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30.04.2013 Eintracht zieht Konsequenzen aus Niederlagenserie von Christopher Herbst
  vs.  Eintracht Norderstedt - SV Halstenbek-Rellingen 1:1 (1:1) Eintracht Norderstedt: Höcker - Tegeler, Eglseder, Aniteye, Kummerfeld - Marxen, Lindener - Kunath (70. Grove), Meyer, Makomé (63. Oguz) - J. Tunjic SV Halstenbek-Rellingen: Alves Lopes - Hermanowicz, Krabbes, Schöttke, Demirci - Erdmann, Bahtiyar (51. Suntic) - Matthiessen (90. Cardoso), M. Tunjic, Hoppe (72. Son) - Rodrigues Oliveira Tore: 0:1 M. Tunjic (24., Handelfmeter), 1:1 Meyer (45.+3, Handelfmeter) Schiedsrichter: Ralph Vollmers (FSV Geesthacht). Zwei aus der Ferne zumindest nicht glasklare Handelfmeter glichen sich letztendlich aus. Sorgte für Erstaunen bei HR, als er die Sechs-Sekunden-Regel auf Keeper Alves Lopes anwendete (siehe Bericht). Davon abgesehen umsichtige Leitung. Beste Spieler: Marxen, Lindener, Tegeler, Kummerfeld - Matthiessen, M. Tunjic Zuschauer: 100 Alles neu macht der Mai, heißt es gern einmal. Bei Eintracht Norderstedt sah das nach zuvor drei Niederlagen in Folge am Abend vor dem Monatswechsel so aus. Drei A-Jugendliche rückten in die Startelf, zwei weitere waren auf der Bank und dazu wurde der Kapitän abgesetzt. "Dennis Wehrendt wird nicht mehr für uns spielen", sagte Coach Thomas Seeliger unmissverständlich. Und weiter: "Er war nicht mehr bei der Sache, das bringt uns nicht weiter. Er ist nicht die Zukunft." Im vergangenen Sommer noch vom im Winter verabschiedeten damaligen Manager Jörg Franke als Kopf des Teams verpflichtet (damals von Hessen Kassel), wolle sich Wehrendt nun beruflich nach Lübeck orientieren. Damit war ein Zeichen gesetzt auch an die verbleibenden Spieler. Der erst 17-jährige Juri Marxen (Jahrgang 1995) sowie Clifford Aniteye und Steven Tegeler (jeweils 1994) sind genauso wie der später eingewechselte Mazlum Oguz (1994) ernsthafte Alternativen, niemand der bisherigen Oberliga-Akteure sollte sich nach dem so enttäuschenden Frühjahr sicher fühlen. Ob Halstenbek-Rellingen da gerade recht kam? Wenigstens hatte der Gast genauso wie die Eintracht drei Mal nacheinander verloren - darunter sogar ein 0:2 in Lurup. Ein Spiel wie eine Wundertüte entwickelt sich im Edmund-Plambeck-Stadion. So hat passenderweise Tegeler die erste Großchance, drischt den Ball aber aus kurzer Distanz nach einem Eckstoß des neuen Kapitäns Steven Lindener über die Latte (4.). Abwehrtalent Aniteye hat hingegen in der Defensive speziell im ersten Durchgang so seine Mühe mit dem kantigen Jaques Rodrigues Oliveira. Gleichwohl ist es eher Pech, dass dem jungen Norderstedter der Ball in der 24. Minute im Strafraum an die Hand springt. Referee Ralph Vollmers zeigt unerbittlich auf den Punkt, Aniteye versteht die Welt nicht mehr. Wie fast immer ist auch dieser Handelfmeter für Zuschauer eine 50/50-Entscheidung. Mladen Tunjic verwandelt sicher zum 0:1. Bruder Jürgen hat anschließend binnen weniger Momente genügend Gelegenheit, seine für ihn schon ungewöhnliche Torflaute von drei Partien zu beenden. Doch erst schießt er eine scharfe Hereingabe von Tegeler am langen Pfosten vorbei (31.), dann köpft er eine Maßflanke von Marxen an die Latte (32.). Auf der Gegenseite rettet Eintracht-Keeper Johannes Höcker mit einem starken Reflex gegen einen Schuss von Philipp Erdmann (38.). In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs wird es kurios. HR-Schlussmann André Alves Lopes hält den Ball länger als sechs Sekunden, Vollmers schaut auf seine Stoppuhr und pfeift dann indirekten Freistoß für Norderstedt. Ungewöhnlich, aber regulär. Und diese Szene hat Folgen: Linus Meyer schießt, trifft den ausgefahrenen Arm von Serdar Bahtiyar und die Partie bekommt Handelfmeter Nummer zwei. Später würden viele von einer klassischen Konzessionsentscheidung sprechen. Wie dem auch sei - Meyer verlädt Alves Lopes zum 1:1 (45.+3). Auch die zweite Hälfte bleibt unterhaltsam, weil beide Kontrahenten auf Sieg spielen. Dabei haben die Gastgeber eindeutig die besseren Chancen. So reißt André Alves Lopes gerade noch rechtzeitig die Fäuste hoch bei einem 20-Meter-Schuss von Linus Meyer (48.), und Juri Marxen hätte sein sehr gutes Debüt sogar beinahe gekrönt. Sein U19-Teamkollege Oguz flankt von links und der junge Spielmacher knallt den Ball volley an die Latte (68.). Zentimeter fehlen zum Traumtor! Zu guter Letzt vergibt der ebenfalls eingewechselte Tillmann Grove zweimal freistehend (76./82.). In den Schlussminuten macht hingegen HR noch einmal Druck, kann sich aber trotz zahlreicher Flanken keine eindeutigen Möglichkeiten herausarbeiten. Die Eintracht rehabilitiert sich durchaus für die vorherigen Auftritte. Von der Regionalliga spricht trotzdem niemand mehr - nicht nur, weil der FC Elmshorn jetzt auch rechnerisch uneinholbar ist. Doch auch HR zeigt sich im Vergleich etwa mit dem Lurup-Spiel verbessert, wie Trainer Bliemeister betonte. Somit wurde die Nachholpartie mit ihren Begleitumständen von beiden Seiten als Schritt nach vorne bewertet. Stimmen: Thomas Bliemeister (Trainer SV Halstenbek-Rellingen): Ich habe zum ersten Mal gesehen, dass die Sechs-Sekunden-Regel angewendet wird. Norderstedt hatte insgesamt die besseren Torchancen. Am Ende ist das Unentschieden für beide Mannschaften in Ordnung. Wenn wir diese Leistung in Lurup gebracht hätten, dann hätten wir dort gewonnen. Thomas Seeliger (Trainer Eintracht Norderstedt): Wenn man das Spiel über 90 Minuten sieht, hätten wir gewinnen müssen. Wir waren die aktivere Mannschaft. Ich werde jetzt auf die Spieler setzen, die auch in Zukunft noch hier sind. Es werden die Leute eingesetzt, die mit dem Herzen bei der Sache sind. |
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