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08.09.2013
Condor "froh": Erstes Heimtor und keine Rote Karte von Andreas Killat


präsentiert:


vs.


SC Condor – SC Vier- und Marschlande 1:1 (1:0)

SC Condor: Kleinschmidt – Mellmann, Anders, Krohn, Schwarck – Lüdemann (74. Maas) – Theis, Daudert, Kamalow, El-Nemr – Laban (46. Flores, 49. Özalp)
SC Vier- und Marschlande: Möring – Schröder, Stegmann, Nestorowicz, Müller-Leitloff – Satari (18. Hackstein), Westermann – P. Siegmund, Aschenbrenner (55. Both), Gimeno (89. Benson) – D. Siegmund
Tore: 1:0 Theis (28.), 1:1 D. Siegmund (62., FE)
Schiedsrichter: Stephan Timm (SC Egenbüttel): Gute Zweikampfbeurteilung. Verteilte zwar viele (berechtigte) Gelbe Karten, ließ aber andererseits auch das ein oder andere „Gerangel“ ungeahndet (z.B. zwischen Kamalow und Nestorowicz kurz vor Schluss).
Beste Spieler: El-Nemr – P. Siegmund
Zuschauer: 160

Die Favoritenrolle war vor dem Spiel eigentlich klar verteilt. Doch ein Blick in die Statistik ließ bereits erahnen, dass es für Condor schwer werden könnte. Schließlich war den Raubvögeln in den vorangegangenen zwei Heimspielen kein Tor gelungen (0:0, 0:1) – und gegen den SCVM auch noch kein Heimsieg (2:2, 0:1 und nun 1:1). Zudem saß Torjäger Carlos Flores zunächst nur auf der Bank, da er unter der Woche krank war und nicht mittrainieren konnte.

Die Partie begann zerfahren – und blieb es auch! Wenig flüssige Spielzüge, kaum Kombinationen und beide Mannschaften sehr tief stehend. Wahrlich kein Leckerbissen für die Zuschauer, die nach dem 2:1-Sieg in Curslack ihre Mannschaft nicht wiedererkannten. SCVM-Coach Olaf Poschmann musste bereits nach einer Viertelstunde wechseln, Masehullah Satari war nach einem Zweikampf unglücklich auf die schon früher mal verletzte Schulter gefallen. „Das sieht leider ganz übel aus“, berichtete Poschmann nach dem Spiel, „die Schulter ist sehr stark ausgekugelt und kann wahrscheinlich nur operativ wieder eingerenkt werden“. Sportlich tat sich dann jedoch auch etwas. Rafael Kamalow schickte Pascal El-Nemr, der sich auf der linken Außenbahn schön gegen Martin Schröder durchsetzte. Seine perfekt getimte Flanke köpfte Mike Theis zum 1:0 via Innenpfosten in die Maschen (28.). Die große Chance zur Vorentscheidung hatte Till Daudert, der artistisch einen Fallrückzieher fabrizierte, diesen aber knapp neben den Pfosten platzierte (33.).

Nach dem Pausentee schickte SCC-Coach Christian Woike Carlos Flores für den enttäuschenden Kristoffer Laban aufs Feld, bewies damit aber wie schon in Curslack, als er Moritz Mandel brachte, der umgehend Rot sah, erneut kein glückliches Händchen. Flores, der die ganze Woche nicht trainieren konnte und sich auch nicht richtig warm gemacht zu haben schien, musste bereits nach seinem ersten Sprint mit schmerzverzerrtem Gesicht (vermutlich Muskelfaserriss im Oberschenkel) wieder ausgewechselt werden (49.). „Das kann ich also auch nicht“, ärgerte sich Woike gleichermaßen frustriert wie ironisch (siehe auch „Stimmen“ am Ende des Berichts).


Noch immer ohne Heimsieg: Condors Coach Christian Woike, hier mit Anweisungen an sein Team. Foto: Joe Noveski, www.noveski.com

Beide Teams brachten nun nur noch wenig produktives zu Stande und wahrscheinlich wäre die Partie 1:0 ausgegangen, wenn nicht Kevin Mellmann einen völlig unnötigen Elfmeter verursacht hätte. Im Laufduell mit Miguel Gimeno außen an der Strafraumgrenze nahm Mellmann die Hände zur Hilfe und brachte Gimeno zu Fall. „Da muss er nur den Raum zustellen, wir haben schließlich noch einen Torwart im Kasten“, ärgerte sich Woike hinterher zu Recht. Dustin Siegmund jedenfalls ließ sich nicht beirren und verwandelte eiskalt zum Ausgleich (62.). Er hätte sogar vollends zum Star des Vormittags avancieren können, doch statt die freie Schussbahn im Sechzehner zu nutzen, schlug der Ex-Mümmelmannsberger noch einen Haken und wurde entscheidend gestört (79.). „In der letzten Woche hat er damit genau die richtige Entscheidung getroffen, diesmal hätte er besser sofort abgeschlossen“, trauerte sein Trainer der Chance noch etwas hinterher. Der reklamierte Elfmeterpfiff (angeblich wurde Siegmund beim Schussversuch getroffen) blieb aus und so trennten sich beide Klubs mal wieder Unentschieden.

Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1999): 5 Spiele, 1 Sieg, 3 Remis, 1 Niederlage, 7:5 Tore

2011/12: 2:2 / 0:0 Oberliga Hamburg
2012/13: 0:1 / 4:1 Oberliga Hamburg
2013/14: 1:1 / --- Oberliga Hamburg

Stimmen:

Olaf Poschmann (Trainer SCVM):
Für uns ist das natürlich sehr schön, hier einen Punkt mitzunehmen. Wir haben aber kein schönes Oberligaspiel gesehen, alles sehr zerfahren. Das Gegentor hat uns für eine Weile aus dem Spiel gebracht, da haben wir kurzzeitig den Faden verloren. Die zweite Halbzeit war spielerisch zwar nicht wesentlich besser, aber wir haben im Rahmen unserer Möglichkeiten gut gegen gehalten und wie ich finde verdient einen Punkt mitgenommen. Zum Ende hin hatten wir sogar noch die große Chance zum Siegtor, aber unterm Strich sind wir sehr zufrieden.

Christian Woike (Trainer SC Condor):
Ich habe ein sehr schlechtes Oberligaspiel gesehen und nur zwei positive Dinge erlebt: Erstens haben wir zu Hause endlich ein Tor geschossen und Zweitens keine Rote Karte bekommen. Anscheinend kann ich leider immer noch nicht richtig Einwechseln. Letzte Woche Mandel, der gleich Rot bekommt, und heute Flores, der sich sofort verletzt. Das sind meine Erkenntnisse aus dem heutigen Spiel….Anmerkung der Redaktion: Nach kurzer Pause folgten aber doch noch ein paar Sätze:
Leider war heute nichts mehr von dem Schwung aus dem Curslack-Spiel bei uns zu spüren, das ist mir selber unerklärlich. Andererseits bin ich doch nicht verwundert, denn dieses Hü-Hott-Spiel haben wir jetzt ja schon ein paar Wochen, Monate, Jahre. Heute haben wir mal was anderes versucht, wollten nicht blind anrennen wie gegen SCALA, sondern haben bewusst etwas tiefer gestanden. Dadurch hatten wir deutlich weniger Ballbesitz als sonst, aber das haben wir bewusst in Kauf genommen. Es ist uns aber nicht gelungen, diese Emotionen, diese Leidenschaft und Bissigkeit aus dem Curslackspiel mitzunehmen.


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