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12.11.2012
Rückblick: Buzhala wie einst Ceccarini von Folke Havekost



850 Besucher, Novembersonnenschein mit wenig Wölkchen, die Geburt eines neuen Tabellenführers … das Treffen von Altona 93 und dem FC Elmshorn bot genug, um es als Werbung für die Oberliga Hamburg zu bezeichnen. Mit ihrem 2:0-Auswärtssieg übernahmen die Holsteiner auf souveräne Weise die Tabellenführung. Die beste Oberliga-Werbung kam trotzdem nicht vom FCE, sondern aus Niedersachsen.

Nein, wir reden an dieser Stelle ausnahmsweise einmal nicht über Buchholz 08, das zwar die Spitzenposition einbüßte, beim „Aus-0:3-mach-3:3“-Drama in Schnelsen aber als moralischer Sieger die Bühne verließ. Wir reden von Hannover, Wolfsburg und Goslar, die den Hamburger Regionalliga-Vertretern in bisher nicht gesehener Deutlichkeit Grenzen aufzeigten. HSV II – Goslar 0:2, Victoria – Wolfsburg II 0:4, Hannover II – St. Pauli II 7:0 – dreizehn Gegentore, die zusammen arrangiert wie ein einziger sehnsuchtsvoller Ruf nach der gemütlichen Oberliga klangen. In der hafo-Brust schlagen da zwei Herzen: Einerseits schmerzt es, die Vertreter der Hansestadt im regionalen Wettbewerb derart chancenlos zu erleben. Andererseits hätte eine Oberliga, in der dann alle relevanten Hamburger Vereine mit einer Mannschaft vertreten wären, natürlich auch einen Reiz. Wenn wir schon keine Straßenbahn mehr haben …

Sehnsucht nach der Oberliga lag auch an der Brucknerstraße in der Luft, genauer gesagt: Sehnsucht nach einer Oberliga-Zukunft. Die wird bei den Tauben am besten durch „Winterspeck in Form von Punkten“ (Sport Mikrofon) genährt, und so ergriff der USC Paloma die rechte Gelegenheit und fuhr ohne viel Federlesens einen 2:0-Pflichtsieg gegen den SV Lurup ein, der nunmehr zehn Spiele in Folge als Verlierer vom Platz gegangen ist. Zwar halten sich die Pleiten zumeist in Grenzen (das 0:5 in Pinneberg zu Beginn der Negativserie blieb die höchste Niederlage), doch insbesondere auswärts sind die Klobedanz-Kicker erschreckend harmlos. Neuneinhalb Stunden Spielzeit ist mittlerweile es her, dass Lurup jenseits der Flurstraße traf: Den 2:2-Endstand bei Altona 93 erzielte damals Alessandro Schirosi, der sich möglicherweise bald in höhere Sphären zum FC Elmshorn absetzt.

Nach Elmshorns Sieg „an historischer Stätte“ (FCE-Manager Eugen Igel) muss Buchholz 08 mit Platz zwei vorlieb nehmen. Der Nimbus der Unbesiegbarkeit schien den Buchholzern zur Bürde zu werden, als Germania 3:0 vorne lag, doch die Gäste schlugen zweimal zurück und erhielten in der 89. Minute einen (durchaus umstrittenen) Handelfmeter. Milaim Buzhala machte sich auf zur Strafstoßmarke, den Nimbus zu retten.

Wer von den 212 Zuschauern am Riekbornweg fühlte sich da nicht an den 4. Februar 1979 erinnert, als Antonio Ceccarini in Perugia zum ominösen Punkt schritt? Die AC Perugia war in der italienischen Meisterschaft noch ungeschlagen, und nun stand es in der Schlussminute 1:2 gegen Inter Mailand. Der 29-jährige Verteidiger konnte den Nimbus der Unbesiegbarkeit mit einem Foulelfmeter aufrechterhalten, lief an und … traf. Perugia und Inter trennten sich 2:2, die Umbrier blieben bis zum Saisonende ungeschlagen – und wurden doch nur Vizemeister. Selbst zu Zeiten der Zwei-Punkte-Regel waren 19 Unentschieden neben elf Siegen dann doch ein bisschen viel: Der AC Milan hatte am Ende drei Zähler mehr gesammelt.

Ungeschlagen Vizemeister – das könnte angesichts der Elmshorner Stärke auch den Buchholzern passieren. Doch auch wenn Buzhala zum 3:3 traf: Dass die Nordheidjer, wie es Perugia passierte, sich in Manipulationsskandale verstricken und nur zwei Jahre später die Liga verlassen müssen, glauben wir nicht.

Unbesiegbarkeit für Buchholz, Meisterschaft für Elmshorn also? Der neue Tabellenführer verlor nur gegen BU, gegen jene Barmbeker also, die nach ihrem Heim-2:3 gegen Niendorf inzwischen unsanft auf einem Abstiegsplatz gelandet sind. Gleich zweimal drehte sich in „Barmbek Anfield“ das Geschehen komplett. Erst ging Niendorf mit einem 1:0 in die Pause, dann ging BU 2:1 in Führung. Es reichte nicht, auch weil Dennis Wolf im Niendorfer Gehäuse einen Ausbau des Vorsprungs vereitelte. Seine Rettungstaten waren keine brotlose Kunst, sondern die Voraussetzung für eine zweite und letzte Wendung des Spiels. Edeljoker Tim Schumacher, von Niendorf-Trainer Frank Hüllmann bei 1:2-Rückstand aufs Feld beordert, holte erst einen Foulelfmeter heraus (den Ole Natusch zum Ausgleich verwandelte) und schlug dann selbst mit dem Siegtreffer zu. In den vergangenen Wochen hat die Hüllmann-Elf eine gewisse Vorliebe für den Schlussspurt in einzelnen Begegnungen entwickelt, der sich in der Tabelle mittlerweile als kräftiger Zwischenspurt widerspiegelt: Der NTSV ist auf Platz elf zu finden.

Nur noch einen Platz davor rangiert der SV Rugenbergen. Bei den Bönningstedtern gab’s gemischte Gefühle, schließlich passte das 1:1 gegen Curslack-Neuengamme ganz vortrefflich in die „Sollen-wir-uns-darüber-nun-freuen-oder-ärgern?“-Schublade. Einerseits rang Rugenbergen dem Tabellendritten ein Unentschieden ab, andererseits spielte die Palapies-Elf satte 55 Minuten in Überzahl, weil Curslack-Käpt’n Marco Theetz kurz nach dem Ausgleich seiner Farben Jan Melich zu Boden stieß und daraufhin den in Bönningstedt besonders langen Gang zum Kabinentrakt antreten musste.

Für Bergedorf 85 gab’s nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Johannes Mayer-Lindenberg hingegen nicht so viel zu grübeln: Das Heim-1:1 gegen Vier- und Marschlande in einem „Derby des Grauens“ (Bergedorfer Zeitung) war für den Tabellenletzten ganz einfach zu wenig. Durch einige Erfolge anderer Kellerkinder müssen die Elstern nun schon einem Acht-Punkte-Rückstand auf Platz 15 nachjagen. Dass der Trainerjob an den Sander Tannen so attraktiv erscheint, dass sogar öffentlich um ihn gefochten wird – Stefan Raab soll bereits sein Interesse als Moderator der Diskussion bekundet haben –, macht 85-Anhänger wohl auch nicht froh.

Vor sieben Wochen hatte der Bramfelder SV in Bergedorf 4:1 gewonnen, es blieb bis jetzt der letzte Dreier für den Überraschungs-Aufsteiger. „Fehler dürfen passieren. Aber irgendwann erwarte ich schon, dass sie einmal abgestellt werden“, sagte BSV-Coach Hardy Brüning, nachdem sein Team auch gegen Eintracht Norderstedt mit 0:2 den Kürzeren gezogen hatte. Für die Gäste war’s der sechste Sieg in Folge, allein das „Erste Tunjic’sche Gesetz der Eintracht“ verfing diesmal nicht. Bislang hatten bei der Siegesserie immer einträchtig Jürgen Tunjic geknipst und Norderstedt gewonnen. Nun siegte Norderstedt sogar ohne Tunjic-Treffer und arbeitete sich auf Platz vier vor.

Dafür traf ein anderer Tunjic. Der jüngere Bruder Mladen T. verwandelte früh einen Handelfmeter zur Halstenbeker Führung gegen Meiendorf. Marcin Hercog glich nicht viel später aus und rettete seinen Farben einen Punkt. Für Hoffnungsschübe sorgt dabei sicher auch, dass für die Flanke zum 1:1 der just eingewechselte Yinar Ronaldo Arboleda Sanchez verantwortlich zeichnete. Ein umstrittener Abseitspfiff verhinderte, dass Arboleda Sanchez in der Schlussphase eine Großchance abschließen konnte. Die Meiendorfer Offensiv-Offenbarung kommt nach ihrer Verletzung wohl langsam, aber ziemlich sicher wieder in Schwung.

Halstenbek-Rellingen blieb dagegen nach der 0:4-Klatsche zum Auftakt gegen Elmshorn zuhause ungeschlagen: Günstige Vorzeichen vor dem Kreisderby-Klassiker gegen den VfL Pinneberg, der seinen Rückstand auf den Lokalrivalen durch einen 1:0-Erfolg beim SC Condor allerdings verkürzte. Zum Auswärtssieg führte eine der seltenen spektakulären Aktionen des Spiels, als Sonay Hayran einen ruhenden Ball aus 20 Metern Entfernung in die Maschen des Raubvögelnetzes setzte. „Ein schöner Freistoß von Pinneberg und die drei Punkte sind weg“, resümierte Condor-Coach Meik Ehlert. Aus den beiden Heimauftritten gegen Halstenbek und Pinneberg haben seine Spieler nur einen von sechs möglichen Punkten herausgeschlagen – das markiert den Unterschied zwischen Platz drei und Platz fünf, auf den die Farmsener zurückgefallen sind.

Da trifft es sich gut, dass Condor am Sonnabend beim FC Elmshorn Werbung in eigener Sache betreiben kann. Es wäre wohl auch Werbung für die Oberliga. Zumindest wird das Geschehen in Niedersachsen aufmerksam beobachtet werden – ob nun in Buchholz, wo die 08er auf eine Vorlage zur Wiedereroberung der Tabellenspitze hoffen, oder in Goslar, wo der GSC (4:1 bei St. Pauli II, 2:0 beim HSV II, am Sonntag zuhause gegen Victoria) verfolgen kann, welchen Hamburger Verein er vielleicht im nächsten Jahr schlagen darf.


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