VfL 93 Hamburg: Hillmer – Krösche, Brückner, Bajramovic, Lund – Gersch, Yamrali (67. Schiemann, 74. Kramer) – Kurzberg, Carlsson (61. Fritsche) - Ebbers – Smith Blau Weiß 96 Schenefeld: Jensen – Thau (74. Galke), Wolst, Swennosen, Düllberg – Westphal, Gomoll – Bandow (61. Härter), Adelmann – Eggerstedt (46. Carstens), Raschke Tore: 1:0 Smith (8.), 1:1 Swennosen (14.), 2:1 Ebbers (25.), 3:1 Ebbers (84.) Schiedsrichter: Dennis Voß (TuS Dassendorf): Hatte wenig zu tun in einem sehr fairen Spiel. Absolut souveräner Auftritt. Beste Spieler: Kurzberg, Krösche, Ebbers – Düllberg Zuschauer: ca. 200
Viel Prominenz heute auf der Anlage am Borgweg. Neben diversen Pressevertretern wurden u.a. Zlatan Bajramovic, Fabian Boll, Timo Schultz und Christian Bönig gesichtet. Ob das nur an den sommerlichen Temperaturen im Stadtpark lag?
Schon vor dem Spiel wurde Marius Ebbers, der Protagonist des Abends, mit Sprechchören „Marius Ebbers Fußballgott“ empfangen. Er sollte auch die auffälligsten Szenen den ersten Minuten für sich haben. Keine drei Minuten waren gespielt, da versuchte er es mit einer Volleyabnahme, die das Ziel jedoch weit verfehlte. Kurz darauf setzte Ferdinand Adelmann zu einem ersten Schussversuch an, allerdings blieb auch hier der Erfolg eher bescheiden. Nur wenige Momente danach spielte der überragende Florian Kurzberg eine Ecke auf den kurzen Pfosten, welche dort niemand verwerten konnte und Olufemi Smith musste den Aufpraller im Sechzehner nur noch einnicken. Die frühe – wenn auch kurze - Führung für den Gastgeber.
Wer nun dachte, das wird ein einseitiges Match, der sah sich getäuscht. Die Schenefelder ließen sich nicht beeindrucken und bekamen eine Standardsituation im rechten Mittelfeld. Der von Jan Düllberg schön getretene Ball erreichte den Kopf von Jannik Swennosen, der erfolgreich ausglich. Lange hielt der aber nicht. Die Szene des Abends setzte dann der „Fußballgott“. Nach einer Flanke von Kurzberg, die am kurzen Pfosten noch einmal aufkam, legte sich „der Lange“ Ebbers den Ball mit der Brust zum Fallrückzieher zurecht und traf selbigen mit Hilfe der Unterlatte zur erneuten Führung. Diesmal sollte sie länger Bestand haben.
"Fußballgott" und Superstar Marius Ebbers am Ball. Foto: Joe Noveski, www.noveski.com
Kurz nach dem Tor setzte sich Marius Kröschke schön auf rechts durch und spielte auf Kurzberg, der mit der Hacke einnetzten wollte und dabei scheiterte. Bis zur Pause tat sich dann nur noch wenig, die Schenefelder blieben aber gefährlich. Eico Westphal setzte Marc Eggerstedt auf Außen schön in Szene, der flankte auf Thies Raschke aber Jasmin Bajramovic klärte im letzten Moment (42.).
Nach der Halbzeit verflachte das Spiel für lange Zeit. Nach einem Abseitstor von Ebbers (59.) skandierten die Zuschauer „ohne Ebbers wären wir gar nicht hier“. Erst eine Viertelstunde vor dem Abpfiff kam kurz wieder Spannung auf. Düllberg setzte sich – nicht zum ersten Mal am heutigen Tage – auf links mit einer schönen Körpertäuschung durch, zog zum Tor und zwang Christian Hillmer zu einem Reflex. Ein Aufreger dann sieben Minuten vor dem Abpfiff. Ebbers leitete einen Angriff zunächst selbst ein und vergab dann freistehend vor Florian Jensen. Der Pfosten verhinderte kurzfristig den Doppelpack. Doch bereits im nächsten Anlauf gelang es, vermutlich weil erneut Kurzberg eine Flanke auf den kurzen Pfosten spielte und der Lange auch diese verwertete...
Die knapp 200 Zuschauer durften am Ende einen verdienten Heimsieg sehen und alleine der Treffer des Abends war das Erscheinen wert. Es waren auch TV-Kollegen vor Ort, hoffen wir mal, das diese das Tor gut eingefangen haben, dann dürfte es nicht lange dauern, bis man es bei der ARD sehen kann...
Der VfL übernimmt damit vorerst die Tabellenführung, die man gerne langfristig behalten möchte.
Stimmen:
Olaf Orth (Trainer VfL 93 Hamburg): Ja der Ebbers. Da muss man nicht viel zu sagen. Er macht hier heute zwei Tore und eben den Unterschied aus. Er trifft da wie er möchte und das ist in dieser Klasse natürlich einmalig, hat er doch jetzt erst zwei Mal mit der Mannschaft trainiert. Wenn er erstmal vier bis fünf Wochen dabei ist wird er noch besser. Marius hat einfach Bock darauf, Fußball zu spielen, und kennt hier mit Hauke, Femi und Ata schon ein paar Jungs, das hat letztendlich auch den Ausschlag für den VfL 93 gegeben.
Marius Ebbers (Fußballgott): Über den Pfostenschuss ärgere ich mich, den muss ich eigentlich machen. Zum Glück habe ich dann nochmal die Chance erhalten zum 3:1. Nach dreieinhalb Monaten ohne gegen den Ball zu kicken war das zwar sehr anstrengend aber es hat auch unglaublich Spaß gemacht. Es fühlt sich geil an, wenn man so im Arsch ist! Fallrückzieher habe ich eigentlich noch nie gekonnt, aber dieser ist dann mal reingegangen. Das funktioniert halt nur in der Landesliga. In der zweiten Liga wäre der Ball wahrscheinlich irgendwo in den Wolken gelandet. Die Vorbereitung auf so ein Spiel ist die gleiche wie immer. Eine gewisse Grundspannung muss immer da sein, alleine schon um Verletzungen vorzubeugen. Auch wenn heute nicht ganz so viele Zuschauer da waren: Freitag Abend – Flutlicht – das ist immer geil.
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