Die 15 bislang aus neun Spielen erzielten Punkte der Hammer sehen zwar auf den ersten Blick ganz manierlich aus. Allein beim näheren Hinsehen relativiert sich die Chose, sind doch die bisherigen Kontrahenten samt und sonders in der unteren Tabellenhälfte angesiedelt. Nur die unseligen GSKer machen da eine Ausnahme. Wer hingegen einen Blick in das obere Sechstel des Tableaus wirft, wird feststellen, dass lediglich die Dassendorfer zur bisherigen Gegnerschaft der HUFCer zählten und die durften nach ihrem sage und schreibe 7:1 nach 90 Minuten im Park Purzelbäume schlagen. Was würde dann erst der souveräne Spitzenreiter mit den Platzherren machen? So oder ähnlich dürften die Gedanken manches Zuschauersgewesen sein, als er sich zögerlich auf den Weg zum Spiel begab, nicht wissend, ob es denn auch wirklich stattfinden würde nach den Regenfällen der letzten Tage. Allein der Referee hielt das am Morgen frisch gemähte Geläuf für bekickbar, welches allerdings nach 90+ Minuten Spielzeit sein Aussehen erheblich verändert hatte.
Was allerdings die 22 Akteure darauf verbringen, ist aller Ehren wert. Bereits nach drei Minuten setzt sich Concorde Tim Kahl am rechten Flügel durch und verfehlt die lange Torecke nur um ein Weniges. Kurze Zeit später ist es Timo Adomeit, der sich auf den Weg nach vorne macht, schließlich erst im Strafraum von den Beinen geholt werden kann. Den allfälligen Strafstoß verwandelt der nach langer Zeit von Beginn der Partie an spielende Andreyas Aykurt ganz sicher. Gleich nach dessen Vollstreckung muss Keeper Samuel Graudenz nach einem ein wenig misslungenen Abschlag gegen Kahl Kopf und Kragen riskieren. Auf der anderen Seite scheitert Vasileios Raptis nach einem Zusammenspiel zwischen Aykurt und Dennis Pannen an Torman Björn Garvs. Ein Distanzschuss von Torben Krauel einer- sowie Robin Polzin andererseits sind jedoch zu ungenau, um für die jeweiligen Farben erfolgreich zu sein. Ganz anders hingegen der Kahl-Freistoß aus 18 Metern in der 35. Minute. Über eine nicht besonders einfallsreich postierte Hammer Abwehrmauer hinweg lässt er die Kugel im kurzen Torwinkel der Platzherren zum 1:1 einschlagen. Danach die Concorden mit einem langen Ball, aber Graudenz erreicht ihn zuerst und fast mit dem Pausenpfiff erweist sich der auf dem linken Flügel unbewachte Julian Kerschke bei seinem Procedere als viel zu umständlich.
Aus der Kabine kommend, stürmend und drängend zunächst die Hammer. Nach einem Dennis-Pannen-Schuss in die Garvs-Arme ist es Raptis, der drei Mann ausspielt und in die lange Torecke zur erneuten Führung abzieht. Während Polzin noch einen verschlungenen Weg dem einfachen vorzieht, setzt sein Mitspieler Kahl die Hereingabe von Pascal Asante-Sefa ganz cool in die graudenzschen Maschen zum 2:2 Endstand. Denn der im Verbund mit dem eingewechselten Adnan Zilic vorstürmende Timo Aschenbrenner (gerade in der Woche von 85 freigekauft) lässt den Ball zu weit vom Fuß springen, um seinen völlig frei stehenden Mitläufer noch aussichtsreich bedienen zu können. Andererseits reagiert Graudenz gegen einen Freekick aus 25 Metern von Maxym Marx hervorragend.
Trotz des belämmerten Wetters war es eine sehenswerte Begegnung mit einer Hammer Mannschaft, die der Schreiber selten so einsatz- aber auch spielfreudig erlebt hat wie an diesem Abend. Mit ihrem Remis hat sie zugleich dafür gesorgt, dass die Führer-Auswahl den Spitzenkampf in der Hansa-Staffel nicht allzu früh uninteressant werden lassen kann.
Stimmen:
Andreas Führer (Trainer Concordia): Das 2:2 geht in Ordnung. Aber so richtig freuen können wir uns über den Punkt nicht. Doch was sollen wir machen, wir müssen damit zufrieden sein, schließlich hat der Rasen an die Spieler hohe Anforderungen gestellt.
Uli Schulz (Trainer HUFC): Wir haben heute ordentlich gespielt, aber leider zwei dumme Tore eingefangen. Aber Cordi ist ja nun auch nicht so schlecht. Deshalb denke ich, dass wir mit dem Unentschieden leben können, obwohl wir ja auch gute Möglichkeiten für mehr gehabt haben.
Sofern nicht anders gekennzeichnet, sind alle Texte, Grafiken, Videos und Fotos Eigentum von www.hafo.de. Anderweitige Verwendung nur mit vorheriger Genehmigung.