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01.09.2012
Meiendorfs erstem Heimerfolg dieser Spielzeit fehlt die Überzeugungskraft von Peter Strahl




vs.


Meiendorfer SV – Altonaer FC 93 3:2 (1:1)

Meiendorfer SV: Sävke – Gasde, Hoffmann, Subasic, Kaczenski – Facklam, Niemeyer, Hercog (64., Raschidy) – Bahn (90. + 1., Haye, frisch von Sylt kommend), Rehr (77., Appiah, Ex-Sylt) - Sara
Altonaer FC: Lastro – Hadid, Heitbrock, Ngole, Kappler – Kamalow (84., Straub), Lipke – Thiessen – Jaoudat (57., Gyimah), Winkel – Akgül
Tore: 1:0 Sara (18.), 2:0 Rehr (26.), 2:1 Thiessen (63.), 2:2 Akgül (71.), 3:2 Sara (80.)
Schiedsrichter: Krüger (Eintracht 03 Norderstedt), mit einwandfreier Leistung, es sei denn, das zum ersten Platzverweis führende Handspiel erfolgte innerhalb des Strafraumes, wie mancher Zuschauer es gesehen haben will.
Rote Karten: Lastro (3., Handspiel außerhalb des 16ers), Heitbrock (88., Grobes Foulspiel)
Beste Spieler: Facklam, Sara - Akgül
Zuschauer: 312

Wie der Hafo-Kollege Andreas Killat im zu diesen Seiten gehörenden Forum akribisch eruiert und aufgelistet hat, konnten die heutigen Gäste aus Altona den Meiendorfern seit 2002 in insgesamt acht Spielen kein einziges Pünktchen mehr entlocken, sofern die Letzteren Heimrecht hatten. Die letzte Klatsche an der B 75 ist gerade mal vier Monate alt und fiel überdies mit einem 0:5 überaus deftig aus. Doch diesmal schienen die Auguren für die Gäste günstig, schließlich hatten die MSVer ihre beiden bisherigen Heimspiele punktlos beendet und die 93er wurden bei nahezu sämtlichen Expertenprognosen dem Kreis der Favoriten zugeordnet.

Doch bereits nach drei Minuten bekommt die Zuversicht einen Dämpfer, sofern sie den Angereisten gilt. Der weitgehend unbekannte Ersatztormann Boris Lastro – Stammhüter Kindler konnte angeschlagen nur auf der Bank Platz nehmen – muss bei der ersten Erfolg versprechenden Attacke der Gelb-Schwarzen sein Bewachungsobjekt verlassen, überschreitet dabei offenbar die Strafraumgrenze und berührt unzulässiger Weise den Ball mit der Hand. Der Platzverweis ist die unabwendbare Folge. Kein Altonaer hatte zuvor wohl an eine solche Möglichkeit gedacht, folglich steht Marcel Kindler nur als "ETW" auf der Spielerliste. So muss also ein Feldspieler den Kasten ausfüllen, und die Wahl fällt auf Andreas Kappler. Zwar macht sich der Verlust eines Mannes nicht sogleich bemerkbar, doch nach und nach scheinen die Einheimischen Übergewicht zu erlangen. Hüben Fabian Facklam, drüben Dennis Thiessen zielen zwar noch vorbei, doch dann vermag sich Facklam auf der rechten Seite, wo ja nun der allgemein zuverlässige Kappler fehlt, durchzusetzen und Michael Sara zu bedienen, der per Flachschuss den Führungstreffer für seine Farben erzielt. Fast im Gegenzug ein nur um Weniges zu hoch angesetzter Lupfer von Stefan Winkel über Sävke hinweg, danach zwei gute Aktionen vom Keeper wider Willen gegen Sara und Lennard Bahn. Fast in den Pausenpfiff hinein erneut Facklam auf rechts, der mit erneut gelungenem Zuspiel Felix Rehr das 2:0 ermöglicht.

Doch statt dass die Stuhlmacher-Elf nun nachlegt, lässt sie die Gäste weitgehend gewähren. So muss und kann dann Sävke einem Schuss des eingewechselten, gerade gleichfalls der Insel entfleuchten, Franzis Gyimah (Zuspiel: Benjamin Lipke) seine volle Aufmerksamkeit widmen, ehe er gegen einen Thiessen-Freistoß aus 20 Metern in die rechte untere Ecke doch den Kürzeren zieht (63. Minute). Nur acht Minuten danach die vielleicht schönste Kombination des gesamten Spiels. Querpass von Thiessen auf den links postierten Winkel, der wiederum in die Mitte zu Sezgin Akgül, welchem alsdann der durchaus verdienten Ausgleichtreffer gelingt. Nur wenig später ist es nochmals Gymiah, der mit seinem Marsch von der Mittellinie durch die Meiendorfer Instanzen diese in Schwulitäten bringt. In der 80. aber ein Ende mit der Altonaer Herrlichkeit. Sara gewinnt einen Zweikampf gegen Ngole Ndame, kommt ins Stolpern und sein Schüsschen holpert am herausstürzenden und sich verschätzenden Kappler vorbei über die Torlinie. Ein Glückstreffer zweifellos, der gegen einen gelernten Goalie möglicher Weise nicht passiert wäre. Höchst überflüssig auch das Frustfoul von Kevin Heitbrock kurz vor dem Abpfiff an Facklam.

Nun drei Punkte sind drei Punkte werden sich nach den 90 Minuten die Meiendorfer vermutlich gesagt haben, zumal es am kommenden Wochenende zum Nachbarschaftsduell gegen zurzeit sehr konstante Condoraner gehen wird. Altona hingegen wird es mit Paloma zu tun bekommen, und die sind nach Kenntnis des Schreibers nun keine Angstgegner der 93er.



Die MSV-Bilanz gegen Altona 93:
27 Spiele – 13 Siege – 5 Remis – 9 Niederlagen – 48:40 Tore

Stimmen:

Oliver Dittberner (Trainer Altona 93):
Glückwunsch an Meiendorf. Ich meine, wir haben ein recht interessantes Spiel gesehen, insbesondere die zweite Halbzeit war unterhaltsam. Nach der ersten Roten Karte haben wir uns eigentlich recht schnell gefangen, haben auch Chancen herausgespielt, ohne sie allerdings nutzen zu können. Trotz des in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit kassierten zweiten Treffes sind wir im zweiten Spielabschnitt durch eine gute Leistung wieder ins Spiel zurück gekommen. Natürlich ist die Mannschaft enttäuscht darüber, von hier nichts mitnehmen zu können. Allein ihr heutiges Auftreten über weite Strecken des Spiels lässt für die Zukunft durchaus hoffen.

Matthias Stuhlmacher (Trainer Meiendorfer SV):
Mit dem Ergebnis des Spieles bin ich natürlich zufrieden. Mit dem Verlauf der ersten Halbzeit nur bedingt, weil wir immer noch viel zu viele Möglichkeiten für den Gegner zulassen. Obwohl wir mit einem 2:0 relativ verdient in die Halbzeitpause gegangen sind, hat mich der zweite Spielabschnitt überhaupt nicht zufrieden stellen können. Großes Lob aber für Altona, die noch was erreichen wollten, was ganz klar zu spüren war. Wir haben hingegen viel zu wenig dagegen gehalten, waren viel zu passiv und haben nichts investiert. Das entsprach natürlich überhaupt nicht meiner Ansage. So war der Sieg gegen nur zehn Spieler eigentlich nur glücklich, gegen einen kompletten Gegner hätte es möglicher Weise nicht gereicht.


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