Dieses Heimspiel des Niendorfer TSV wird präsentiert von Marcus Scholz
vs.
Niendorfer TSV – SC Condor 0:5 (0:2)
Niendorfer TSV: Wolf – Natusch, Heysen, Mensah, Adomah – Kocadal (76. Solmaz) – Schumacher, Schwoy, Utz (46. Herbert) – Sellhorn, Scharkowski (63. Brameier) SC Condor: Kleinschmidt – Twardawa, Lüdemann, Krohn, Cayir – Pawletta (82. Maas), Anders – Jawla (66. Eren), El-Nemr (77. Niemann) - Flores, Roschlaub Tore: 0:1 El-Nemr (8.), 0:2 Roschlaub (16.), 0:3 Jawla (50.), 0:4 Flores (52.), 0:5 Jawla (54.) Schiedsrichter: Johannes Mayer-Lindenberg (HTB): Versagte Niendorf einen Elfmeter (71., Kleinschmidt an Sellhorn), dazu noch ein paar ungleich verteilte Gelbe Karten (Kocadal kam davon, Flores zwei Minuten später fürs gleiche Vergehen – Trikotreißen – hingegen nicht). Über 90 Minuten gesehen war die Leistung bei der Hitze jedoch OK. Beste Spieler: Keiner – Alle (besonders aber Jawla, El-Nemr, Cayir) Zuschauer: 70
Der Rasenplatz in Niendorf bleibt bis zum HSV-Spiel gesperrt, also „durfte“ heute wieder im „Kunstrasenkäfig“ gespielt werden. Bei den tropischen Temperaturen um die 36 Grad weder für die Spieler (brennender Belag), noch für die Fans (null Schatten) ein Vergnügen. Nur Trainer Frank Hüllmann war am Vormittag als Zuschauer beim Paloma-Spiel noch zu Scherzen aufgelegt: „Wir spielen heute mit den langärmeligen Trikots“. Er sollte da noch nicht ahnen, wie Recht er behalten würde. Seine Truppe ließ nämlich jegliche Laufbereitschaft vermissen, während die Gäste vor Spielfreude nur so sprühten.
Die erste Chance des Spiels hatte zwar der NTSV, Nick Scharkowski köpfte nach Flanke von Tim Heysen aus 5 Metern freistehend neben das Tor (5.), aber danach brannten die Raubvögel ein Feuerwerk ab. „Wir müssen da in Führung gehen, kriegen aber stattdessen im Gegenzug zwei solche Traumtore“, stellte Hüllmann fest. Lamin Jawla, heute mit der Note 1+ mit Sternchen, ließ auf der rechten Außenbahn Francis Adomah und Ebenezer Utz wie zwei Anfänger aussteigen, flankte dann mit Auge und viiiel Gefühl in den Strafraum, wo Pascal El-Nemr mit mindestens genauso viel „Feeling“ aus acht Metern präzise in den Winkel köpfte (8.). Ein paar Minuten später hämmerte Nils Roschlaub das Leder aus 18 Metern in die Maschen (16.). Zwei Wahnsinnstore. Und nun hatte Condor richtig Laune an der Hitze und dem Spiel gefunden. Hohes Tempo und schnelles Kurzpassspiel waren ebenso dabei, wie perfekte Diagonalbälle und Traumpässe über 30-40 Meter. Bei den Gastgebern hingegen lief nichts mehr zusammen, das 0:2 zur Pause war noch geschmeichelt.
Nach dem Seitenwechsel holte Condor Versäumtes umgehend nach. Binnen vier Minuten stand es 0:5. Alexander Krohn mit einem 50-Meter-Traumpass auf die linke Seite zu Carlos Flores (mit gütiger Unterstützung von Heysen, der unter dem Ball durchtauchte) und der legte quer auf Jawla: 0:3 (50.). Jawla (immer wieder Jawla) mit einem fast identischen Zuckerball über 40 Meter genau in den Lauf von Flores: 0:4 (52.). Flanke Roschlaub, Kopfball Jawla (haben wir schon erwähnt, dass der heute überragend war?), 0:5 (54.). Auf und neben der SCC-Ersatzbank wurde gefeixt und gefeiert und ungläubig gestaunt und geklatscht. Was für ein Spielrausch! Die Niendorfer konnten einem nun schon fast leid tun, taten aber andererseits auch viel zu wenig, um die Pleite in Grenzen zu halten.
Hätten die Raubvögel danach nicht noch vier, fünf dicke Konterchancen liegen gelassen, es wäre ein noch schlimmeres Debakel geworden. Unter anderem standen Flores (73.) und Roschlaub (75.) frei vor Keeper Dennis Wolf, der sich trotz fünf Gegentoren noch als bester Spieler seiner Mannschaft bezeichnen lassen darf. Für den NTSV hätte es nach einem Foul von Sascha Kleinschmidt an Tim Sellhorn eigentlich Elfmeter geben müssen (71.), doch Schiri Mayer-Lindenberg gönnte den Hausherren wohl keinen Ehrentreffer und entschied auf Freistoß für den hochverdienten Sieger. In dieser Form ist die Ehlert-Elf auf jeden Fall zum Kreis der Titelfavoriten zu zählen!
Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1956): 21 Spiele, 8 Siege, 3 Remis, 10 Niederlagen, 36:40 Tore
Meik Ehlert (Trainer SC Condor): Ein sehr gutes Spiel von uns, vielleicht das Beste, seit ich beim SC Condor Trainer bin. Die ganze Mannschaft hat heute gut gespielt und wir haben hervorragende und sehenswerte Tore geschossen. Großes Lob besonders an unsere jungen Leute, die bei dieser Hitze ein sehr hohes Tempo gegangen sind und nie einen Ball verloren gegeben haben.
Frank Hüllmann (Trainer Niendorfer TSV): Mein Kommentar zum Spiel: Griff in die Toilette! Wir hatten nur eine gute Szene von Scharkowski, da müssen wir 1:0 in Führung gehen. Aber danach haben wir die langen Bälle nicht vernünftig weggearbeitet und haben hochverdient verloren. Es hätten auch noch mehr Gegentore fallen können. Ein absoluter Griff in die Toilette für uns heute. Condor hatte Lust zu spielen und hat das super gemacht, bei uns eine Katastrophe.
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