Alle Teams, die gegenwärtig Rang und Namen im Amateurfußball unserer Stadt haben, ausgenommen die Zweite Mannschaft des Hamburger SV, werden dort auflaufen. Neben den Regionalligisten des FC St Pauli, deren Anhängerschaft einen unverzichtbaren Faktor für die Kasse des Veranstalters darstellen, sowie denen des SC Victoria werden sich die sechs Ersten des Hinrunden-Tableaus der Hamburger Oberliga dem Publikum präsentieren, unter ihnen fünf bisherige Turniergewinner. Absolute Neulinge in diesem erlauchten Kreise sind allein die Elmshorner Emporkömmlinge. Wieder dabei nach einer Durststrecke in der letztsaisonalen Hinserie, und als Viertlevelist sogar gesetzt, die Gelb-Blauen von der Hoheluft. Hingegen konnte sich der SC Condor nach einem höchst überflüssigen 0:1 gegen die Vier- & Marschländer am 17. Outdoor-Spieltag nicht qualifizieren und somit den Titel nicht verteidigen. Schade eigentlich. Dass auch zum ersten Mal seit Bestehen dieser Veranstaltung die derzeitigen Chaoten von den Sander Tannen, immerhin zweimal in Alsterdorf siegreich, nicht dabei sind, scheint allgemein auf weniger Bedauern zu stoßen.
Gespielt wird wiederum in zwei Gruppen mit jeweils vier Vereinsvertretungen:
Gruppe A
FC St Pauli II Die "Zwote" vom Millerntor ist zumeist gut für einen technisch anspruchsvollen "Fussi" unterm Hallendach. Dennoch durften sie lediglich im Jahre 2007 den Siegerpokal in Empfang nehmen. Mit 21:1 Toren und 15 Punkten aus fünf Spielen erreichten sie allerdings am vergangenen Sonntag auf eindrucksvolle Weise in Quickborn das Endspiel, das sie dann, wenn auch erst im Neun-Meter-Shootout, gegen ihren Ligakollegen Victoria auch gewannen. Dieses Turnier darf quasi als Generalprobe für den Sonnabend betrachtet werden, da des Weiteren mit den Altonaern, Germanen und Norderstedtern insgesamt fünf von den acht um Meisterehren spielende Teams dabei waren. Folglich muss dem Millerntor-Nachwuchs auch hier eine Favoritenrolle zuerkannt werden.
HAFO-Tipp: Gruppenplatz 1
TuS Germania Schnelsen Für die Germanen wird es die zweite Teilnahme an diesem Event sein. Nach Erreichen der Vorschlussrunde im Vorjahr, einem zweiten Rang in der Niendorfer Veranstaltung am 29. Dezember sowie Platz Drei am Sonntag in Quickborn sollte auch den jetzt von Hallenfreak Bert Ehm und seinem Adlatus Stefan Rahn betreuten Schnelsenern zugetraut werden, die Vorrunden-Matches positiv zu überstehen.
HAFO-Tipp: Gruppenplatz 2
Eintracht 03 Norderstedt Gleich bei ihrer ersten Präsenz in der Polizeihalle im Jahre 2011 schafften es die Einträchtigen in überzeugender Weise den Cup in das Nachbarland zu entführen. 12 Monate später aber enttäuschten sie an gleicher Stelle und mussten nach drei Spielen bereits die Segel streichen. In der Eulenstadt hingegen erreichten sie als Vorrunden-Dritter zwar das Halbfinale, verloren dann aber anschließend zweimal nach Neunmeter-Schießen und landeten lediglich auf dem vierten Rang. Wieweit ihrem kürzlichen Erfolg bei einer Veranstaltung in Todesfelde gegen lokale Konkurrenz Bedeutung zukommt, vermag der Schreiber hingegen nicht zu beurteilen.
HAFO-Tipp: Gruppenplatz 3
TSV Buchholz 08 Für die Nordheidjer ist es der sechste Auftritt an dieser Stelle und in Folge. Doch vermochten sie dabei bislang niemals an ihre Open-Air-Leistungen anzuknüpfen und durften folglich in den vergangenen fünf Jahren ihre weite Heimreise frühzeitig antreten. Kein Wunder eigentlich, denn die vielfach hoch Gewachsenen eignen nicht so recht für einen erfolgreichen Hallen-Fussi. Das wird sich auch diesmal wieder zeigen. Überdies scheint sich die Mannschaft auch splitten zu müssen, weil der Verein gleichzeitig in Uetersen anzutreten beabsichtigt.
HAFO-Tipp: Gruppenplatz 4
Gruppe B
SC Victoria Die Victorianer zählen seit Jahren zu den besten Equipen unterm Dach. Nur Hamburger Titelträger wurden sie noch nie. Das könnte sich aber unter Anleitung von Lutz Göttling diesmal ändern. Denn der Coach weiß sehr wohl, wie in Alsterdorf gewonnen werden kann, nachdem er mit dem Meiendorfer SV 2010 die dortigen Spiele mit einem eindeutigen 5:2 als Gewinner beendete. Gegen wen? Nun, wie das Schicksal so spielt, es war sein gegenwärtiger Arbeitgeber mit dem folgenden Personal: Wolf – Eybächer, Melich, Ucan, Meyer, Rahn, Lauer, Asante, Möbius, Erman. Vermutlich möchte Göttling seinen seinerzeitigen Erfolg wiederholen wollen. Es ist ihm durchaus zuzutrauen.
HAFO-Tipp: Gruppenplatz 1
SV Curslack-Neuengamme Gleich bei ihrer ersten Teilnahme in Alsterdorf anno 2009 wurden die Vierländer, den Norderstedtern gleich, Hamburgs Hallenchamp. Beim Folgeturnier allerdings enttäuschten sie maßlos und liefen ohne einen einzigen erzielten Treffer Gruppenletzter ein. 2011 und 2012 präsentierten sie sich aber wieder erholt und nbahmen jeweils den dritten Rang im Gesamtklassement ein. Zwei erste Plätze mit auch in den Endspielen überzeugenden Resultaten bei den kürzlichen Turnieren in Reinbek und beim SC V&M sprechen auch für die gegenwärtig gute Indoor-Form der Henke-Auswahl.
HAFO-Tipp: Gruppenplatz 2
Altonaer FC 93 Von Beginn an dabei, 2006 erster offizieller Titelträger und auch bei den anderen Titelkämpfen unterm Dach an der Krochmannstraße zumeist unter den letzten Vier schwächelten die 93er eigentlich nur bei ihrem letzten Auftritt an dieser Stelle, als für sie nach nur einem Erfolg gegen Buchholz (5:4) bereits Schluss war. Genauso wie zuletzt in Quickborn nach einem klaren 0:3 gegen den FC St Pauli II im Viertelfinale.
HAFO-Tipp: Gruppenplatz 3
FC Elmshorn Als "absolute beginners" auf diesem fast schon historischen Parkett präsentiert sich das Team von Achim Hollerieth. Kaum einer zweifelt noch daran, dass die zwar gegenwärtig lediglich auf Platz Zwei der Oberliga-Tabelle liegenden Elmshorner am 24. Mai die Meisterschaft gewonnen haben werden. Denn auf ihrem Konto stehen noch drei Hängepartien und die vor ihnen liegenden "Corslacker" weisen nur einen Vorsprung von zwei Zählern auf. Überdies konnten die Krückau-Städtermit Milos Ljubisavljevic und Sascha de la Cuesta nochmals ihren Kader verstärken. Allein " Hallenturniere passen dem Fußball-Oberligisten FC Elmshorn in der Winterpause überhaupt nicht in den Kram. Die Konzentration gilt einzig und allein der Vorbereitung auf die Rückrunde ". So ist jedenfalls auf der FCE-Internetseite zu lesen. Folglich blieben sie dann auch beim "Bert Meyer Cup" in Pinneberg am vergangenen Sonnabend bereits nach der Vorrunde auf der Strecke.
HAFO-Tipp: Gruppenplatz 4
Der Spielplan:
13:10 Uhr: GRUPPE A FC St Pauli II - TSV Buchholz 08 13:27 Uhr: GRUPPE A FC Eintracht 03 Norderstedt - TuS Germania Schnelsen 13:44 Uhr: GRUPPE B SV Curslack-Neuengamme - SC Victoria 14:01 Uhr: GRUPPE B FC Elmshorn - Altonaer FC 93 14:18 Uhr: GRUPPE A TuS Germania Schnelsen - FC St Pauli II 14:35 Uhr: GRUPPE A TSV Buchholz 08 - FC Eintracht 03 Norderstedt 14:52 Uhr: GRUPPE B Altonaer FC 93- SC Victoria 15:09 Uhr: GRUPPE B FC Elmshorn - SV Curslack-Neuengamme 15:26 Uhr: GRUPPE A FC Eintracht 03 Norderstedt - FC St Pauli II 15:43 Uhr: GRUPPE A TuS Germania Schnelsen SV - TSV Buchholz 08 16:00 Uhr: GRUPPE B FC Elmshorn - SC Victoria 16:17 Uhr: GRUPPE B Altonaer FC 93- SV Curslack-Neuengamme
16:32 Uhr: Verleihung des "Uwe-Seeler-Förderpreis" an den Bramfelder SV, der in der abgelaufenen Spielzeit die größte Zahl zusätzlicher bzw. neuer Jugendmannschaften (masc. und fem.) dem dauerhaften Spielbetrieb zugeführt hat. Um einem weit verbreiteten Irrtum entgegen zu treten: Der Preis stammt nicht etwa aus der seelerschen Privatschatulle, sondern wurde von einem Hamburger Kreditinstitut gestiftet. 16:37 Uhr:: Einlagespiel HFV 2000er-Junioren
16:49 Uhr:: Erstes Vorschlussrundenspiel (A1 – B2) 17:06 Uhr:: Zweites Vorschlussrundenspiel (B1 – A2) 17:25 Uhr:: Neun-Meter-Schießen der beiden Vorschlussrunden-Verlierer um Platz Drei 18:00 Uhr:: Endspiel mit anschließender Siegerehrung sowie mit Prämien von 200 € bis 1.000 €.
Mit der Leitung der Begegnungen wurden die Herren Dennis Krohn (TSV Reinbek), Thomas Bauer (Rahlstedter SC) und Paul Jennerjahn (TSC Wellingsbüttel) betraut.
Es lag eigentlich klar auf der Hand, dass das Turnier in 2012 an diesem Ort mit internationaler Beteiligung, zur Hauptsache gesponsert von einer Hamburger Restaurantkette, das letzte dieser Art in der Hansestadt sein würde. Nur die Tatsache, dass es das 25. sein und somit diese magische Zahl erreicht werden sollte, dürfte die Veranstalter vor einem Jahr noch zu dessen Durchführung motiviert haben. Der schweren Unruhen und Gewalttätigkeiten hätte es schließlich gar nicht bedurft, um die voll und ganz überholten Ideen der Gründerväter in den Achtzigern danach endgültig zu Grabe zu tragen.
Dessen ungeachtet ist der Mut des HFV aller Ehren wert, nun mit der auch "Hamburger Herren Hallencup 2013" bezeichneten Veranstaltung den besten Amateuren einen größeren Rahmen zu bieten, als es die meist kleinen und wuseligen Sportstätten bei lokalen Turnieren vermögen. Deshalb wird es jetzt an den Zuschauern liegen, ob sie dieses Angebot annehmen und die Initiative des Verbandes würdigen, oder ob ihnen Standardpreise von 11 € sowie 6 € für Schüler und Jugendliche über 10 Jahre ohne Gruppenkarte zu hoch erscheinen.
So, wie es HAFO vor einem Jahr von der gleicher Stelle aus getan hat, wird diesmal der Verband die Ergebnisse, Torschützen und aktuellen Tabellen auf seiner Internetseite, ( http://www.hfv.de): veröffentlichen. Dennoch: Selbst Dabeisein ist durch Nichts zu ersetzen.
Hafo.de wünscht sich und seinen Hallenfreaks einen interessanten Turnierverlauf mit hoffentlich sehenswertem Indoor-Fussi. Und wem es gefallen hat, dem sei der Besuch des gleichartigen Turniers mit den führenden acht Hamburgere Frauenschaften am nachfolgenden Sonntag von 11.00 bis 16:00 Uhr (Eintritt lediglich 3 oder 6 €) ans Herz gelegt.
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