Wenn ein Spiel für den bisherigen Saisonverlauf Concordias als Musterbeispiel herbeigezogen werden kann, dann die 1:4-Niederlage beim SV Rugenbergen. Auch wenn das Ergebnis eine andere Sprache spricht, die Pleite war für die Marienthaler absolut vermeidbar. Doch es kamen mal wieder altbekannte “Tugenden” zum Vorschein. Vorne trifft man trotz großer Möglichkeiten nicht und hinten kann der Laden über 90 Minuten nicht dichtgehalten werden. Da helfen auch die Vorzüge des SC-Spiels nicht großartig weiter. Technisch beschlagen und mit einer fast übermächtigen Laufbereitschaft ausgestattet erarbeitete sich Cordi mal wieder ein optisches Übergewicht, ohne daraus Kapital schlagen zu können.
Am Ende war es wieder wie immer. Der Gegner behielt die Punkte, da man effektiver vor dem Gehäuse des Gegners agierte. In der ersten Halbzeit waren es die Gäste, die dem Spiel ihren Stempel aufdrückten. Das Sturmduo Acheampong und Jerkel hatte die Führung auf dem Fuß. Die alte Abschlussschwäche, die eigentlich mit der Wiedergenesung Jerkels überstanden sein sollte, wurde allerdings wieder aktuell. Rugenbergen besaß etliche Schwierigkeiten ins Spiel zu finden, überstand diese Phase mit etwas Glück unbeschadet. Man wusste, dass sich Chancen spätestens im zweiten Durchgang ergeben würden.
Sie kamen und sie wurden eiskalt genutzt. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß war es Möller, der den SV bei windigem und regnerischen Wetter in Front brachte. Der Druck der Concorden wurde stärker, doch dadurch eröffneten sich genügend Konterräume. Perret nutzte 20 Minuten vor dem Schluss einen dieser und besorgte das zweite Tor. Auch das dritte ging auf das Konto der Rugenbergener, doch anders als gedacht. Eine Ecke boxte sich Keeper Domnick ins eigene Netz. Zwar beschwerte sich der Schlussmann vehement, er sei behindert worden, doch seine teilweise auftretende Schwäche beim Herauslaufen wurde wieder offensichtlich. Auch letzte Woche beim 0:3 bei Paloma ging ein Treffer aufgrund dieser Problematik auf seine Kappe.
Die Gäste machten nach dem Anschlusstreffer total auf und liefen in ihr Verderben. Perret und Möller bestraften die allzu große Risikofreudigkeit mit der Entscheidung. Cordis Trainer Victor da Silva hatte die Schuldigen für diese Niederlage schnell ausgemacht. “Diese taktischen Fehler dürfen nicht passieren. Und dieses Mal waren es die Alten, die dafür die Verantwortung trugen. Da müssen sich Wiehle, Führer und Kalz mal fragen, warum alle nur noch nach vorne gelaufen sind.” Aber gibt nicht eigentlich der Trainer die Anweisung, ob und wann hinten aufgemacht wird? Thomas Buchhauer, Rugenbergens Coach, konnte es egal sein. Freute er sich doch über die drei Punkte und eine halbwegs gelungene Gutmachung nach bisher eher dürftigen Vorstellungen in diesem Jahr. “Dieser Sieg war enorm wichtig für uns. Wir haben jetzt wieder bessere Chancen, in der Staffel zu bleiben.”
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