16.04.2013 Wie gewonnen, so zerronnen! von Peter Strahl
vs.
Meiendorfer SV – Bramfelder SV 1:3 (1:0)
Meiendorfer SV: Sävke – Kankam (87., Cosovic), Drast, Subasic, Bernhardt – Niemeyer, Hercog – Facklam. Sara (78., Kubista), Arboleda Sanchez – Balcer (39., Rehr) Bramfelder SV: Tabor - Kais Schakir (46., Zdravkovic), Simon, Westpahl (46., Sendel), Akyörük (70., Azaizi) - Petrokovic-Loncar, Henning, Yasar – Vespermann, Schwarck - Both Tore: 1:0 Arboleda Sanchez (17.), 1:1 Yasar (52.), 1:2 Azaizi (76.), 1:3 Yasar (90.+3.) Gelb-Rote Karte: Arboleda Sanchez (90. + 1., wiederh. Foulspiel) Besonderes Vorkommnis: Hercog setzt Foulelfmeter an die Lattenunterkante (36.) Schiedsrichter: Krohn (TSV Reinbek), bei einer schwierigen Aufgabe weitgehend fehlerfrei Beste Spieler: Facklam (unermüdlich, wenn auch nicht immer erfolgreich) – Tabor, Yasar Zuschauer: 183
Ihr erstmaliger Auftritt an der B 75 lag für die Gäste zwei dreiviertel Jahre zurück, als sie zum Eröffnungsspiel der Saison 2010-2011 dort ihren Besuch abstatteten und mit einem allgemein als Überraschung gewerteten 3:2 die für sie gastliche Stätte wieder verließen. Am Ende der Spielzeit aber waren sie dennoch abgestiegen und das mit sieben Punkten Rückstand auf den 17. des Tableaus. Nun am Dienstagabend erschienen sie als Zwölfter und damit noch besser situiert als ihr Gastgeber, die dennoch als Favoriten angesehen werden mussten, hatten sie doch just den nach Höherem strebenden Norderstedtern die Punkte abgeknöpft.
So gestalten sie dann auch die Partie zunächst recht aggressiv. Allein Dominik Balzer, aussichtsreich vor dem BSV-Tor postiert, offenbart Mängel bei der Ballannahme und Marcin Hercogs Knaller streicht ziemlich eindeutig über die Querlatte. Absolut sehenswert hingegen der Ball von Abdul Sheriff Kankam von der Mittellinie quer über den halben Platz auf den Kopf von Yiner Ronal Arboleda Sanchez, der keine Mühe hat, ihn in der langen Ecke und unhaltbar zu versenken. Einen weiteren Treffer verhindert Gästetormann Patrick Tabor durch entschlossenes Herauslaufen gegen Fabian Facklam nach einem Freistoß von Hannes Niemeyer. Auf der anderen Seite verpasst David Both in durchaus aussichtreicher Lage. In der 36. Minute die große Gelegenheit für Hercog, da Balcer nach mustergültigem Zuspiel von Facklam rüde von dem, ansonsten hervorragenden, Tabor im Strafraum umgesenst wird. Doch die Meiendorfer Nummer Vier knallt den Elfer an die Unterkante der Latte, der Umgelegte hingegen bedarf der Auswechslung. Danach bis zum Pausenpfiff noch heftige Attacken der Gelb-Schwarzen, doch alle scheitern am Gäste-Goalie oder verfehlen ihr Ziel.
Einen ziemlich anderen Verlauf nimmt in der Folge der zweite Spielabschnitt. Die Schwarzen von der Ellernreihe ziehen nun eine Art Powerplay auf und beenden es sogar erfolgreich, da Ugur Ali Yasar ein Zuspiel von der linken Seite rechts volley in die sävkeschen Maschen setzt. Danach wieder die MSVer, aber Facklams Freistoß trifft auf eine hervorragende Reaktion von Tabor, Hercog erreicht weder per Distanzschuss noch mit einem Freistoß das Ziel und Michael Sara findet wiederum im gegnerischen Goalie seinen Meister. Eine Viertelstunde vor Abpfiff ein vorzügliches Zuspiel von Dustin Vespermann auf Both, der aber agiert erheblich zu umständlich. Zehn Minuten später schließlich die Vorentscheidung durch den eingewechselten Mohebeddine Azazai nach einem langen Ball und einem nicht geahndetem Foul in Gestalt eines zu hohen Fußes, wie es scheint. Hektische Versuche der Platzherren, wenigstens eine Niederlage zu vermeiden, führen nicht zum Erfolg. Au contraire, am Ende eines Konters nutzt Yasar gegen eine entblößte Abwehr gar noch seine Chance zum 1:3. Nach dem herben Verlust der vermutlich einkalkulierten Zähler muss die Stuhlmacher-Auswahl nun versuchen auf heimischen Terrain am Sonnabend gegen Nien- und drei Tage später gegen Bergedorf zu punkten, ansonsten dürfte es mulmig werden. Zweifellos schwerer werden es die Schutzbefohlenen von Hardy Brüning haben, bekommen sie doch Besuch vom Spitzenreiter aus Elmshorn.
Stimmen:
Hardy Brüning: (Trainer Bramfeld): Die Meiendorfer haben 1:0 geführt und es so wie immer gemacht. Auf ihrem kleinen Platz kennen sie sich aus und haben lange Dinger gespielt, womit wir nicht zurechtkamen, obwohl wir eigentlich eine fußballerisch gute Truppe sind. Das geht aber hier nicht. In der zweiten Halbzeit haben wir das gemacht, was wir eigentlich von Beginn an machen wollten. Einfach hinten raus die Dinger, denn vorne sind wir gut besetzt. So haben wir dann mitgebolzt. Sicher haben wir auch Glück gehabt. Wäre der Strafstoß nicht an die Latte gegangen, dann wäre das Spiel sicher weiter gegen uns gelaufen. Aber nun lief es anders und wir nehmen gerne die drei Punkte mit.
Matthias Stuhlmacher (Trainer Meiendorf): Das war heute natürlich ein ganz anderes Spiel als zuletzt in Norderstedt. Es war hier Abstiegskampf pur, wobei es nicht um spielerische Klasse geht. Da ist man gezwungen, auch körperlich gut mitzuhalten. Das haben wir in der ersten Halbzeit auch ganz ordentlich verstanden. In der zweiten Halbzeit hingegen nicht mehr. Am besten würde es sein, wenn wir ohne Pause 90 Minuten durchspielen könnten. Da sich das aber wohl nicht einrichten lässt, müssen wir uns überlegen, was wir im zweiten Spielabschnitt anders machen müssen. Es kann jedenfalls nicht sein, dass wir uns ein Spiel aus der Hand nehmen lassen, welches wir klar dominiert haben. Nach dem 1:1 begann dann das Zittern, über das 1:2 lässt sich zwar diskutieren, aber die Entscheidung ist ja nicht angreifbar. In der Vergangenheit hat sich meine Mannschaft immer wieder aufgerappelt, und das hoffe ich auch sehr für die nächsten beiden Spiele gegen Niendorf und Bergedorf.
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