SC V/W 04 Billstedt: Hannemann – Pietkun, Bollweg, Edsperber, Scerbinin – Acar (57. Zwiewka), Ceylan – Nasimi (46. Varela Monteiro), Kreutzer, Meier – Kiesewetter (80. Hennig) SC Concordia:: Garvs – Asante-Sefa, Otto, Trilk, Marx (46. Henniger) – Polzin (86. Prekpaljaj), Mucunski, Willert, Eckey (64. Kerschke) – Kahl, Korczanowski Tore: 0:1 Kahl (9.), 1:1 Kreutzer (65.), 1:2 Willert (74.), 2:2 Ceylan (87.) Schiedsrichter: Jan-Erik Sternke (SC Eilbek): Ohne spielentscheidende Fehler. Allerdings auch nicht immer souverän wirkend. Bei persönlichen Strafen zückte er Mal zu schnell die Gelbe Karte, bei zwingenden Vergehen (76., taktisches Foul von Trilk an Ceylan) blieb der Karton jedoch aus. Pfiff clevererweise nach genau 90 Minuten ab. Beste Spieler: Bollweg – geschlossene Mannschaftsleistung Zuschauer: 170
So schlecht die Saison für den SC Vorwärts/Wacker Billstedt 04 begann, umso viel versprechender endeten die letzten vier Spiele. 3:1 gegen den Barsbütteler SV, 3:0 gegen Finkenwerder und das 1:1 beim VfL Lohbrügge. Nun reiste mit dem SC Concordia eine Mannschaft an, die nicht nur als Favorit in die Partie ging, sondern auch das Hinspiel mit 3:1 gewann. Übrigens auf Kunstrasen. Auf jenem Belag, auf dem auch das Rückspiel wetterbedingt stattfinden musste.
Die Gäste mussten vor dem Anpfiff kurzfristig umstellen. Für Lewe Brydda rutschte Marcel Willert in die erste Elf und zählte zu einem der vier Torschützen dieser Begegnung. Bei den Gastgebern musste Trainer Wolfgang „Karotte“ Krause erstmalig Spieler aus dem Kader streichen. Ausgerechnet im letzten Spiel vor der Winterpause hatte der Coach die Qual der Wahl. Gegen zunächst ungemein spritzige, immer einen Schritt schnellere und ballsicherere Akteure vom Osterkamp hatten die Kicker der Hausherren nur wenig entgegenzusetzen. Die Entstehung des ersten Treffers ein Sinnbild der ersten halben Stunde. Alexander Mucunski schickte den pfeilschnellen Robin Polzin auf die Reise, der das Laufduell gegen Valerij Scerbinin gewann und mit Tim Kahl einen dankbaren Abnehmer für eine perfekte Torvorlage und sehenswerten Spielzug zugleich fand. In der Folgezeit vergab Niklas Eckey gleich zwei dicke Möglichkeiten (22., 28.) und hätte den Vorsprung ausbauen müssen. Doch Dirk Hannemann im VW-Kasten blieb Sieger. Und Billstedt? Nun ja. Spätstens nach einer halben Stunde war die Heimmannschaft im Spiel und hatte immerhin eine nennenswerte Chance. Christian Meier auf Ilker Ceylan, doch der Allrounder konnte den stark reagierenden Björn Garvs nicht überwinden (36.).
Zu Beginn des zweiten Spielabschnittes wechselten beide Seiten jeweils einmal aus. Beim SC Concordia ersetzte Frank Henniger Maxym Marx und bei den Billstedtern sollte Leo Varela Monteiro mehr Dampf entwickeln als sein Vorgänger Sulayman Nasimi. Die Partie in Hälfte zwei auf Augenhöhe, der Anfangselan der Gäste war dahin, Vorwärts/Wacker kämpferisch und teilweise auf spielerisch ein ebenbürtiger Gegner. Zwar verfehlte Daniel Pietkun (geht beruflich nach Düsseldorf) in seinem Abschiedsspiel mit einem feinen Schlenzer den Ausgleich (55.), dafür traf Kapitän Dennis Kreutzer genau zehn Minuten später per Direktabnahme. Die Krause-Crew wollte mehr und verpasste die Führung nur um Zentimenter. Varela Monteiro mit einer schafren Hereingabe von links, jedoch rutsche Philipp Kiesewetter am zweiten Pfosten minimal vorbei (73.). Im Gegenzug der SC Concordia und das 1:2. Nach einem Eckball und einer riskanten Rettungstat von Hannemann, der nicht mehr schnell genug auf die Beine kam, prallte das Leder zu Willert, der aus 16 Metern kaltblütig blieb und ins rechte Eck traf. Ernüchterung machte sich breit bei den Billstedter Anhängern, ihre Truppe indes gab sich nicht auf. Mit Erfolg! Drei Minuten vor Schluss ähnliche Situation wie beim 1:1. Der Ball konnte von den Gästen nicht geklärt werden und kam zu Ceylan, der ebenfalls vom Strafraumeck halb im Fallen abzog und das Spielgerät mit Hilfe der Unterkannte der Latte im Tor landete. Ein nicht unverdienter Punkt für den SCVW, der die Verpflichtung von Kim Liebermann (VfL Lohbrügge) vermeldete und am 6. Januar 2013 beim "Volksbank-Cup"wieder ins Geschehen eingreift. "Wir waren überrascht über die Einladung, haben sie aber gerne angenommen. Es ist ein prestigereiches und hervorragend organisiertes Turnier", freute sich Liga-Manager Andreas Heeschen über den Nachrückerplatz. Zuvor hatte Oberligist Barmbek-Uhlenhorst seine Teilnahme abgesagt.
Stimmen:
Andreas Führer (Trainer SC Concordia): Wir haben das Spiel nach und nach aus der Hand gegeben, weil wir den Druck nicht mehr so hochhalten konnten. Zur Halbzeit müssen wir mit 3:1 führen. Doch nach der Führung ist es uns nicht gelungen, die guten Chancen zu nutzen. In der zweiten Halbzeit zwar ich mit zwei, drei Entscheidungen des Schiedsrichters nicht einverstanden. Aber das will ich hier auch gar nicht zum Thema machen. Wir haben zu wenig investiert, sind einige Wege nicht gegangen und dass Ilker Ceylan kurz vor Schluss in den Giebel trifft, rundet unser Spiel ab. Ärgerlich für uns, dass wir keine drei Punkte mitnehmen konnten. Aber dies zeigt auch, dass diese junge Mannschaft des SC Concordia noch nicht so weit ist und ein möglicher Aufstieg eine noch zu große Hürde für uns ist.
Wolfgang Krause (Trainer SC Vorwärts/Wacker): Aus meiner Sicht war es ein temporeiches Spiel. Was mich freut, ist die Tatsache, dass wir mittlerweile so gefestigt sind, dass wir auch mit Rückschlägen gut umgehen und sie verkraften können. Teilweise war es nicht einfach, denn Concordia hat einige überraschende Angriffe mit ihren schnellen Spielern gefahren. Unterm Strich können wir mit dem Ergebnis gut Leben. Wir haben in der Rückserie schon vier Punkte mehr auf dem Konto, als in der Hinserie, mussten erstmals in dieser Saison Spieler aus dem Kader streichen und wollen eine gute Vorbereitung absolvieren.
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