Victoria, die alte Dame,
Betrat Neuland und war dort keine zahme.
Nach der Regionalliga-Frischzellenkur
Besann sie sich ihrer Natur:
Auffem Oddset-Pokal steht wieder ihr Name.

Nicht Jan Lüneburgs Tore, nicht frühe noch späte,
Es halfen Elmshorn auch keine Gebete.
Seine Stadion-Plagen
Ließen den Meister verzagen:
Kein Platz, kein Pokal, keine Knete.

Ein and‘rer spielt nun die Aufstiegsrunde.
Sehr spät zwar, doch schlug sie: Norderstedts Stunde.
Teure Viertliga-Pacht
Leistet nur die Eintracht.
'ne Woche lang ist sie in Jedermanns Munde.

Als Rückrunden-Champion – zwölf Siege! –
Machte Altona fröhlich auf Platz zwei noch die Biege.
Kindler hielt 'nen Elfmeter,
Hartwig gab den Tortreter –
So gewann auch in Buchholz die 93er-Riege.

Ein Trainer mit Namen Tom Titze
Erfreut sich auch gerne am Titel Vize.
Diesmal klappte es leider
Nicht ganz für die Nordheider.
Und doch ist der TSV fast an der Spitze.

Des Raubvogels ruhige Schwingen
In Farmsen nur selten nach düst'rem Moll klingen.
Ihr Goodbye für Meik Ehlert
Wie von Hollywood getrailert:
Condors Kicker als Fünfte ihr Abschiedslied singen.

In Curslack, knapp hinter den Deichen,
Stellte Bramfeld die rettenden Weichen.
Ansonsten war's schwer,
kamen Gäste hierher,
Am Gramkowweg auch nur auszugleichen.

Claus Reitmaier stand wohl über den Dingen
Als seine Hände der Tauben Torschüsse fingen.
Der passende Bonbon
Einer starken Saison:
Platz sieben für Halstenbek-Rellingen.

Ganz frei heraus, gar nicht prüde,
Machte Ehm seine Elf anfangs Büde um Büde.
Doch im Endspurt wirkte Schnelsen
So mobil wie ein Felsen.
Da war’n die Germanen wohl müde.

Ja, jede Saison frisch aufs Neue
Hat Stuhlmacher andere Getreue.
Doch die Weisheit ist alt:
Er schafft den Klassenerhalt,
Auf dass Meiendorf als Neunter sich freue.

Elf Freunde beschrieb Sammy Drechsel
In uralten Tagen, es war Zeit für 'nen Wechsel.
Drum meißelte „Ruge“ in Stein:
Elf Tore sollt ihr sein!
Gezeigt gegen Lurup, fürwahr ein Gemetzel.

Ein Nullsechs in Bramfeld, im kalten,
Ließ die Unken Einzug in Uhlenhorst halten.
Doch vorm Abstieg, oh weh,
Stand Frank Pieper-Valtier:
BU konnt‘ rechtzeitig umschalten.

Mit Tränen sprach Benny Scherner:
Nun glaubt mir, Jungs, ich wär‘ gerner
Auch weiter der Coach im Vier- und Marschland.
Geschockt war sie erst, doch die Mannschaft verstand
Und rückte die Abstiegsnot ferner.

Die beste Saison aller Zeiten
Verpasste man in Niendorf bei weitem.
Die NTSV-Fans
Sah‘n das Abstiegsgespenst
Ihr Team noch lange begleiten.

Beim VfL an der Pinnau
War’n Nerven gespannt, wurd‘ das Haar grau.
Kurz vorm Sturz in den Krater
Traf Gianluca d‘Agata
Und löste den großen Gefühlsstau.

Germania Schnelsen und Barmbek genüsslich geschlagen,
Nur die Elster lag schwer lang im Bramfelder Magen.
Doch wird kommen ein Both
Und vertreiben die Not.
Ja, keiner darf „Absteiger!“ mehr ihnen sagen.

Und jährlich sich retten die Tauben.
So heißt es, doch schwand schon der Glauben.
Paloma fraß Grand,
Doch das Ende bekannt:
Sie hingen zu hoch doch, die Trauben.

Einszehn, nullelf, nackte Zahlen
Der Luruper Schlussphasenqualen.
Nach dem Nullzwei gegen BU
Hat die liebe Seel' Ruh'.
Und kann sich die Zukunft schöner ausmalen.

60 Jahre und fünf hielt das stolze Gefieder,
Doch nun zwitschern Elstern gar traurige Lieder.
Oberliga-Fußball zu verbannen
Aus den Sander Tannen:
Wie schaurig! 85, kommst du mal wieder?

Doch Schluss mit all dem Gewese,
Mit Aufstieg, mit Abstieg und sonstigem Käse.
Bevor wir jetzt schließen
Gilt’s, zwei Neue zu grüßen:
Oststeinbek und auch Blankenese!