02.05.2013 Die Tauben kacken ab von Andreas Killat
vs.
USC Paloma – SC Vier- und Marschlande 1:2 (1:1)
USC Paloma: Jonas – Lohfeldt (72. Körner), J. Savelsberg, Drews (54. Chipenko), Dreyer – Gottschalk (63. Demirbaga), Wegner – D. Savelsberg, Galica, Albrecht – Fritsch SC Vier- und Marschlande: Möring – Füllenbach, Bajramovic, Sampaney, Schröder – Westermann (85. Siegmund), Kosik (78. Stegmann) – Ahmadi, Hackstein, Gimeno – Bey. Atug (74. Güven) Tore: 1:0 Dreyer (21.), 1:1 und 1:2 Füllenbach (45./47.) Schiedsrichter: Henry Wagner (GW Eimsbüttel): Behielt auch in der hektischen Schlussphase die Übersicht Beste Spieler: Keiner – Schröder, Füllenbach (und auch alle anderen kämpferisch top) Zuschauer: 100
Benjamin Scherner sprach vor der Partie von einem „9-Punkte-Spiel“ – und in der Tat machte ein Blick auf die Tabelle deutlich, dass es heute an der Brucknerstraße schon eine kleine Vorentscheidung im Abstiegskampf geben könnte. Der Wichtigkeit des Spiels angemessen gingen beide Teams mit hoher Intensität in die Zweikämpfe, spielerisch war heute kein Leckerbissen zu erwarten.
Die Gastgeber fanden als Erste in die Spur. Marcel Gottschalk mit einer direkt aufs Tor gezwirbelten Ecke (2.) und Patrick Fritsch aus spitzem Winkel (15.) waren die Vorboten, Jannik Dreyer der Vollstrecker! Nach einer eher verunglückten Hereingabe von Marc Albrecht bekam die SCVM-Abwehr den Ball nicht weg, Dreyer zog aus 18 Metern ab und das Leder schlug flach unten rechts zur Führung ein (21.). „Endlich sind wir mal in Führung gegangen“, so ein erleichterter Marco Krausz, wohlwissend, dass es auf dem harten Grandplatz besonders schwer ist, einem Rückstand hinterherzulaufen.
Von den Vierländern war bis zur Halbzeit nicht viel zu sehen. Der Einsatz stimmte zwar, aber Aktionen nach vorne? Fehlanzeige! Quasi mit dem Halbzeitpfiff dann ein Freistoß von Felix Hackstein aus dem linken Halbfeld. Nils Füllenbach, erstmals seit langer Zeit mal wieder in der Startelf, hielt den Schädel hin und schon stand es 1:1 (45.). Die USC-Köpfe gingen für jeden sichtbar runter. „Wenn ich die letzten Spiele sehe, dann lässt sich leider nicht abstreiten, das wir uns zu schnell aufgeben“, so Krausz. Es sollte sogar noch schlimmer kommen.
Kaum 70 Sekunden waren in Durchgang Zwei gespielt. Wieder ein Freistoß, diesmal von halbrechts. Patrick Westermann zieht eine Hackstein-Kopie an den Fünfmeterraum und wieder ist Füllenbach mit dem Kopf zur Stelle (47.)! Von diesem Schock erholte sich der USC nicht mehr. Vor ziemlich genau einem Jahr war das noch ganz anders ( http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=4833), doch das Glück scheint aufgebraucht. Nach elf Jahren auf Hamburgs höchstem Level muss man sich bei den Tauben wohl so langsam mit der Landesliga anfreunden.
Die Gäste hingegen feierten ausgelassen ihren Sieg, den Sandjar Ahmadi nach einem Solo noch zum 3:1 hätte ausbauen können/müssen (73.). Die Moral in der Truppe stimmt ganz einfach! „Wir haben hier in vier Jahren von der Bezirksliga bis in die Oberliga was aufgebaut, drauf sind wir stolz“, so Scherner, der ergänzte: „Meine Mannschaft hat heute kämpferisch alles in die Waagschale geworfen“.
Punktspiel-Statistik aus der Sicht des Gastgebers (seit 1999): 10 Spiele: 3 Siege – 4 Remis – 3 Niederlagen – 17:18 Tore
99/00: 1:0 / 2:2 Landesliga Hansa 00/01: 1:1 / 2:5 Landesliga Hansa 01/02: 2:0 / 2:2 Landesliga Hansa 11/12: 3:2 / 2:2 Oberliga Hamburg 12/13: 1:2 / 1:2 Oberliga Hamburg
Stimmen:
Benjamin Scherner (Trainer SCVM): Die erste halbe Stunde sind wir nicht gut ins Spiel gekommen. Heute haben wir mal Glück gehabt, dass wir aus heiterem Himmel den Ausgleich machen. Und dann kommen wir aus der Halbzeit raus und dürfen nochmal einnicken. Wenn man sieht, wie wir bisher unsere Standards „genutzt“ haben, bin ich einfach nur froh, dass es heute mal geklappt hat. Das war ein Big-Point für uns. Da die anderen Teams, die unten drin stehen, auch gewinnen, sind wir dazu verdammt, ebenfalls zu punkten. Wir haben noch acht Endspiele und werden auch jedes so angehen. Ich bin überglücklich, weil ich weiß, wie schwer es ist, hier zu gewinnen.
Marco Krausz (Trainer USC Paloma): Ironie des Schicksals, dass uns Vier- und Marschlande mit unseren Waffen schlägt. Denn eigentlich sind wir bei Standards recht stark. Zu schlimmeren Zeitpunkten hätten die Tore nicht fallen können. Das 1:1 hat schon Spuren bei uns hinterlassen, aber das 1:2 war dann wie ein Tritt in die Fresse...oder ein Schlag ins Gesicht. Davon haben wir uns nicht mehr erholt. Das hat jeder gesehen und das kann man auch nicht Schönreden. Für uns gilt das gleiche, wie für den SCVM: Wir haben jetzt nur noch Endspiele.
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