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02.08.2013
Novotny rettet die Party von Folke Havekost



vs.


Oststeinbeker SV – Barmbek-Uhlenhorst 1:1 (0:1)

Oststeinbeker SV: Ceylani – J. Stenzel, Novotny, H. Eren, D. Stenzel – M. Eren, Pamukoglu (86. Hartmann), Ulusoy, Jeremejev – Barlak (46. Ziolek), Murati
HSV Barmbek-Uhlenhorst: Bock – Twardawa, Stöhr, Klitzke, Odabas – Bugrov, Hoeft, Schwoy (77. Yücel), Nurzai– Bober (86. Özel), Sousa
Tore: 0:1 Bober (8.), 1:1 Novotny (87.)
Schiedsrichter: Marcel Schwarze (FSV Harburg-Rönneburg). Im Zweifel für die souveräne Leistung in 89 Minuten. Ob BU sich zu Recht über das aberkannte Tor von Nurzai beschwerte (s. u.), ließ sich aus unserer Perspektive nicht beurteilen. Gute Besetzung zum Oberliga-Start.
Zuschauer: kaum über 500

Oststeinbek lud zur Party – und gerade mal gut 500 Gäste kamen. Ein schmaler Rahmen für den Oberliga-Auftakt. Die Gastgeber konnten sich am Ende trotzdem freuen: Jan Novotny rettete mit seinem späten Treffer ein 1:1 gegen Barmbek-Uhlenhorst – ein Ergebnis, mit dem im Laufe der zweiten Hälfte wohl nur noch die kühnsten Oststeinbeker Optimisten gerechnet hätten.

Aller Anfang ist schwer, gerade für einen Aufsteiger. Der furios durch die Landesliga gestürmte OSV offenbarte deutliche Abstimmungsprobleme in der Defensive, anfangs kam die Abwehrreihe mit BU-Stürmer Adrian Sousa überhaupt nicht zurecht. Das wurde früh bestraft: Den Schuss des durchgebrochenen Sousa erwischte Oststeinbek-Keeper Yalcin Ceylani noch mit den Fingerspitzen. Vermutlich wäre der Ball ins Toraus gerollt, doch Barmbeks Tom Bober rannte zum langen Pfosten und staubte zum 0:1 ab – für die Hausherren eine trotz der Hitze ungewollte kalte Dusche nach nur acht Minuten.

Den 38-jährigen Routinier Johann Stenzel aus der Abwehr ins Mittelfeld zu beordern, brachte etwas mehr Stabilität und Schwung ins OSV-Spiel, über einige Ansätze kam der Hansa-Champion allerdings nicht hinaus. Eine Hereingabe von Mehmet Eren (19.) wurde von allen Seiten verpasst, der Kopfball von Neuzugang Bekim Murati (34.) war nicht wirklich gefährlich. Auch die langen, hohen Standards von Onur Ulusoy blieben wirkungslos, so dass den BU-Fans mit ihrem Gesang „Ohne Barmbek wär’ hier gar nichts los“ kaum widersprochen werden konnte. Nicht ganz so melodisch waren die Beschwerden aus dem Barmbeker Block, als Schiedsrichter Marcel Schwarze das vermeintliche 0:2 von Ramen Nurzai (31.) wegen Abseits nicht anerkannte und BU so nur mit der knappsten aller Führungen in die Kabine ging.

War der Anpfiff des Oberliga-Auftakts wegen eines Vor(stellungs)programms mit Überlänge erst mit 18 Minuten Verspätung erfolgt, was HAFOS Eröffnungsfeierexperten aus Eilbek praktisch bestätigte ( http://www.hafo.de/hafosmf/index.php?topic=2105.msg59619#msg59619), so wurde die Halbzeitpause mit einer ausdauernden Moderation von Stadionsprecher (und OSV-Ligamanager) Holger Rochow gefüllt. Nach detaillierten Ausführungen über Sponsorenlandschaft und Getränkekühlsysteme in Oststeinbek sandte er eine Art Stoßgebet durch die Lautsprecher: „Man möge mir das nachsehen, aber ich bin ja nun einmal OSV-Manager und da kann man ja aus seinem Herzen keine Mördergrube machen: Ich hoffe, dass wir das Blatt noch wenden!“

Die Hoffnung, sagt man, stirbt zuletzt. Vor allem mag sie es aber, wenn man sich um ihre kleine Schwester kümmert, die Geduld. Die musste Oststeinbek reichhaltig aufbringen, denn nach Wiederanpfiff sah kaum etwas nach neu verteilten Karten aus. BU kontrollierte das Geschehen und versuchte, mit einem zweiten Treffer alles klar zu machen. Lange plätscherte das Geschehen inklusive Trinkpause in der 70. Minute dahin, ehe Alexey Bugrov (72.) und Simon-Riza Yücel (78.) beste BU-Chancen vergaben und Torschütze Bober (81.) mit einem Distanz-Freistoß an OSV-Keeper Ceylani scheiterte.

Wer von den Oststeinbeker Zuschauern jetzt immer noch geduldig an seinen Fingernägeln kaute, wurde erst auf eine weitere Probe gestellt und dann belohnt: Mehmet Eren spielte in den Lauf von Tolga Pamukoglu (85.), dessen Schuss BU-Torwart Dennis Bock glanzvoll zur Ecke abwehrte. Der vermeintliche „Wir-kriegen-in-der-zweiten-Hälfte-nur-eine-Chance-die-hätte-doch-sitzen-müssen“-Pechvogel Pamukoglu schritt bedröppelt zur Seitenlinie, um sich gegen Lars Hartmann auswechseln zu lassen – und durfte keine 60 Sekunden später jubeln. Der ebenfalls eingewechselte Jan-Christoph Ziolek setzte sich über links durch und flankte hoch auf den langen Pfosten, wo Jan Novotny (87.) zum 1:1 einköpfte. Ein glückliches Ende für den Gastgeber-Aufsteiger, über das sich BU mindestens eine Woche lang ärgern kann.


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