SC Condor: Kleinschmidt – Lüdemann, Anders, Krohn, Jawla – Kieckbusch, Werwath (74. Mandel), Pawletta, Theis (82. Niemann)– Tafese, Roschlaub (35. Maas) FC Elmshorn: Koblun – Ansorge (46. Kaetow), Gersdorf (46. Ljubisavljevic), Scheidt, Maaß –Weber, Günaydin – Ziller (68. Sottorf), de la Cuesta, Aygün – Ude Tore: 0:1 Aygün (12.), 1:1 Tafese (49.), 1:2 Ude (51.), 2:2 Kieckbusch (54.), 3:2 Maas (66.) Schiedsrichter: Jan-Erik Sternke (SC Eilbek): mit einer guten Leistung. Hatte nicht übermäßig viel zu tun, löste aber die wenigen kniffligen Aufgaben stets richtig Beste Spieler: Lüdemann, Tafese – 1 HZ ordentlich, 2 HZ schlecht Zuschauer: 150
Er war langjähriger Spieler (seit 1993), Co-Trainer (seit 2007) und die letzten drei Jahre hauptverantwortlicher Coach der Liga-Mannschaft des SC Condor. Nach gut 20 Jahren hört Meik Ehlert auf. Im letzten Heimspiel gab sich kein geringerer als der Oberliga-Meister FC Elmshorn die Ehre. Auch Nils „Fußballgott“ Roschlaub wurde ebenso wie weitere ausscheidende Spieler verabschiedet. Der Angreifer bleibt dem Verein indes als Funktionär erhalten und übernimmt den Posten des Assistenztrainers. Neuer Chef am Berner Heerweg wird bekanntlich Christian Woike, der wiederum aktuell noch als Co. von Ehlert tätig ist.
So viel zum Personalkarussel. Fußball wurde natürlich auch gespielt. Sportlich ging es für beide Mannschaften nicht mehr um etwas. Die Elmshorner reisten als feststehender Titelträger und baldiger Teilnehmer der Aufstiegsrunde zur Regionalliga an. Davor noch, nämlich am kommenden Montag, steht das nicht minder wichtige Oddset-Pokal-Endspiel gegen und beim SC Victoria auf dem Programm. Und für den SC Condor? Tabellarisch gesehen geht nach oben nicht mehr allzu viel. Doch einerseits ist da das letzte Heimspiel von Ehlert. Und: Das vor der Saison ausgegebene Ziel für die Serie 2012/2013. 57 plus x. Sprich: Die 57 Punkte aus der Vorsaison sollten es sein. Mindestens. Am besten sollte diese Marke übertroffen werden. 52 Zähler waren es vor der Partie.
Mit der ersten notierten Möglichkeit gingen die Gäste gleich in Führung. Zwölf Minuten waren gespielt, als Antonio „Toni“ Ude seine zweitbeste Szene im Spiel hatte und nach mehreren erfolgreichen Finten Sascha de Cuesta bediente. Lars Lüdemann verhinderte per Fußabwehr einen erfolgreichen Abschluss des Technikers, doch gegen den Abstauber von Ömer Aygün war er, ebenso wie Goalie Sascha Kleinschmidt machtlos. Bis zum Seitenwechsel nichts berauschendes. Auf beiden Seiten nicht. Elmshorn mit einem Stück mehr Engagement und der SC Condor mit einer über weite Strecken armseligen Vorstellung. „Ich war schon enttäuscht über die ersten 45 Minuten. Das habe ich der Mannschaft in der Halbzeit nicht laut, aber deutlich gesagt“, gab Ehlert Einblick in die Kabinenansprache. Und siehe da. Es passierte was.
Bald-Teilzeit-Auswanderer Tevin Tafese nutzte einen missglückten Abwehrversuch direkt aus zehn Metern zentraler Position zum Ausgleich (49.). Wenig später dann die beste Aktion von FCE-Stürmer Ude. Nach einer Freistoßhereingabe von de la Cuesta bugsierte „Toni“ den Ball, den die Hausherren nicht entscheidend klären konnten, ebenfalls per Direktabnahme ins Netz (51.). Nun raten Sie mal, wie der 2:2-Ausgleich gefallen ist. Auf ähnlich ungeplante Art und Weise. Matthias Werwath wird als Assistgeber in den Statistiken auftauchen, hatte der „Sechser“ des SC Condor natürlich was anderes vor, als Thiemo Kieckbusch zu bedienen, der ähnlich wie Tafese und Ude kaltblütig abschloss. Ehe in den letzten Minuten starker Platzregen in Farmsen halt machte und Schiedsrichter Jan-Erik Sternke dankenswerterweise überpünktlich abpfiff, erzielte der eingewechselte Tom Maas das entscheidende Tor zum 3:2. Die für den verletzten Roschlaub gekommene Nummer zwei sprang nach einem Eckball von Kieckbusch am höchsten und belohnte seine Farben für die engagierte Leistung im zweiten Spielabschnitt. Während die Spannung und Körpersprache des FC Elmshorn zu wünschen übrig ließ, gaben die Platzherren ordentlich Gas und gewannen am Ende verdient. Allen voran Lars Lüdemann verdiente sich als ständiger Antreiber auf der rechten Seite Bestnoten.
„Wir haben eine anständige Rückrunde gespielt und können unser Ziel mit einem Sieg beim SC Vier- und Marschlande erreichen. Der SC Condor ist ein sehr familiärer Verein und sicher wird etwas fehlen. Hier wird nichts ver-, sondern besprochen und umgesetzt. Es ist nicht auszuschließen, dass ich irgendwann wieder etwas machen werde. Aber erst einmal werde ich pausieren und die Zeit meiner Frau und Tochter widmen“, sagte Ehlert nach der Partie. Condors Erster Vorsitzender Thomas Brinkmann funkte kurz dazwischen: „Meik ist der beste Trainer der Welt.“ In der Stadionzeitung des SC Condor schrieb er: „Ich hätte mir Meik als Trainer auf Lebenszeit gewünscht.“
Einen Eintrag in die Geschichtsbücher des FC Elmshorn auf Lebenszeit wollen Trainer Achim Hollerieth und seine Schützlinge erreichen. „Das erste Ziel haben wir mit der Meisterschaft erreicht. Mit dem Pokalsieg und dem Regionalliga-Aufstieg wollen wir weiteres, unfassbares erreichen“, so Hollerieth. Der Ex-Profi war zwar angesäuert über die Leistung in der zweiten Hälfte, doch spätestens mit dem nächsten Coup wird die Niederlage beim Ehlert-Abschiedsfest vergessen sein.
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