05.05.2013 Curslack entführt glücklichen Punkt von der Brucknerstraße von Marius Meyer
vs.
USC Paloma – SV Curslack-Neuengamme 2:2 (2:2)
USC Paloma: Jonas – Sterczyk, J. Savelsberg, Dreyer, Lohfeldt – Wegner, Graf (66. Gottschalk) – D. Savelsberg, Galica, Albrecht – Gyimah (82. Fritsch) SV Curslack-Neuengamme: Böse – Wulff, Metzler, Barlak, Wilhelm – Zöpfgen, Theetz (52. Goldgraebe) – Möller, Carolus – Landau, Pohlmann Tore: 0:1 Pohlmann (8.), 0:2 Pohlmann (9.), 1:2 Gyimah (10.), 2:2 Albrecht (42.) Schiedsrichter: Sven Ehlert (Groß Flottbek): Leitete das Spiel souverän und fiel positiv dadurch auf, dass er das Spiel häufig erst einmal weiterlaufen ließ, statt voreilig zu pfeifen. Beste Spieler: Gyimah, D. Savelsberg – keiner Zuschauer: 140
Schon vor dem Spiel betonte Paloma-Trainer Marco Krausz, dass diese Saison für sein Team nur noch aus Endspielen besteht. Nach der Niederlage im direkten Abstiegsduell gegen den SC Vier- und Marschlande im Nachholspiel am Donnerstag wäre es noch untertrieben zu sagen, dass der USC Paloma nun unter Zugzwang stünde. Mit dem SV Curslack-Neuengamme war nun die andere Mannschaft vom Deich an der Brucknerstraße zu Gast und man hoffte, die drei so wichtigen Punkte für den Abstiegskampf auch dort zu behalten.
Dass der USC Paloma sich längst nicht aufgegeben hat, zog sich dann auch von Beginn an wie ein roter Faden durch das Spiel. Bereits in den ersten Minuten merkte man dem Team an, dass die Hoffnung auf den Klassenerhalt noch vorhanden ist und man hart dafür kämpfen möchte. Und das auch nach einem frühen Rückstand, denn bereits in der 8. Minute ging der SV Curslack-Neuengamme in Führung. Jan Landau spielte sich über links frei, schlug etwa 20 Meter vorm Tor eine mustergültige Flanke nach rechts auf Alexander Pohlmann, der sich frei spielte und von der rechten Seite den Ball zum 0:1 versenkte.
Nur eine Minute später war es erneut Pohlmann, der die Führung der Gäste ausbaute. Marco Theetz schickte einen langen Ball auf Sven Möller, der den Ball auf den rechts freistehenden Pohlmann weitergab, der folglich mit einem beeindruckenden Distanzschuss aus über 20 Metern Entfernung den Ball erneut im Tor von Yannik Jonas einnetzte. 0:2 hieß es also bereits. Doch auch das war nur eine kurze Momentaufnahme: Im Gegenzug spielte der USC Paloma über die rechte Seite, Gyimah nahm einen langen Pass aus der Mitte an, stand in einem sehr spitzen Winkel zum Tor der Gäste, schoss aber dennoch selbst, anstatt zu passen – und das gezielt in die linke obere Ecke des Tores zum 1:2. Erneut sah man: Die Moral bei den Tauben ist nach wie vor intakt.
Es folgte eine im weiteren Verlauf relativ ausgeglichene erste Halbzeit, bei der sich im Spiel des USC Paloma immer wieder zeigte, dass es gravierend im Abschluss hadert. Die Pässe in die Spitze kamen meist zu ungenau, wenn sie dann doch mal ankamen, war der Abschluss zu zaghaft. Bis zur 42. Minute: Christoph Wegner warf für den USC einen Einwurf von der linken Seite ein, sehr nah an der Eckfahne. Jan Savelsberg leitete diesen Einwurf mit dem Kopf nach hinten weiter auf Marc Albrecht, der zur richtigen Zeit am richtigen Ort war und den Ausgleich erzielte.
Zu Beginn der zweiten Hälfte war der USC Paloma gleich wieder da und machte Druck. Auch Curslack-Trainer Torsten Henke sah, wie seine Mannschaft sich einigeln ließ, sodass ein lautes „Männer, spielt die Bälle nach vorne!“ folgte. Dies gelang zwar hier und da mal aus Kontersituationen, jedoch stand in gefühlten 90% dieser Situationen Pohlmann im Abseits. Anders hingegen die Tauben, die einen ganzen Schwung Großchancen hatten, diese jedoch nie bis zum Abschluss bringen konnten.
Nach ca. 15 Minuten der zweiten Hälfte war es zunächst Albrecht, der über rechts kommend eine Großchance nicht nutzen konnte, im zweiten Anlauf des selben Angriffs war es dann Dirk Savelsberg, der ebenfalls mit zu wenig Nachdruck nachsetzen konnte und dessen Ball auf der Linie geklärt wurde. Paloma-Trainer Marco Krausz schlug am Spielfeldrand bereits die Hände über dem Kopf zusammen. Auch in der 66. Minute lag der Führungstreffer wieder akut in der Luft: Wegner mit Einwurf von rechts, verlängert von Galica, jedoch im Abschluss nur ein laues Lüftchen von Palomas Jannik Dreyer.
Szenen wie diese waren symptomatisch für das Spiel der Heimmannschaft, die zwar ein hohes Tempo an den Tag legte und Curslack immer wieder in Bedrängnis brachte, dies jedoch nie mit einem Tor krönen konnten. Für den USC Paloma war die zweite Halbzeit ein Spiel der vergebenen Chancen, in dem sie selbst hundertprozentige Gelegenheiten nicht nutzten. Für den USC Paloma ist dieses Ergebnis sehr ärgerlich, der SV Curslack-Neuengamme hingegen kann sich freuen über einen Punkt, der ihnen dem Spielverlauf folgend kaum zustünde. Während Curslack mit diesem Ergebnis nach wie vor in der Spitzengruppe steht, wartet auf Paloma am Dienstag in der Brucknerstraße das nächste Endspiel gegen den VfL Pinneberg.
Stimmen:
Torsten Henke (Trainer SV Curslack-Neuengamme): Wir hatten einen Traumstart und nach zehn Minuten mit 2:0 geführt. Wir haben dann viel zu schnell das 1:2 kassiert, danach war die Partie aus meiner Sicht relativ ausgeglichen. Kurz vor der Halbzeit hatten wir über Alex Pohlmann die große Chance zum 3:1. Das sind Schlüsselszenen, die haben wir nicht genutzt. Stattdessen haben wir das 2:2 kassiert. Wenn man 2:0 geführt hat und es zur Halbzeit 2:2 steht, ist klar, dass es nicht leichter wird. Hinzu kam, dass Marco Theetz angeschlagen war, weswegen wir ihn kurz nach der Halbzeit rausgenommen haben. In der zweiten Halbzeit haben wir letztendlich glücklich einen Punkt mitgenommen. Paloma war da die bessere Mannschaft und hatte gefährliche Situationen. Wir hatten nach vorne selber gar keine Aktionen mehr. Insofern ist es ein glücklicher Punkt, den wir aber gerne mitnehmen.
Marco Krausz (Trainer USC Paloma): Nach 10 Minuten waren wir eigentlich klinisch tot. Es passt im Moment zu unserer Situation, dass der erste gefährliche Angriff des Gegners immer gleich drin ist. Als ob das nicht genug ist, wird dann noch nachgelegt. Für uns war es natürlich wichtig, dass wir schnell antworten konnten. Wir sind heute sicher der moralische Sieger hier nach dem 0:2-Rückstand, aber in der Tabelle gibt das eben auch nur einen Punkt. Das ist natürlich sehr bedauerlich, aber wer weiß, wozu dieser Punkt noch gut ist.
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