30.04.2013 Wie in der Natur: Raubvögel fressen zahme Täuberiche von Peter Strahl
präsentiert:
vs.
SC Condor – USC Paloma 3:0 (0:0)
SC Condor: Kleinschmidt – Lüdemann, Anders, Krohn, Jawla (84. D'urso) – Maas, Werwath (66. Pawletta) – Kieckbusch, Tafese (63. Zinselmeyer), El-Nemr – Roschlaub USC Paloma: Chergui – Sterczyk (60. Gyimah), J. Savelsberg, Drews, Dreyer – Graf, Franz - D. Savelsberg, Demirbaga (75. Galica), Albrecht (60. Chipenko) - Fritsch Tore: 1:0 Tafese (51.), 2:0 Roschlaub (56.), 3:0 Kieckbusch (79.) Schiedsrichter: Hass (TuS Germania Schnelsen), einwandfrei, drängte sich nicht in den Blickpunt Beste Spieler: Tafese – Drews (1. Hz) Zuschauer: 100
Mit den Palomaten kam am Dienstagabend zum Nachholspiel der 24. Runde eine Mannschaft zum Berner Heerweg, die in dieser Saison ohne jeglichen Auswärtserfolg mit drei Punkten einsam das Away-Tableau beschließt. Sie muss ihre ganze Hoffnung auf Erhalt des Ligastatus aus den noch ausstehenden fünf Begegnungen auf ihrem Grandplatz an der Brucknerstraße schöpfen. Für die Platzherren hingegen ist die Saison eigentlich schon gelaufen, denn mit bereits 43 Zählern werden sie auch künftig zu den "Stadtligisten" zählen und dort auch weiterhin die Rolle der typischen Mittelfeldlandschaft ohne große Ambitionen in diese oder jene Richtung übernehmen.
Allein, dass die Condoraner so offensichtlich zum Ausdruck bringen werden, dass es sich hier um ein Pflichtspiel handelt, überrascht denn doch ein wenig. Aber die für den Zuschauer eigentlich zu weiträumige Anlage hat auch ihre Vorteile. Die Qualität der Grillwürste und des Bieres sind schließlich vom Besten. Wenn dazu noch die Frühlingssonne ihre abendlichen Strahlen verschickt, kommt der Fußballfreund allemal auf seine Kosten und sei es bei netten Gesprächen mit um ihn herum Stehenden. Dazu hat er an diesem Abend reichlich Gelegenheit, denn auf dem Rasen passiert rein gar nichts. Einzig ein Eckball von Sven Drews nach 15 Minuten auf den Kopf von Jannik Dreyer, der aber zu hoch weiterleitet, und ein einheimischer Konter kurz darauf, welcher am Außennetz endet, vermögen die Blicke der Eintrittszahler auf das Spielfeld zu richten. Bestenfalls noch eine Aktion des Gästekeepers Zakaria Chergui gegen Nils Roschlaub soll der Erwähnung wert sein. Schließlich zählte Chergui, der den zuletzt unglücklich agierenden Yannik Jonas ersetzt, einst zu den großen Hoffnungen in der hanseatischen Torhütergilde. Fazit zur Halbzeit: Die Palomaten sind durchaus in der Lage, gegen die zehn Ränge besser Positionierten mitzuhalten. Das 0:0 geht vollauf in Ordnung.
Irgendwie muss aber Coach Meik Ehlert in der Pausenkabine der Kragen geplatzt sein. Denn die Kanariengelben kommen aus ihr, wenn zwar nicht gerade energiegeladen, so doch aggressiver zurück. Das macht sich auch insoweit bemerkbar, als Tevin Tafese der Führungstreffer gelingt, indem er ein offensichtliches Missverständnis in der gegnerischen Defensive und einen beim Herauslaufen zögernden Chergui verlädt. Drei Minuten später darf sich auch Nils Roschlaub zu den Torschützen zählen. Sein Kopfball nach einem Zuspiel von Pascal El-Nemr findet den Weg in die Maschen des wiederum zu zaghaften Chergui. Ein Kopfball von Max Anders hingegen verfehlt sein Ziel ebenso wie der Kick von "Roschi", der die Höhe des Tores augenscheinlich mit einem Rugby-Gestänge zu verwechseln scheint. Zehn Minuten vor Schluss schließlich noch ein durchaus versöhnlicher letzter Akt in Form eines fast Champions-League reifen Zusammenspiels über drei einheimische Stationen auf engstem Raum, an dessen Ende Thiemo Kieckbusch, einst auch an der Brucknerstraße ki(e)ckend, den 3:0-Endstand herzustellen versteht.
Eigentlich gut, dass das Match dem Zuschauer keine Aufregung abverlangte, wie hätte er sonst die letzte Viertelstunde im Stade Bernabeu am heimischen Bildschirm ohne gesundheitliche Schäden überstehen können? Paloma-Coach Marco Krausz hingegen stehen noch viele Emotionen bevor, schließlich geht es innerhalb von acht Tagen, vom 2. bis 9. Mai, für seine Schutzbefohlenen in vier Heimspielen um die künftige Klassenzugehörigkeit.
Stimmen:
Marco Krausz (Trainer Paloma): Die zweite Halbzeit war schlecht. Deshalb haben wir auch verdient verloren. Jetzt haben wir vier Heimspiele in Folge. Aus denen müssen wir versuchen, möglichst viele Punkte zu holen. Dazu bedarf es natürlich einer ganz anderen Leistung, als wir sie heute im zweiten Spielabschnitt abgeliefert haben.
Meik Ehlert (Trainer Condor): Das war über 90 Minuten kein schönes Fußballspiel, weder von uns noch von Paloma. Ich habe ein so ideenloses Spiel bislang nur selten gesehen. Es ist unverkennbar, dass die Köpfe leer sind. So können wir nur damit zufrieden sein, dass wir drei Treffer erzielt und somit die Punkte behalten haben.
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