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16.03.2004
Concordia II besiegte den HEBC mit 2:1 von



SC Concordia II – HEBC 2:1 (0:0)

SC Concordia II: Menke - Führer, Wiehle, Kalz - Sterczyk, F. Callerame (58. Samoes), Köhlert, Kizilkaya, Devedzic - Acheampong, Jerkel (90. Harders)
HEBC: Aslan - Ünlü - Postels, Petrobella (46. Adekunle) - Reimer, Glaser, Figueroa-Vaz (73. T. Concilio), Nayci - Splett (58. Meissner), Brückner - M. Concilio
Schiedsrichter: Hanneberg (Hummelsbütteler SV)
Zuschauer: 98
Tore: 1:0 Jerkel (57.), 1:1 Meissner (76.), 2:1 Jerkel (81.)
Beste Spieler: Acheampong, Wiehle, Jerkel - Brückner, Aslan

Ein Siebtel unseres Lebens verbringen wir mit Dienstagen. Normalerweise geht an Dienstagen nicht viel. Früher konnte man sich an Dienstagen immerhin im öffentlich-rechtlichen Fernsehen an Serien wie Rockford, Dallas, Magnum oder Miami Vice erfreuen. Das gibt es heute alles nicht mehr. Am jüngsten Dienstag der Weltgeschichte hatten die Bürger des Großraumes Hamburg in punkto Freizeitgestaltung aber doch die Qual der Wahl. Im Fernsehen (öffentlich-rechtlich sogar) gab es ein Pokalspiel zwischen Fußball-Mannschaften aus den Hansestädten Bremen und Lübeck, Concordias Oberliga-Mannschaft gewann ihr Testspiel beim VfL 93 mit 4:1, in der Markthalle spielte die Karlsruher Hard-Rock-Band Pink Cream 69 und die im gleichen Musik-Genre beheimatete britische Rock-Legende UFO (Doctor, Doctor; Light´s Out) rockte die Fabrik in Ex-Dänemark (Altona). Sie merken schon: wenn allzuviel über die verpassten Alternativen geredet wird, kann der tatsächlich ausgewählte Freizeitspaß nicht ganz so doll gewesen sein.

Immerhin gab es hier aber drei Tore zu bestaunen. Der SC Concordia II schlug den Hamburg Eimsbütteler Ballspielclub (HEBC) mit 2:1 und gab damit den letzten Tabellenplatz an Markus Marins Spielervermittlerfirma TuS Dassendorf (GmbH?) ab. Die - persönlich abgezählten - 98 Zuschauer verpassten dabei zunächst einmal nicht viel. Beide Teams kickten so vor sich hin. Mal deutete sich hier Gefahr an, mal da. Wirklich gefährlich war es aber auf beiden Seiten nicht. Die einzig nennenswerte Chance vor der Pause vergab Concordias Ahmet Kizilkaya, weil sein strammer Schuss aus 15 Metern von Mark Postels drei Meter vor der Linie abgeblockt wurde. Das Tor vernagelt, der Umkleideraum auch. In der Pause mussten die Spieler der Gastgeber erst einmal ein, zwei Minuten warten, ehe der Schlüssel zur Kabine am benötigten Ort war.

Auch nach dem Seitenwechsel tat sich erst einmal nicht viel. Dies änderte sich in der 55. Minute. Da hatte der HEBC die große Chance zur Führung: Der überzeugende Demnächst-Regionalliga-Spieler Daniel Brückner (Werder Bremen-Amateure) spazierte durch die Concordia-Abwehr, passte quer auf Michael Splett, doch der semmelte das Leder frei aus sechs Metern einen Meter übers Tor. "Das geht doch gar nicht", meinte sein Coach Stilianos Vamvakidis und musste sich doch durch die Tatsachen eines Besseren belehren lassen. Diese ausgelassene Chance rächte sich nur 98 Sekunden später. Nach einem harten Zweikampf im Mittelfeld warteten die HEBC-Kicker vergeblich, und vielleicht auch nicht ganz unbegründet, auf einen Pfiff von Schiedsrichter Bernd Hanneberg. Concordias Angreifer Stephan Jerkel war es egal. Er steuerte allein aufs gegnerische Tor zu und nachdem der gute Gästekeeper Adnan Aslan den ersten Versuch noch parieren konnte, landete der Nachschuss zum 1:0 im Tor. Hiernach kamen die Gäste auf, so dass der Ausgleich durch einen Kopfballtreffer des eingewechselten Lars Meissner durchaus verdient war. Dieses Tor hatte Meissner laut HEBC-Fanzine-Macherin Stefanie Pape in der Halbzeit schon vollmundig angekündigt. Wir wissen nicht, was Stephan Jerkel in der Halbzeit an Sprüchen drauf gehabt hat. Der kam aber nur fünf Minuten nach dem 1:1 und nach einer Unachtsamkeit in der Eimsbütteler Deckung an der Strafraumgrenze an den Ball und markierte mit einem satten Flachschuss den Siegtreffer für Concordias Zweite. Sein zweiter Doppelpack nach den Toren zum 2:1 gegen Buxtehude vor zwei Wochen.

Heute ist Mittwoch. Okay, es gibt Fußball im Fernsehen. Öffentlich-rechtlich sogar. Aber kein Hard-Rock. Nicht in der Markthalle und nicht in Altona. Nachholspiele gibt es auch keine. Von Rockford, Dallas, Magnum oder Miami Vice gar nicht zu reden. Welche höhere Macht organisiert diese Wochenabläufe eigentlich immer?

Stimmen:
Victor da Silva (SC Concordia II):
"Allmählich sehen wir, dass wir in dieser Klasse alle Mannschaften schlagen können. Der Sieg war zwar glücklich, aber nicht unverdient. Mit Stephan Jerkel haben wir im Angriff endlich jemanden, der die herausgespielten Chancen auch verwertet. Das war in der Vergangenheit ja immer wieder unser Problem."

Stilianos "Speedy" Vamvakidis (HEBC):
"Was soll ich zu so einem Spiel sagen? Wir waren nicht schlechter als Concordia, hätten in Führung gehen müssen, nutzen aber die besten Chancen nicht. Im Moment haben wir einfach kein Glück und verschenken unsere Punkte immer nach dem gleichen Muster. Das kann es nicht sein, mit so einer Leistung kann ich mich nicht zufrieden geben."


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