13.10.2013 Landesliga Hammonia: Osdorf zeigt Moral von Andreas Killat
vs.
USC Paloma – TuS Osdorf 3:3 (2:1)
USC Paloma: Jonas – Wagner (80. Demirbaga), J. Savelsberg, Trapp, Lohfeldt – Wegner (85. Saaba), Adomat – D. Savelsberg, Pannen, Franz – Fritsch (59. Grönsel) TuS Osdorf: Knapp – Massoud, B. Blume, Herbrand, Rohparwar – B. Krause (78. Zorzi) – Arslan, Knorr, Schlumbohm – Müller, T. Krause Tore: 1:0 Franz (10.), 1:1 Müller (14.), 2:1 Pannen (41.), 2:2 Herbrand (51.), 3:2 Fritsch (54.), 3:3 Müller (72.) Gelb-Rot: Herbrand (90., wiederh. Foulspiel) Schiedsrichter: Marcel Schwarze (FSV Harburg): Gut und unauffällig. Nur seine Assistenten an der Linie hatte so ihre Probleme mit dem Abseits. Beste Spieler: Franz, Wagner, Pannen – B. Krause, Müller Zuschauer: 140
„Wir pfeifen personell momentan auf dem letzten Loch“, meinte USC-Coach Marco Krausz vor der Partie. Da sich neben den Langzeitverletzten Serafin Sivcak, Jannik Dreyer und Sven Drews nun auch noch Visar Galica (Fieber) und Alexander Graf (verhindert) abmeldeten, kam mit Marvin Wagner ein junger Kicker aus der zweiten Mannschaft (Kreisliga) zu seinem Landesliga-Debüt – und das gleich in der Startelf als Rechtsverteidiger.
Für den 22jährigen wurde es ein Traumeinstand, gleich seine erste Aktion wurde mit einem Tor gekrönt. Auf Zuspiel von Dirk Savelsberg setzte sich Wagner am rechten Flügel schön durch, zog eine weit getimte Flanke über die gesamte TuS-Abwehr hinweg auf den zweiten Pfosten, wo Kevin Franz in leicht geduckter Haltung (Brusthöhe) einköpfte (10.). „Das hat er wirklich Klasse gemacht“, lobte Krausz seinen Schützling und ergänzte: „Insgesamt ein toller Einstand mit vielen guten Aktionen“.
Doch die Freude währte nicht lange – was heute für das ganze Spiel gelten sollte. Einen langgezogenen Freistoß von Ali Arslan von der Mittellinie (!) verwertete Sven Müller via Flugkopfball (!) drei Meter halbrechts vom Tor zum Ausgleich (14.). „Da haben wir gepennt, obwohl wir die ganze Woche darüber gesprochen haben“, schimpfte Krausz. Es entwickelte sich eine hochklassige Landesligapartie mit Tempo, Kombinationen, Spielfluss und viele Torszenen - und das auf sehr feuchtem Grand. Beachtlich!
Beiden Teams war der Wille zum Sieg anzumerken, mit offenem Visier ging es immer wieder nach vorne. Dennis Pannen stand nach Flanke von Jan Savelsberg am Fünfmeterraum völlig blank, war aber wohl selbst zu überrascht (18.). Auf der Gegenseite verpasste Felix Schlumbohm mit einem Kopfball die Führung für die Gäste (36.). Im zweiten Versuch machte es Pannen schließlich besser: Nach feiner Vorarbeit von Timo Adomat „chipte“ der USC-Stürmer den Ball gekonnt über den herausstürzenden Keeper Christopher Knapp hinweg zum 2:1 in die Maschen (41.). Keine 100 Sekunden später hätte Pannen gar endgültig zum Matchwinner werden können: Eine weitere Traumflanke von Wagner von der rechten Seite konnte Torhüter Knapp nur mit Mühe im Rückwärtslaufen mit einer Hand ablenken, den anschließenden Schuss von Pannen wehrte er dafür stark und reflexartig mit beiden Beinen ab (43.).
Kurz nach dem Seitenwechsel segelte ein Freistoß in den Paloma-Strafraum – und wieder passten die „Tauben“ im Luftraum nicht auf, Patrick Herbrand köpfte zum 2:2 ein (51.). „Das gibt’s doch nicht“, ärgerte sich Krausz, konnte aber schon drei Minuten später wieder Lachen. Dirk Savelsberg bretterte über rechts durch, seine Flanke verwandelte Patrick Fritsch mit dem insgesamt vierten Kopfballtreffer des Tages zur abermaligen Führung ins Netz (54.).
2x Patrick im Einsatz: Herbrand gegen Fritsch. Foto: Joe Noveski, www.noveski.com
Die Hausherren bekamen die Partie nun recht gut unter Kontrolle und waren dem 4:2 näher, als die Gäste dem Ausgleich. Eigentlich. Doch eine Unaufmerksamkeit am Sechzehner kostete den Sieg, Sven Müller zog aus 17 Metern flach zum Ausgleich ab (72.). „Schon toll, wie meine Mannschaft immer wieder zurückkommt“, freute sich Piet Wiehle, musste aber noch Zittern. Der USC warf nochmal alles nach vorne, aber die Schlussoffensive durch Zafer Demirbaga mit einem satten Distanzschuss (86.), André Lohfeldt aus 10 Metern halbrechts (87.), einem von Frank Saaba mit dem Kopf an die Latte verlängerten Pannen-Freistoß und anschließendem „Nach-Kopfball“ von Adomat aus zwei Metern (!) übers Tor (88.) brachte nichts mehr ein.
Damit verzeichnen die Tauben nun schon das dritte Unentschieden in Folge zu Hause (2:2, 0:0, 3:3). Eigentlich zu wenig, um ernsthaft um Platz Eins mitmischen zu können. Doch da auch die Konkurrenten immer mal Punkte liegen lassen, beträgt der Rückstand nur drei Punkte. Also noch alles drin.
Stimmen:
Piet Wiehle (Trainer TuS Osdorf): Wie schon in den letzten Wochen, hat meine Mannschaft auch heute wieder Moral bewiesen. Allerdings ist es ärgerlich, dass wir immer wieder einem Rückstand hinterherlaufen müssen. Wir leisten uns hinten einfach zuviele individuelle Fehler. Insgesamt aber eine sehr gute Landesliga-Partie und das Unentschieden geht in Ordnung.
Marco Krausz (Trainer USC Paloma): Täglich grüßt das Murmeltier, wieder nur Unentschieden. Insgesamt ein tolles Landesliga-Spiel. Nur sehr ärgerlich, dass das dritte Tor genau dann fällt, als wir die Partie eigentlich erstmalig so richtig kontrolliert haben. In der Phase kam nicht mehr viel von Osdorf, aber bezeichnend, dass wir die Gegentore immer aus Standardsituationen bekommen. Wir hatten die ganze Woche darüber gesprochen, denn wenn Osdorf eine überragende Stärke hat, sind es die Standards. Das ist unser Dilemma momentan.
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