05.09.2012 Vorschau: Niendorf sucht seine Form, Altona einen Torwart und Bergedorf eine halbe Mannschaft von Andreas Killat
Der 6. Spieltag startet diese Woche bereits am ungewohnten Mittwoch, da der Niendorfer TSV am Freitag den HSV empfängt (der gerade in Schwarzenbek mit 12:0 glänzte). Apropos: Die Zweitvertretung des HSV könnte sich am Samstag einen Bus für die gemeinsame Anreise mit dem SC Victoria teilen, beide müssen nämlich nach Hannover. In der Oberliga steigt, wie schon erwähnt, der Krisengipfel am Mittwoch am Sachsenweg, während zwei Tage später und 30 KM weiter nördlich das absolute Spitzenspiel ausgetragen wird. Die Tabelle ist dabei so eng beieinander, wie schon lange nicht, zwischen Platz 4 und 15 liegen gerade einmal drei Punkte, neun (!) Mannschaften haben jeweils sieben Zähler. Mir großer Spannung blickt die Hamburger Amateurszene am Sonntag vor allem Richtung Sander Tannen: Muss Berkan Algan, nachdem er gerade erst mit dem FC Sylt ein Pflichtspiel als Trainer ausfallen ließ, ein weiteres Mal dem Gegner kampflos gratulieren?
Oberliga Hamburg, 6. Spieltag:
Niendorfer TSV (16) vs. SC Vier- und Marschlande (17)*** – Mittwoch, 19:30 Uhr (Letzte Saison: 0:1, 3:1)
Sachsenweg 78, 22455 Hamburg
Frei nach Steven Seagal: Alarmstufe Rot! Vier Niederlagen in Folge für Frank Hüllmann & Co. - und beim SCVM (Dresscode Rot) sieht es sogar noch finsterer aus (erst ein Punkt). Wegen des Niendorfer Freundschaftsspiels gegen den HSV (am Freitag) wurde die Partie übrigens nicht nur ein paar Tage vorgezogen, sondern auch gleich noch das Heimrecht getauscht, denn ursprünglich hätte eigentlich der SCVM ein Heimspiel gehabt. Gut möglich, dass Benni Scherner die Zustimmung hierzu inzwischen bedauert, denn zweifelsohne käme ihm in der jetzigen Situation der Heimvorteil wesentlich besser gelegen. Für beide steht entsprechend der tabellarischen Situation viel auf dem Spiel. Doch während es die Vierländer in den nächsten Wochen (nach dem Derby gegen Curslack) mit Gegnern auf Augenhöhe zu tun haben (SVL, MSV, USC, SVR, BU, BSV), könnte der NTSV angesichts der schweren Aufgaben (u.a. Buchholz, Norderstedt, Curslack) schnell unter noch größeren Druck geraten. HAFO hat eine Kartenlegerin befragt. Die kommt am Internationalen Kopfschmerztag ( http://www.schmerzklinik.de/2012/09/01/5-september-kopfschmerztag-2012/) zu einem spirituellen 3:2!
Schiedsrichter: Murat Yilmaz (FC Türkiye)
TuS Germania Schnelsen (2) vs. HSV Barmbek-Uhlenhorst (11)*** – Freitag, 19:30 Uhr (Vorletzte Saison: 5:2, 1:4)
Riekbornweg 5, 22457 Hamburg
In dieser Partie steckt Brisanz: Vor 16 Monaten schickte Germania den Traditionsklub von der Barmbeker Anfield am 34. Spieltag mit einem 5:2 in die Landesliga und „feierte“ dies nach dem Spiel lautstark ( http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=4494), wobei es dazu (wie immer) natürlich auch eine Geschichte aus dem Hinspiel gab. Sportlich ist Germania bombastisch in die Saison gestartet (Ehm: „Wo ich bin ist Erfolg“) und nun kommen eigentlich vier „machbare“ Spiele (BU, Bramfeld, HR, B85), davon drei zu Hause! Aber davon will Holger Spethmann nichts wissen: „Immer sachte, wir liegen fünf Punkte über Soll und machen uns überhaupt keinen Druck“, entfuhr es ihm am Montagabend bei der Pokalauslosung. Auch die Gäste von der Anfield stehen im Prinzip sehr gut da, wären da nicht die ärgerlichen Niederlagen gegen den Kreis Pinneberg (SVR, HR). HAFO kennt Ehm, deshalb 3:1!
Schiedsrichter: Johannes Mayer-Lindenberg (HTB)
FC Elmshorn (3) vs. SV Curslack-Neuengamme (1)*** – Freitag, 19:30 Uhr
Wilhelmstraße 21, 25336 Elmshorn
Stärkstes Auswärtsteam (FCE) gegen beste Heimmannschaft (CN) – allerdings mit umgekehrten Vorzeichen, da die Partie bekanntlich in Elmshorn stattfindet. Dennoch unbestritten das Topspiel des sechsten Spieltages. Mit einem Sieg könnte der Aufsteiger aus der ehemaligen Walfänger-Stadt die Tabellenspitze „entern“ und sozusagen zum 3:3 ausgleichen, denn nachdem der FCE am ersten und zweiten Spieltag an der Tabellenspitze lag, haben die Gäste inzwischen drei Spieltage auf der Pole-Position verbracht. Wer Coach Achim Hollerieth nach dem Spiel beim NTSV hörte („Wir haben scheiße gespielt“), musste denken, die Partie wurde gerade verloren. „Jammern“ auf hohem Niveau nennt man das in Fachkreisen - und damit kennt sich auch sein Gegenüber Torsten Henke bestens aus. Jahrelang predigte der Erfolgstrainer die 40-Punkte-Marke und letzte Saison wollte er selbst zwei Spieltage vor Schluss nichts von der (durchaus möglichen) Meisterschaft wissen. Sollte sein Team jedoch auch an der Wilhelmstraße bestehen, führt das Championat nur über die „Blauen aus den Vierlanden“. Zweitbester und variabelster Angriff der Liga (vier Spieler haben je zwei Treffer auf dem Konto: Reibe, Lüneburg, Ziller und Jeske) gegen beste Abwehr: HAFO tippt 1:1!
Beide Teams fühlen sich im breiten Mittelfeld richtig wohl, insbesondere den „Klobedancern“ hätte man sieben Punkte nach fünf Spielen (darunter Germania, Altona, Condor) kaum zugetraut. Die Kreishauptstädter haben den Verlust ihres Goalgetters Thorben Reibe bislang erstaunlich gut kompensiert, auch wenn sechs erzielte Tore nicht gerade viel sind (zumal davon vier in einer Partie erzielt wurden). Auch hier tippt HAFO auf ein 1:1!
Unbestätigten Gerüchten zu Folge glühten unter der Woche zwischen Buchholz und Oldenfelde die Telefondrähte. Gemeinsames Thema zum Ausweinen: Wie man bei einem Chancenverhältnis von 38:2 mit 0:1 in Lurup verlieren kann. Von „unfassbar“ bis „hab ich noch nicht erlebt“ reichte die sprachliche Rhetorik der SCC-Verantwortlichen, nachdem den Raubvögeln an der Flurstraße in der Schlussminute ein Geist erschienen war. Der wertvolle Sieg gegen Norderstedt damit nur noch Makulatur, graues 7-Punkte-Mittelfeld statt Spitzengruppe. Ganz am Ende dieses „grauen Mittelfeldes“ tummelt sich der MSV, der mit den bislang verbuchten sechs Punkten und dem Erreichen der 4. Pokalrunde im Hinblick auf die dünne Personaldecke aber Bestens leben kann. Zwölf erzielte Tore sind zusammen mit Germania Ligabestwert, dreizehn Gegentore jedoch abstiegsreif. HAFO hofft auf ein Schützenfest (auch wenn Nils Roschlaub gegen seinen Ex-Klub wohl noch fehlen wird): 5:3!
Schiedsrichter: Jan Clemens Neitzel (Eintracht Norderstedt)
Die Suche nach einem (Ersatz-)Torwart läuft fieberhaft beim AFC, denn Marcel Kindler dürfte noch wochenlang ausfallen und Boris Lastro ist nach seiner Roten Karte in Meiendorf zumindest am Sonntag gesperrt. Da die eigene zweite Herren nur in der Kreisliga kickt, wird dringend nach einem vereinslosen Keeper gefahndet, damit nicht wieder Andreas Kappler ins Tor muss. Der USC Paloma steht nach dem kampflosen Sprung auf Platz 5 der Tabelle so gut da, wie schon lange nicht mehr. Allerdings warten in den nächsten Wochen nun dicke Brocken auf die Tauben (u.a. Altona, Condor, Pinneberg, Elmshorn) und der Höhenflug könnte jäh gestoppt werden. Aber Marco Krausz, der gerade eine schmerzhafte Zahnbehandlung hinter sich hat, plant mit einem „operativen Ein-(An)griff“ die geschwächte AFC-Defensive mächtig unter Druck zu setzen und will Dittberner sozusagen den Zahn ziehen...HAFO weiß: Drei Spiele, null Punkte, 10 Gegentore. Die Tauben konnten in ihrer Vereinsgeschichte bisher noch keinen Erfolg auf der AJK verbuchen. Mit dem Schwung aus dem Bergedorf-Spiel ändert sich dies: 1:1!
Schiedsrichter: Fabian Porsch (Barsbütteler SV)
FC Bergedorf 85 (18) vs. SV Rugenbergen (13) – Sonntag, 15:00 Uhr (Letzte Saison: 2:2, 1:0)
Sander Tannen, Krusestr. 5, 21033 Hamburg
Gibt es noch etwas, was über Bergedorf noch nicht geschrieben wurde? Uns fehlen im Moment ein wenig die Worte (und damit dürften wir nicht ganz alleine sein), somit blieb zuletzt nur noch die Flucht in die Märchenwelt, wie es Folke Havekost im HAFO-Rückblick mit „Elster im Wunderland“ und der „Hinrichtung am Morgen“ so treffend umschrieb ( http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=4906). Ob unter diesen Umständen (Spielerflucht, Trainerwechsel, Sponsorenrückzug, Fanclub-Proteste usw.) überhaupt an Klassenerhalt zu denken ist? Schon jetzt stehen die 85er mit dem Rücken zur Wand, null Punkte nach fünf Spielen hatte zuletzt der TSV Uetersen 2009 hingelegt – und stieg am Ende sang- und klanglos als Tabellenletzter ab. Auch für den SV Rugenbergen keine einfache Situation. Auf einmal sind sie der Favorit (!) für diese Begegnung, jeder erwartet beim „Chaosverein“ drei Punkte. Als Underdog lebt es sich hingegen meist viel bequemer. HAFO hofft zunächst einmal, dass die Partie überhaupt stattfindet. Und sollte tatsächlich gespielt werden, glauben wir an Harry Jurkschat: 1:3!
Schiedsrichter: Marcel Hass (TuS Germania Schnelsen)
Neun Punkte nach fünf Spieltagen – an der Ellernreihe ist die Welt trotz der 0:2-Pleite beim Mitaufsteiger BU in Ordnung. Schließlich hatte man beim letzten Oberliga-Abenteuer vor zwei Jahren erst nach dem 10. Spieltag selbige Punktzahl erreicht. Der Spielplan meinte es dabei allerdings bisher auch gut mit Familie Herzberg, denn die dicken Brocken kommen erst alle noch. Für „HR“ begann die Saison ziemlich desaströs (0:4 gegen Elmshorn, 1:3 in Rugenbergen und 0:3 im Pokal in Blankenese), doch seither steht die Defensive (nur ein Gegentor in den letzten 270 Minuten). Und das ist bekanntlich der Grundstein für eine sorgenfreie Oberliga-Saison. HAFO tippt daher auf ein 0:0!
In den ersten Saison-Heimspielen hat der TSV ausschließlich die Mit-Favoriten auf eine Top-Platzierung zu Gast: Nach Condor (3:1) und Elmshorn (2:2) folgen nun Norderstedt und Curslack. Dabei stottert der sonst so rund laufende Heidemotor noch ein bisschen, von den vier Unentschieden in Folge waren die letzten drei sogar eher glücklich, als verdient. Doch das war schon immer eine ganz besondere Qualität der Buchholzer: Sie sind halt sehr schwer zu besiegen (nur für Sasel war es letzte Saison ein Leichtes...)! Mit defekten Motoren kennen sich auch die Garstedter bestens aus (und zwar seit Jahren). Wieder mal musste deshalb der Trainer gehen und Thomas Seeliger soll nun die Ansprüche der Wirklichkeit anpassen (oder umgekehrt?). Die HAFO-Datenbank sagt: Der Angstgegner (neben Niendorf) kommt! 0:1, 0:0, 0:2 – in den letzten drei Jahren gelang in der heimischen OKK nicht mal ein Tor gegen EN. Das ändert sich: 2:1!
Rahlstedter SC (8) vs. Hamm United FC (6) – Samstag, 13:30 Uhr (Letzte Saison: 1:2, 0:1)
Scharbeutzer Str. 23, 22147 Hamburg
Gute Erinnerungen sehen anders aus: Nicht nur, dass der RSC bisher noch nie gegen Hamm gewinnen konnte (2 Remis, 4 Niederlagen, 7:12 Tore), nein, letzte Saison wurde nach insgesamt schwacher Rückrunde mit dem 0:1 im Hammer Park am 4. Mai auch endgültig der Aufstieg verspielt. Der Start in die neue Saison ist mit acht Punkten zwar nicht optimal verlaufen, aber da auch die Konkurrenz schon einige Punktverluste hinnehmen musste (bis auf Tabellenführer Cordi), ist der Zug nach oben noch lange nicht abgefahren. Hamm United, zunächst mit zwei Siegen gestartet, konnte den Negativtrend der letzten Wochen mit dem 3:1 gegen Billstedt stoppen und freut sich auf seinen „Lieblingsgegner“. Aber das war bis vor drei Wochen auch der TSV Wandsetal...HAFO hält ein 2:2 für realistisch.
Der 2:1-Sieg beim Tabellenführer Uetersen hat es deutlich untermauert: Mit dem WTSV ist diese Saison wieder zu rechnen! Seit der 0:3-Auftaktpleite gegen Sasel haben die Jungs vom Willkomm-Höft nicht mehr verloren. Der neue Trainer Thorsten Zessin scheint als Wedeler Urgestein genau der Richtige zu sein und verfügt mit Mark Hinze (schon 6 Saisontore) über einen Top-Scorer. Ganz anders die Situation an der Bültenkoppel: Nach dem sensationellen dritten Platz (als Aufsteiger!) hat der kurzfristige Abschied von „Erfolgstrainer“ Thomas Wachsmann drei Wochen vor dem Saisonstart anscheinend tiefe Spuren hinterlassen. „Fußballrentner“ Manfred Lorenz, der schon Trainer bei Cordi und Altona war, als die meisten seiner jetzigen Spieler noch nicht mal geboren waren (1985-1990), scheint nicht mehr die Sprache der heutigen Generation zu sprechen. Ein Punkt aus fünf Spielen gegen keineswegs übermächtige Gegner (bis auf Uetersen) und die Rote Laterne sind jedenfalls alles andere, als das, was man sich in „Poptown“ vorgestellt hat. HAFO glaubt an ein torreiches Match: Hinze „netzt“ sowieso und auch Hannes Steckel findet zu alter Treffsicherheit zurück: 4:3!
Schiedsrichter: Jan-Erik Sternke (SC Eilbek)
Regionalliga Nord:
FC St. Pauli II (7) vs. VfB Lübeck (17) – Donnerstag, 18:00 Uhr (Letzte Saison: 1:3, 1:5)
Die Auseinandersetzungen beider „Fan“-Gruppen bei den letztjährigen Hamburger Hallenmeisterschaften sind noch nicht vergessen und wegen der Brisanz der Partie wurde die Begegnung auf den zuschauerunfreundlichen 18-Uhr-Termin am Donnerstag verlegt. Keine Fans = keine Gewalt, scheint das Motto zu sein. HAFO-Tipp: 2:0!
Schiedsrichter: n.n.
TSV Havelse (16) vs. Hamburger SV II (6) – Samstag, 13:00 Uhr (Letzte Saison: 4:2, 0:2)
Hannoversche Str. 90, 30823 Garbsen
Mit Coach André Breitenreiter gibt es in Garbsen ein Wiedersehen mit einem alten HSVer. Auch der „Quervergleich“ dürfte interessant werden: Havelse besiegte im DFB-Pokal kürzlich den 1. FC Nürnberg (wie übrigens schon am 17.08.1991), während der HSV zum Bundesligastart am 25. August 0:1 verlor. HAFO-Tipp: Nach dem 0:2 gegen Hannover 96 „rächt“ sich der HSV mit einem 3:1-Auswärtssieg!
Schiedsrichter: n.n.
Hannover 96 II (2) vs. SC Victoria Hamburg (15)*** – Samstag, 14:00 Uhr
Mühlenholzweg 30, 30459 Hannover
Nur 15 KM liegen zwischen Garbsen, wo der HSV gegen Havelse antritt, und dem Mühlenholzweg in Hannover (dem alten „Beekestadion“ der SF Ricklingen). Da bietet sich eine Fahrgemeinschaft der Victorianer mit dem HSV-Nachwuchs ja geradezu an, zumal die „Rothosen“ den „Blau-Gelben“ dann gleich nützliche Informationen aus der eigenen Partie gegen die 96-Reserve (0:2) geben können. Nach dem ersten Saisonsieg gegen Flensburg (Tischtennisspieler Benny Hoose verwandelte den Matchball in Form eines Elfmeters in der Schlussminute) steht Vicky erstmals nicht mehr auf einem direkten Abstiegsplatz. Für HAFO Grund genug, mutig an ein 1:1 zu glauben (oder besser: zu hoffen)!
Schiedsrichter: n.n.
"***" Von dieser Partie dürfen Sie einen detaillierten Spielbericht auf HAFO erwarten.
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