05.10.2013 Dassendorf marschiert weiter von Olaf Both
vs.
TuS Dassendorf – SV Curslack-Neuengamme 3:0 (0:0)
TuS Dassendorf: Gruhne – Goldgraebe, Bogunovic, Hamdan, Murrins (70. Gürel) – Herber, Buchholz – Tornieporth, Sudbrak (26. Warmbier), Jeremias – Atug (83. Dülsen) SV Curslack-Neuengamme: Böse – Pettersson, Sobczyk, Barlak, Carolus – Papke, Metzler, Zöpfgen, Wilhelm (55. Sa Borges Dju) - Landau, Kurczynski Tore: 1:0 Tornieporth (51.), 2:0 Atug (62.), 3:0 Tornieporth (67.) Gelb-Rote Karte: Kurczynski (SVCN, 41.) Schiedsrichter: Patrick Schult (SC Osterbek): Hatte gerade im ersten Durchgang einiges zu tun, war aber zu kleinlich bei der Kartenvergabe. Der Platzverweis war ein Witz und in dem Fall leider ein spielentscheidender. Beste Spieler: Tornieporth, Gruhne – Landau, Sobczyk Zuschauer: 359
Ostderby in der Oberliga. Nur knapp 15 Kilometer liegen die beiden Sportplätze auseinander. Damit hat man von Curslack aus den kürzesten Anreiseweg der Liga. Nur Oststeinbek mit knapp 18 Kilometern ist ähnlich nah dran am „Ost-Außenposten“ der Eliteliga. Und es wurde auch gleich deutlich, das es heute kein Freundschaftsspiel werden sollte.
Viele Fouls, viele Pfiffe, viele Freistöße, viele Karten. Fast alles, was im ersten Durchgang für Gefahr sorgte, resultierte aus Standardsituationen. Und dass gerade der Gastgeber dies beherrscht, wusste auch Torsten Henke. „Das Dassendorf natürlich bei Standardsituationen extrem gefährlich ist, das weiß man. Auch heute wieder stark getretene Ecken oder ruhende Bälle von Tornieporth, wirklich überragend“, sagte der Gäste-Coach. Im späteren Verlauf wurde Dennis Tornieporth auch zum Matchwinner. Nicht nur seine Standards waren herausragend.
Das 1:0 erzielte er per direktem Freistoß. „Den wollte ich genau auf den zweiten Pfosten bringen, dass er, wenn keiner ran kommt, durchrutscht. So trainieren wir das auch. Und endlich ist er auch mal genau so gekommen und zum Glück ist keiner ran gekommen, sonst wäre er wohl wieder vorbei gegangen“, so kommentierte der Motor des Aufsteigers seinen ersten Treffer am heutigen Tag.
Ronny Buchholz (l.) und Deniz Herber (m.) freuen sich mit Dennis Tornieporth über den Treffer. Foto: Hanno Bode
Dies alles wurde aber durch eine absolute Fehlentscheidung begünstigt. Schiedsrichter Patrick Schult hatte in den ersten 45 Minuten so seine Probleme, diese rassige Partie im Griff zu behalten. In der 38. Minute wurde Kristof Kurczynski in einem Zweikampf mit Stefan Murrins lange gezogen und gezerrt, so das er am Ende seinen Gegner „unsanft abschüttelte“, um diesen loszuwerden. Schult gab beiden Akteuren die gelbe Karte, hatte dabei aber seine Hand bereits kurz an der Gesäßtasche. Er schien die Aktion von Kurczynski als Tätlichkeit einzustufen. Nur drei Minuten später ging Kurczynski in einen stinknormalen Zweikampf und der Unparteiische deutete einen Ellenbogeneinsatz an und verwies den Curslacker des Platzes. In diesem harmlosen Zweikampf eine absolut unverständliche Entscheidung, die auch den sonst so besonnenen Henke auf die Palme brachte. „Du hast nichts anderes vorgehabt, als ihn runter zu schmeissen“, schrie er Schult zu.
Ansonsten war im ersten Durchgang viel Stückwerk. Dassendorf war bei all seinen Standards brandgefährlich. Und das waren viele. Alleine sechs Ecken und diverse Freistöße. Beim Gast war Jan Landau der auffälligste Akteur. In der zwölften Minute war er frei durch und konnte den starken Christian Gruhne nicht überwinden. In der 33. Minute setzte ihn Witalij Wilhelm schön in Szene und erneut scheiterte er am Keeper. Kurz vor dem Wechsel hatte auch Martin Sobczyk seine Chance, sein abgefälschter Fernschuss ging jedoch knapp vorbei. Die besten Szenen des Gastgebers hatten Marcel Jeremias (6.) und Alexander Bogunovic (30.) jeweils per Kopf nach Tornieporth-Standards.
„Nach der Halbzeit habe ich überlegt, ob ich auf 4-3-2 umstelle, um den Druck nicht zu groß werden zu lassen. Wir haben uns dann aber entschieden, das wir erstmal ein 4-4-1 weiterspielen, damit wir die nächste Viertelstunde vielleicht unbeschadet überstehen können und dann einen zweiten Stürmer zu bringen“, sagte Henke nach der Partie. Doch genau in diese Phase fiel der Freistoß von Tornieporth. Und das war es dann für Curslack. Auch wenn er das Vorhaben mit dem Wechsel direkt nach dem Gegentreffer umsetzte, konnte man nun die ganze Souveränität des Tabellenführers bestaunen. Alleine wie die Situation ausgenutzt wurde, zeigt, das Dassendorf absolut verdient die Tabelle von oben bestaunt.
Die Einwechselung von Ivan Sa Borges Dju jedoch verpuffte und die Gastgeber spielten das Spiel im Sinne einer Spitzenmannschaft nach Hause. Vor dem 2:0 schoss Deniz Herber, Frederic Böse konnte den Ball nur abklatschen lassen und Jeremias Nachschuss setzte Beytullah Atug in Szene, der den Ball einnetzte. Nur fünf Minuten später zeigte Tornieporth, das er nicht nur Standards kann und markierte nach einer schönen Einzelaktion den letzten Treffer der Partie, als er per Außenrist aus spitzem Winkel verwandelte. Chancen hingegen gab es noch in Hülle und Fülle, auf Seiten der Gäste durch Landau (69., 82.), auf Seiten der Gastgeber waren es Tornieporth, Fatih Gürel, Adam Hamdan und Kevin Dülsen, die allerdings allesamt scheiterten.
Joe Warmbier (r.) erobert vor Rinik Carolus den Ball. Foto: Hanno Bode
In Dassendorf nehmen nun immerhin die Spieler die Tabellensituation wahr und reden in Form von Tornieporth wenigstens davon, das es „unter die ersten Drei“ gehen sollte. Jan Schönteich wand sich ein wenig heraus. „Das obere Drittel beinhaltet ja nun auch unseren aktuellen Tabellenplatz. Warum soll ich da also die Zielsetzung ändern.“ Geschickt, geschickt...
Stimmen:
Torsten Henke (Trainer SV Curslack-Neuengamme): Glückwunsch Jan, Glückwunsch Dassendorf zum verdienten Sieg. Aus meiner Sicht habe ich eigentlich gar nicht viel zu sagen. Wir haben ja alle das Spiel gesehen. Unser Negativlauf setzt sich weiter fort. Dann gibt es eben solche Tage, so wie heute auch, wo dann vieles zusammen kommt und auch gegen einen läuft. Das ist sicherlich heute so gewesen. Hinzu kommt natürlich auch die personelle Situation, da konnte man sich bei einem Blick auf unsere Bank ein Bild von machen. Dann kommt dazu die gelb-rote Karte vor der Halbzeit, dann nach der Halbzeit gleich zwei Tore gefangen, die aus meiner Sicht schon vermeidbar waren. In sofern war das Spiel in der zweiten Halbzeit dann auch schnell entschieden. Alles andere habt ihr dann ja gesehen. Danke schön.
Jan Schönteich (Trainer TuS Dassendorf): Vielen Dank für die Glückwünsche. Die haben wir uns dann in der zweiten Halbzeit tatsächlich wahrscheinlich auch verdient. Ich fand in der ersten Halbzeit Curslack das aktivere Team, die auch hätten führen können nach dem Spielverlauf. Wir müssen uns bei unserem Torwart bedanken, das er uns im Spiel hält. Da haben wir eigentlich nicht so gespielt, wie wir das wollten. Er rettet uns da auch ganz knapp vor der gelb-roten Karte. Da verstehe ich den Schiedsrichter auch nicht, auch vorher schon, das er sich so in Zugzwang setzt und schon mit sieben gelben Karten in die Halbzeit geht. Das hat das Spiel nicht hergegeben. Da gerät man dann so unter Zugzwang, das man gelb-rot geben muss, was uns natürlich total in die Karten gespielt hat und gepaart mit dem schnellen 1:0 nach der Halbzeit dann auch auf die richtige Straße gebracht hat. In der ersten Halbzeit sah es alles andere aus, als dass wir das Spiel klar gewinnen würden, dann nahm es einen Verlauf, das es letztlich klar wurde. Über die 90 Minuten gesehen ist es natürlich einen Tick zu hoch.
Die Tore sind dank "Hugo" (Blaue Nacht) auch auf Youtube zu bestaunen:
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