22.09.2013 Wundertüte Condor mit Schritt nach vorne von Olaf Both
vs.
SC Condor – TSV Buchholz 1:1 (0:1)
SC Condor: Kleinschmidt – Mellmann, Krohn, Anders, Lüdemann – Maas, Daudert – Laban (75. D'urso), Kamalov, El-Nemr (85. Karaaslan) – Theis (63. Özalp) TSV Buchholz: H. Titze – Kettner, Styhn, Gege, Greve – Gillich, S. Titze – A. Müller, Kühn (46. Auber), Buzhala – Mathies (46. Mulweme) Tore: 0:1 Gillich (3.), 1:1 Lüdemann (47.) Gelb-Rote Karte: Kamalow (SCC, 90+1. wiederholtes Foulspiel) Schiedsrichter: Alexander Nehls (SC Eilbek): Einige unverständliche Entscheidungen. Hatte nicht seinen besten Tag. Beste Spieler: Mellmann, El-Nemr – Gillich, Kühn Zuschauer: 180
Das Spiel hatte noch gar nicht richtig begonnen, da lagen die Gastgeber schon zurück. „Das ist nicht das erste Mal in dieser Saison, damit können wir langsam umgehen.“, sagte Coach Christian Woike nach dem Spiel. Milaim Buzhala hatte schön im Sechzehner zurück gelegt auf Arne Gillich. Dieser sorgte für die frühe Führung (3.). Buchholz zog sich danach weit zurück und griff den SCC erst ab der Mittellinie an. Condor dagegen war deutlich feldüberlegen, konnte aber aus den vielen Einschussmöglichkeiten kein Kapital schlagen.
Die Szene des Spiels war dann eine Dreifachchance. Tom Maas wollte es gleich zwei Mal in Folge zu genau machen und scheiterte am rechten Pfosten, den Nachschuss von Raffael Kamalow konnte die vielbeinige Abwehr der Gäste entschärfen. So musste man aus Sicht der Gastgeber mit einem sehr unglücklichen Rückstand in die Kabine gehen. Kaum aus dieser wieder erschienen, war der Spielstand auch schon egalisiert. Mike Theis schlug einen Freistoß von der linken Außenlinie vor das Tor und Lars Lüdemann konnte erfolgreich verwerten. Die folgenden Minuten gehörten weiterhin den Gastgebern allerdings ohne nennenswerte Chancen. Erst gut zehn Minuten nach Wiederanpfiff legte Philipp Greve nach einem schönen Flankenlauf auf Gillich zurück, welcher den Ball knapp über den Querbalken setzte.
Auch in diesem Luftkampf gab es keinen Sieger. Foto: Joe Noveski
Leider verflachte das Niveau der Partie danach. Es gab viele Fouls und Unterbrechungen und der kleinliche Schiedsrichter Alexander Nehls ließ durch die vielen Pfiffe auch den Spielfluss schwinden. Der auffällige Kevin Mellmann stach hier ein wenig hervor. Erst platzierte er einen Fernschuss knapp links neben das Tor (68.), später trat er den Freistoß, der durch einen Buchholzer eigentlich „unhaltbar“ abgefälscht wurde (86.). Der gelenkige Henrik Titze konnte jedoch seinen Fuß irgendwie zum Ball bewegen und diesen abwehren. Direkt danach köpfte Max Anders freistehend direkt in die Arme des Buchholzer Keepers. „Der muss einen guten Vater haben“, sagte Coach Thomas Titze nach dem Spiel. Das Gelächter war groß, als von Seiten Condors erwidert wurde, das es an der Mutter liegen müsse. Woike sagte später auch noch: „Wenn Henrik's Mutter früher nicht so viel Gymnastik mit ihm gemacht hätte, hätten wir heute vielleicht auch gewonnen.“
In der Nachspielzeit dann noch die Möglichkeit für die Gäste, womöglich 3 Punkte aus Oldenfelde zu entführen. Sören Titze flankte auf Buzhala, dessen Kopfball nur Zentimeter über das Gehäuse ging. Die letzte Aktion des Spiels war dann aber ein erneutes Foul. In diesem Fall das zweite gelbwürdige von Kamalow, der 20 Sekunden vor dem Abpfiff schon den Platz verlassen musste.
Die schlimme Bilanz gegen Buchholz konnte Condor nur leicht verbessern. Ein Dreier für den SC Condor wäre sicherlich heute ein leistungsgerechteres Ergebnis gewesen.
Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1956): 15 Spiele, 2 Siege, 3 Remis, 10 Niederlagen, 16:30 Tore
Thomas Titze (Trainer TSV Buchholz 08): Wir nehmen den Punkt gerne mit, weil wir angefangen haben als wenn wir hier heute wirklich ein tolles Spiel leisten könnten. Wir haben früh das 1:0 erzielt und die Chance auf das zweite Tor gehabt, aber danach haben wir bis zur Halbzeit nicht mehr stattgefunden. Wir waren immer fünf bis zehn Meter vom Mann weg, gefühlt nur 20 Prozent der Zweikämpfe gewonnen und nach vorne nur drei Stationen gehabt und dann war der Ball weg. Bis zur Pause hätte Condor zwei, drei oder vier Tore machen müssen. Das einzig Positive war, das wir mit dem 1:0 in die Halbzeit gegangen sind. In der zweiten Halbzeit war bei Condor nach vorne nicht mehr so viel möglich und es hat sich etwas angeglichen. Es war kein schönes Spiel in der zweiten Hälfte. Auch der Schiedsrichter hat sich dem Niveau angepasst. Jede Kleinigkeit wurde gepfiffen. Aber es ist auch sein gutes Recht, sich dem Niveau der beiden Mannschaften anzupassen.
Christian Woike (Trainer SC Condor): Ich mache meiner Mannschaft heute überhaupt keinen Vorwurf. Sie hat ein gutes Spiel gemacht. Auch letzte Woche hat sie ein gutes Spiel gemacht und leider 3:0 verloren, heute aber bei dem erneut guten Spiel nicht verloren. Wir geraten mit dem ersten Torschuss in Rückstand, das ist nicht das erste Mal in dieser Saison, damit können wir langsam umgehen. Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt, die Doppelchance mit dem Nachschuss von Kamalow, den er da Vollspann richtig trifft, das sich da auch noch einer reinschmeisst ist typisch für unsere Situation. Wir haben trotzdem eine gute Reaktion gezeigt und nach der Halbzeit ein schnelles Tor gemacht nach einer Standardsituation, das war erst das zweite Mal in dieser Saison nach Bramfeld. Nach dem Tor haben wir den Faden verloren, wir wollten dann einfach zu viel. Das wir zu Hause gegen Buchholz nicht gewinnen, das kennen wir ja schon – oder besser, das wir gegen Buchholz überhaupt selten gewinnen. Von daher wirft uns das nicht um, es war heute ganz klar ein Schritt nach vorne.
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