrichterschein und weiß, wie schwer es manchmal sein kann. Aber: Bei einem Elfmeterpfiff muss man sich doch 100%ig sicher sein! Der Pinneberger Spieler dreht sich nach dem Pfiff ab und grinst. Das sagt doch alles. Es war eine Scheiß-Woche für uns.
Michael Fischer (Trainer VfL Pinneberg): Insgesamt geht das Unentschieden in Ordnung. In der ersten Halbzeit wäre eine Führung für uns verdient gewesen. Sören Badermann stand zweimal blank, nimmt den Ball aber zu schlecht mit. In der zweiten Halbzeit war Buchholz überlegen. Ob es ein Elfmeter war, das kann ich nicht sagen. Wenn ich mich über alles aufregen würde, was gepfiffen oder nicht gepfiffen wird, dann müssten wir noch im Pokal dabei sein und hätten in der letzten Saison den Fairness-Pokal gewonnen. Bei uns fehlten einige Spieler, das darf man nicht vergessen. Einige von denen, die gespielt haben, brauchen noch etwas Zeit und die werden sie auch bekommen. Wir haben den Altersdurchschnitt von 27 auf 23 Jahre gesenkt, die Jungs werden sich noch weiter entwickeln. Aus den Spielen gegen Vier- und Marschlande und Buchholz haben wir letzte Saison in vier Spielen null Punkte geholt. Jetzt haben wir schon vier. Das ist sensationell. Von daher sind wir mit dem Remis auch zufrieden.
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