23.09.2012 Ein Remis unter Freunden von Andreas Killat
präsentiert:
vs.
SC Condor – SV Rugenbergen 2:2 (0:0)
SC Condor: Kleinschmidt – Lüdemann, Anders, Krohn, Cayir – Pawletta, Werwath – Jawla (75. Theis), Flores, Eren (75. El-Nemr) – Roschlaub (39. Mandel) SV Rugenbergen: Schultz – D. Diaz, Vollmer, Streib (60. Haase), Lohrke – Diederichsen, Melich – L. Diaz, Stahnke (68. Lühr) – Frost (79. Dirksen), Jurkschat Tore: 1:0 Flores (57.), 1:1 Anders (65., Eigentor), 1:2 Haase (74.), 2:2 Krohn (78., HE) Besondere Vorkommnisse: Krohns Handelfmeter wird, nachdem er im ersten Versuch an Schultz scheiterte, wiederholt (78.) Schiedsrichter: Paul Dühring (SV Nettelnburg-Allermöhe): Den Elfmeter lässt nicht jeder Schiri wiederholen. Bei einigen Entscheidungen zudem etwas durcheinander (falsche Richtung), korrigierte sich aber umgehend. Beste Spieler: Lüdemann, Pawletta, Flores – Vollmer, Jurkschat Zuschauer: 110
Die Begrüßung morgens um 9 Uhr war freundschaftlich: Matthias Bub, Meik Ehlert und Christian Woike umarmten und „küssten“ den Gäste-Coach Ralf Palapies sehr herzlich. „Viel Erfolg“, wünschte Bub seinem Kontrahenten, schickte aber noch schnell: „nächste Woche!“ hinterher. „Hier komme ich immer gerne her“, meinte „Palla“ nicht ohne Grund, denn der letzte Heimsieg gegen Rugenbergen gelang dem SC Condor am 26.09.2004 (2:1)! Damals war noch Matthias Bub Trainer, während der heutige Coach Meik Ehlert und sein aktueller Co-Trainer Christian Woike in der Startelf standen (siehe http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=916). Die „Serie“ hatte auch heute Bestand, weil sich die Raubvögel im Auslassen bester Torchancen überboten.
Besonders in der ersten Halbzeit hatten die Gastgeber ohne Untertreibung zehn gute Gelegenheiten: Carlos Flores (8.) und Jan Pawletta (13.) mit Flachschüssen jeweils knapp vorbei, Mehmet Eren haut nach uneigennütziger Vorarbeit von Nils Roschlaub (den kann er auch selber machen) freistehend über den Ball (16.), Flores von halbrechts übers Tor (17.), Eren mit zwei Freistößen aus aussichtsreicher Position (21./27.)...so ging das im Minutentakt! „So ein Spiel kannst Du nur verlieren“, stöhnte Ehlert, bevor er sich das dickste Ding knapp zehn Minuten vor dem Pausenpfiff mit angucken musste. Sozusagen eine Triple-Chance: Eren schießt, Rugenbergen klärt auf der Linie. Der Ball landet nochmals bei Eren, erneut mit voller Wucht aufs Tor: Wieder auf der Linie geklärt! Das Leder trudelt durch die Luft, Nils Roschlaub springt hoch und köpft mit dem Hinterkopf, doch diesmal kurz vor der Linie geklärt. „Wahnsinn, wie wir uns da in die Bälle geworfen haben“, lobte Harry Jurkschat seine Hinterleute. Leider verletzte sich Roschlaub bei der Landung nach seinem Kopfball schwer (Woike: „Das ganze Bein ist weggeknickt und er ist mit seinem Gewicht voll raufgefallen. Wahrscheinlich Knöchel- oder Wadenbeinbruch“) und musste mit dem Krankenwagen abtransportiert werden. Ganz bittere Geschichte. Gute Besserung an dieser Stelle an den „Fußballgott“!
Rugenbergen fand in der ersten Halbzeit bis auf zwei Szenen quasi nicht statt. Aber die hatten es dafür durchaus in sich: Artur Frost marschiert nach einem langen Ball auf’s Tor zu, hart bedrängt von Alexander Krohn. Frost gerät ins Straucheln, bleibt aber am Ball und scheitert an Sascha Kleinschmidt (11.). „Wenn er sich da hinfallen lässt, gibt es Elfmeter und Rote Karte“, war sich Co-Trainer Knut Assmann sicher. Die zweite Situation direkt vor dem Pausenpfiff: Ecke Jan Melich und Frost scheitert aus sechs Metern an Kleinschmidt.
Die zweite Halbzeit sollte spielerisch zwar nicht mehr ganz so ansprechend werden, doch dafür fielen nun endlich Tore. Nachdem Moritz Mandel mit einem Seitfallzieher (49.), einem Flachschuss knapp am Pfosten vorbei (54.) und an Keeper Dennis Schultz gescheitert war (56.), bereitete er den Führungstreffer durch Carlos Flores traumhaft vor. Flores umkurvte dabei Schultz und schoss dann aus spitzem Winkel in die Maschen (57.). Palapies reagierte umgehend, brachte nach längerer Verletzungspause Shooting-Star Pascal Haase für Viktor Streib (60.). Haase stellte sich in die Spitze und Harry Jurkschat rückte in die Innenverteidigung (!). Das hinderte den BTB-Experten jedoch nicht daran, gleich mal (quasi) den Ausgleich zu erzielen: Sein gefühlvoller Freistoß („So müssen die Dinger kommen“, lobte selbst Bub), wurde von Max Anders nach hinten mit dem Kopf ins eigene Tor verlängert (65.). „Der wäre auch so reingegangen“, wollte „Harry“ das Tor gerne bei sich gutgeschrieben wissen. Sein Trainer wird es ihm aber sicher auch so positiv anrechnen, zumal der Ex-Norderstedter auch gleich noch das nächste Tor vorbereitete: Wieder ein Freistoß, diesmal von der Mittellinie, Melich verlängert mit dem Kopf und Haase steht (leicht Abseitsverdächtig) völlig „blank“ am Fünfmeterraum und vollstreckt eiskalt zum 1:2 (74.).
Was für ein Schock für die bis dahin überlegenen Raubvögel. Doch Jurkschat war nicht nur vorne für Tore gut. Nach einem leichten Rempler riss er im eigenen Strafraum instinktiv die Hände hoch – blöd nur, dass er dabei den Ball berührte. Klare Sache, Handelfmeter. Kapitän Krohn übernimmt die Verantwortung – und scheitert am stark reagierenden Schultz (78.), der vor zwei Wochen zum zweitenmal Vater geworden ist und heute wohl wegen Schlafmangels die gesamten (!) 90 Minuten lautstark kommentierte. Doch SR-Assistent Florian Stiefenhofer wedelte mit seiner Fahne: Schultz soll sich zu früh von der Linie nach vorne bewegt haben. Wiederholung. Erneut Krohn, dieses Mal knallhart unter die Latte zum Ausgleich (78.). „Ohne dieses Geschenk hätten wir hier gewonnen“, war sich Palapies sicher: „Condor hat heute alles versemmelt, die hätten kein Tor mehr gemacht“. Gerecht ist das Ergebnis dennoch. Und unter Freunden teilt man ja gerne. Nach dem Abpfiff war „Palla“ dann schon wieder zu Scherzen aufgelegt: „Über die Szene zum Elfmeter reden wir noch“, rief er augenzwinkernd Jurkschat zu, doch der konterte gewohnt humorvoll: „Keine Zeit, muss zum Handballtraining“.
Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1956): 11 Spiele, 6 Siege, 3 Remis, 2 Niederlagen, 16:11 Tore
Ralf Palapies (Trainer SV Rugenbergen): Mit dem Punkt bin ich mehr als zufrieden. Vom Spielverlauf her hätten wir in der ersten Halbzeit schon aussichtslos zurückliegen können, bevor wir dann relativ glücklich in Führung gehen. Das, was Condor hier heute gespielt hat, war das Beste, was ein Gegner gegen uns bisher abgeliefert hat. Guter, schneller und strukturierter Fußball. Unterm Strich kann ich mit dem Punkt daher sehr gut leben, auch wenn die Elfmeterwiederholung natürlich sehr unglücklich für uns war.
Meik Ehlert (Trainer SC Condor): Ich meine auch, dass wir eine sehr ansprechende Partie gespielt haben. Allerdings haben mal wieder die Tore bei uns gefehlt, wir hätten hier frühzeitig alles klar machen können. Der Ball lief gut bei uns und wir haben viele Chancen herausgespielt. Umso ärgerlicher, dass man dann nicht gewinnt. Nach dem 1:2 hatte ich allerdings bedenken, ob wir nochmal den Schalter umlegen können. Der Ausgleich durch den Elfmeter war zwar verdient, aber dennoch sehr glücklich.
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