14.04.2013 Bonuspunkte im Abstiegskampf von Christopher Herbst
vs.
Eintracht Norderstedt - Meiendorfer SV 1:2 (0:1)
Eintracht Norderstedt: Höcker - Grove, Eglseder, Rose (66. Sa Borges Dju), Lindener - Wehrendt - Kunath (79. Kummerfeld), Koch, Makomé - Meyer, Tunjic Meiendorfer SV: Sävke - Kankam (88. Bahn), Drast, Subasic, Bernhardt - Niemeyer, Hercog - Facklam, Sara (70. Rehr), Arboleda Sanchez - Balcer (84. Kubista) Tore: 0:1 Sara (3.), 0:2 Facklam (66.), 1:2 Koch (83./Foulelfmeter) Schiedsrichter: Paul Dühring (SV Nettelnburg-Allermöhe); ließ beiden Seiten einige robuste Aktionen durchgehen, behielt diese Linie bei und war mit der Kartenvergabe nachvollziehbar. Der Elfmeter war vertretbar, aber kein "Muss". Die Abseitsentscheidung beim vermeintlichen 1:1 war äußerst knapp. Zusammengefasst trotzdem gut. Beste Spieler: Makomé - Arboleda Sanchez, Hercog, Facklam Zuschauer: 150
Vielleicht hatte Paul Dühring recht. Der Schiedsrichter hatte nach erster Begutachtung des Rasens im Edmund-Plambeck-Stadion bereits einen Umzug auf den benachbarten Kunstrasen angedroht, bevor Norderstedts Greenkeeper Oliver Schaper rasch noch einige vom Referee beanstandete Unebenheiten beseitigte. Etwas mehr als zwei Stunden später, die Heimmannschaft suchte nach Gründen für die Niederlage gegen den Meiendorfer SV, wäre es einfach gewesen, die Schuld beim zerfurchten Platz zu suchen. In der Tat hatte die Eintracht bisher in diesem Jahr nur auf Kunstrasen oder auf Grand zuletzt in Lurup gespielt. Einen Naturrasen hatte das Team seit Anfang Dezember (3:3 in Altona) nicht mehr unter den Schuhen gehabt. Im heimischen Ground ging es letztmalig am 18. November (3:0 gegen Germania Schnelsen) um Punkte.
Trainer Thomas Seeliger schüttelte allerdings - beinahe empört - mit dem Kopf. Ein Alibi wollte er seinen Akteuren keinesfalls zur Verfügung stellen für die schwächste Leistung seit vielen Monaten. "Es gibt eben solche Tage", sagte der Coach, und meinte damit, dass - abgesehen von Keeper Höcker - jeder Einzelne weit unter seinen Möglichkeiten geblieben war. Die individuellen Probleme der Norderstedter addierten sich, Meiendorf stellte ein gut funktionierendes Kollektiv dagegen und eine harmonische Offensivreihe - fertig war ein überraschender, aber eben auch verdienter Auswärtssieg.
Dieser nahm schon in Minute drei seinen Lauf. Innenverteidiger Mike Eglseder verwies zwar später auf den harten Körpereinsatz von Yiner Ronal Arboleda Sanchez, doch das Defensivtalent sah schlicht nicht gut aus in dieser Szene. Den Ballverlust am Strafraumeck nutzte Michael Sara mit einem sehenswerten Abschluss aus gut 20 Metern - halbhoch rechts schlug es ein.
Damit war der Ton vorgegeben, denn die Fehler zogen sich durch alle Mannschaftsteile der Eintracht, während Meiendorf im Abwehrverbund kaum Lücken ließ, die Mitte zustellte und bei Gegenangriffen immer wieder Nadelstiche setzen konnte. Fabian Facklam (22./36.) und erneut Sara (18.) kamen zu Gelegenheiten. Für Norderstedt hatte Eglseder ein zweites Mal Pech, als Paul Dühring seinem Kopfballtreffer (14.) wegen einer Abseitsstellung die Anerkennung verwehrte. Ob dies korrekt war oder nicht, war von der Tribüne nicht zu erkennen. "Ich bin von hinten gekommen", sagte der verhinderte Torschütze und meinte damit, dass sein 1:1 korrekt gewesen sei.
In der 38. Minute hätte Linus Meyer es besser machen müssen. Yayar Kunath legte von der Grundlinie zurück, Meyer hatte nur noch Tobias Sävke vor sich, schoss aber den Schlussmann an. Kurz nach dem Seitenwechsel ist der MSV-Keeper wieder reaktionsschnell auf den Posten gegen Meyer (50.).
Ansonsten fehlen Torabschlüsse - Meiendorf ist gefährlicher. Dass Fabian Facklam (66.) einen der vielen Freiräume nutzt zum 2:0 - zuvor hatte der MSV wieder einmal einen Pass im Mittelfeld abgefangen -, kommt nicht überraschend. Ganz anders der Foulelfmeter in der 83. Minute: Eglseder ging nach einem Freistoß zu Boden, Dühring hatte ein Schubsen erkannt, Philipp Koch verwandelte sicher. Dabei blieb es jedoch.
Norderstedt rutschte somit von Platz zwei auf Rang vier ab. Für Meiendorf stehen nun drei Heimspiele nacheinander auf dem Programm gegen Bramfeld, Bergedorf und Niendorf. Es könnten vorentscheidende Partien sein im Ringen um den Klassenerhalt.
Stimmen:
Matthias Stuhlmacher (Trainer Meiendorfer SV): Wir waren ein bisschen giftiger und williger. Die Mannschaft hat bei den Chancen zugebissen. Ich bin richtig stolz auf die Truppe. Man muss sich nur die Tabelle angucken, um zu sehen, wie prekär unsere Situation weiter ist.
Thomas Seeliger (Trainer Eintracht Norderstedt): Es ist sicherlich eine Umstellung gewesen von Kunstrasen auf Rasen, aber das wäre mir zu einfach. Es ist müßig, hier von Platzfehlern zu reden. Wir haben einfach zu wenig investiert. Wir haben nicht schnell genug umgeschaltet, das Team hat von der Laufarbeit her zu wenig gemacht.
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