14.10.2012 An ihrem Limit spielende BUer von Peter Strahl
vs.
HSV Barmbek-Uhlenhorst – FC Elmshorn 2:1 (1:0)
HSV Barmbek-Uhlenhorst: Develi – Paschen, Stöhr, Bohnhorst, Odabas (34. Schwenke) – Leinroth (67. Algan) – Mellmann, Hoeft, Imanci (58. Lange), Bober - Laban FC Elmshorn:Cohrs – Ansorge, Gersdorf, Kaetow, Sottorf – Lemke (66. Lange), Böwig – Ziller, Reibe (56. Weber), Jeske – Lüneburg (80. Ude) Tore: 1:0 Imanci (55.), 1:1 Ziller (63.), 2:1 Bober (84.) Schiedsrichter: Jennerjahn (TSC Wellingsbüttel), der junge Mann wurde seinem guten Ruf weitgehend gerecht, wollte aber offensichtlich die Kartenflut von vor 14 Tagen an gleicher Stelle gegen Condor vermeiden Beste Spieler: Alle BU-Männer spielten an ihrem Limit – von ihren Gegnern keiner Zuschauer: 420
In manchen Vorschauen waren die Gäste noch als Spitzenreiter angekündigt. Doch hatte sich dieses Attribut nach dem Knappstsieg der Buchholzer bei Paloma am Vormittag relativiert. Dank einer Elmshorner Hängepartie und eines Rodrigues-Treffers hatten die Nordheidjer nämlich um 12:35 Uhr zunächst die Tabellenführung übernehmen und der Hollerieth-Elf Platz Zwo überlassen dürfen. Dass aus der vorübergehenden Rückstufung gut drei Stunden später eine endgültige zum Ende des elften Spieltages werden würde, sollte dann aber jeglichen Erwartungen in Gänze widersprechen.
Denn in den Anfangsminuten präsentieren sich die Gäste wie eine echte Spitzenmannschaft. Sie lassen Ball und Gegner höchst sehenswert laufen und haben nach sieben Minuten ihre erste Chance, als Patrick Ziller von rechts den Kopf des heranfliegenden Tim Jeske bedienen will, aber ein gelb-blauer Fuß im Fünfmeterraum gerade noch Ernsthaftes verhindern kann. Danach aber verlieren sie mehr und mehr ihren Faden ob des frühen Tacklings der Barmbeker, ihre Pässe werden ungenauer und Ballverluste häufen sich. So kommen auch die Platzherren nach knapp einer halben Stunde zu ihrer ersten guten Möglichkeit. Tom Bober legt Kevin Mellmann vor, aber Keeper Robert Cohrs reagiert hervorragend. In der 40. Minute dann auch mal Jan Lüneburg, Spitzenreiter in der Torschützenliste der Liga, in Richtung kurzer Pfosten, doch Mikail Develi steht goldrichtig. Letzterer aber sorgt kurz darauf durch ein unüberlegtes Verlassen seines Bewachungsobjekts für Aufregung im heimischen 16er, Schaden aber tritt dennoch nicht ein. Mellmann beendet mit einem zu hoch angesetzten Schuss aus der Distanz eine wirklich gut anzusehende erste Halbzeit, der allein die prickelnden Torschussszenen abgehen.
Wie schon einige Zeit zuvor kommen die Barmbeker erneut höchst selbstbewusst aus den Kabinen und haben auch nach zehn Minuten mit ihren Offensivbemühungen Erfolg. Oliver Leinroth bedient Mellmann, der wiederum Bülent Imanci mit präzisem Zuspiel den Führungstreffer ermöglicht. Den aber nur für genau acht Minuten, da zu diesem Zeitpunkt Ziller einen Konter zum 1:1 abschließt. Für weitere Angriffsaktionen der Barmbeker sorgt alsdann der eingewechselte Faik Algan im Zusammenspiel mit dem gleichfalls erst später ins Spiel gekommenen Kevin Lange, allein Algans Abschluss fällt überhastet aus. Sorgenfalten aber auf den Gesichtern des "Pöbels", als der auswärtige Tom Lemke eine Jeske-Flanke in die einheimischen Maschen setzt. Allein Referee Paul Jennerjahn sorgt für diesseitige Beruhigung, da er zuvor ein Angreiferfoul gesehen haben will. In der 84. Minute aber ist sie da, die Überraschung des elften Spieltages. Algan hat die Wahl, entweder den rechts frei stehenden Lange anzuspielen, oder aber den in der Mitte abgeschirmten Tom Bober. Der nun schon länger in Barmbek Weilende entscheidet sich für die schwierigere Variante und sieht sich im Recht, da Bober seinen Gegenspieler aussteigen lässt und das Zuspiel über die Torlinie bugsiert. Ziller bleibt es vorbehalten, die Partie nach mehr als fünf Minuten Nachspielzeit mit einem Freistoß über die Querlatte der überraschenden Gewinner zu beenden.
Wer die Sieger, wie der Schreiber, vor zwei Wochen gegen den SC Condor hat spielen sehen, konnte sie nicht wieder erkennen, obwohl deren Aufstellung nur auf drei Positionen geändert wurde. Sollten sie ihre heutige Leistung am kommenden Wochenende in Fünfhausen wiederholen können, müssten drei weitere zu den nunmehr zwölf Punkten dazukommen. Die Elmshorner aber können nun gegen Bramfeld und in Schnelsen beweisen, dass mehr in ihnen steckt, als von ihnen heute an der Steilshooper Straße zu sehen war.
Stimmen:
Achim Hollerieth (Trainer FC Elmshorn): Es gibt Gegner, bei denen wir von vornherein wissen, dass wir gegen sie viel arbeiten müssen. Das haben wir aber heute zu wenig gemacht. Trotzdem ist ja nicht alles schlecht, was vorher gut war. Nun werden wir sehen, wie die Mannschaft nach einem Negativerlebnis reagiert. Erst einmal müssen wir das Spiel analysieren und dann wieder mit voller Kraft in die kommenden Begegnungen einsteigen.
Frank Pieper (Trainer BU): Meiner Meinung nach war heute nicht zu sehen, wer von den beiden Mannschaften als Erster und wer als 13. in der Tabelle steht. Wer dann als Sieger vom Platz geht, muss alles richtig gemacht haben. Vielleicht werde ich ja sogar recht behalten mit meiner Behauptung, dass wir, nach dem Erfolg gegen Bramfeld, über den besten Kader aller Aufsteiger verfügen. Heute sind wir von Anfang an in die Zweikämpfe gegangen, was in manchen anderen Spielen leider nicht immer der Fall war.
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