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19.10.2013
Meiendorf und Condor schenken sich nichts von Olaf Both




vs.


Meiendorfer SV – SC Condor 1:1 (1:1)

Meiendorfer SV: Sävke – Hoffmann (71. Sutt), Subasic, Gerdes, Bernhardt (41. Drast) – Niemeyer, Hercog – Trenel, Facklam, Popalyar (81. Arboleda Sanchez) – Sharifi
SC Condor: Kleinschmidt – Mellmann, Krohn, Anders, Lüdemann – Daudert, Kamalow - Laban, Schwarck (74. D'urso), El-Nemr – Flores (30. Özalp)
Tore: 0:1 Laban (20.), 1:1 Hercog (29., FE)
Schiedsrichter: Jan Erik Sternke (SC Eilbek): Hat leider mit dem falschen Elfmeterpfiff spielentscheidend eingegriffen. Ansonsten war die Leistung ok.
Beste Spieler: Facklam, Popalyar – Kamalow, Laban, El-Nemr
Zuschauer: 363

„Keine Mannschaft der Welt kann einen Carlos Flores ersetzen“. Mit diesen Worten des Lobes beschrieb SCC-Trainer Christian Woike einen der Wendepunkte des Spiels, das seine Mannen bis dahin absolut kontrolliert hatten. Gerade einmal 50 Sekunden waren gespielt, da versuchte jener Flores einen ersten Abschluss. Condor spielte sicher und ließ Ball und Gegner laufen. Blieben Torraumszenen anfangs noch Mangelware, so sollten sie nach gut einer Viertelstunde im Minutentakt folgen. Erneut Flores schön aus der Drehung (16.) und per Kopf nach einer Flanke von Kevin Mellmann (19.) ließen beste Möglichkeiten zur Führung aus.

Besser machte es dann Kristoffer Laban, Condor's Mann der Stunde. Aus gut 25 Metern nahm er sich ein Herz und versuchte es mit einem Flachschuss. Tobias Sävke kam an diesen durchaus haltbaren Ball nicht heran und so konnte der Offensivspieler sein fünftes Tor aus den letzten vier Spielen erzielen. Die Gäste machten weiter Druck, doch auf einmal lag ohne Fremdeinwirkung Flores am Boden. „Meine medizinischen Kenntnisse sind noch schlechter als meine fußballerischen. Aber das ist wohl die gefühlt zwölfte Zerrung von Carlos in dieser Saison. Der wird schon wiederkommen“, sagte Woike nach dem Spiel.


Pascal El-Nemr hilft Gabriel Subasic auf die Beine. Foto: Barbara Bock

Dazu kam dann nur eine Minute später eine weitere Szene, die dem Spiel eine zu dem Zeitpunkt unerwartete Wendung gab. Schiedsrichter Jan-Erik Sternke entschied bei einem Zweikampf auf Elfmeter und Gelb gegen Sascha Kleinschmidt. Die nicht foulwürdige Berührung war auf der Grundlinie und der Ball bereits dahinter. Marcin Hercog schnappte sich die Kugel und verwandelte sicher zum 1:1. Noch vor Wiederanpfiff kam dann Ibrahim Özalp für Flores.

Kurz vor der Pause musste auch Meiendorf verletzungsbedingt wechseln. Sascha Bernhardt bekam in einem Zweikampf den Stollen von Laban ans Schienbein und war, wie Trainer Matthias Stuhlmacher nach dem Spiel bestätigte, bereits auf dem Weg ins Krankenhaus: „Da müssen wir abwarten, was die Untersuchungen ergeben. Es sah aber nicht gut aus.“ HAFO wünscht Gute Besserung!

Einen fußballerischen Leckerbissen bot dann noch Laban, der eine Flanke per Volleyabnahme knapp rechts neben das Tor setzte. Beim Gastgeber war Kevin Trenel ein wenig zu eigensinnig und versuchte es selbst, statt den Ball noch einmal quer zu legen.

Nach dem Wechsel war dann Meiendorf das spielbestimmende Team, auch wenn Max Anders die erste Chance hatte. Die Flanke von Pascal El-Nemr setzte er jedoch deutlich über den Kasten. Zehn Minuten nach Wiederbeginn war Ahmad Popalyar plötzlich frei vor Kleinschmidt und dieser musste sich zum ersten Mal in dieser Partie wirklich auszeichnen. Bei der darauffolgenden Ecke erwischte erneut Popalyar den Ball in aussichtsreicher Position nicht richtig. Die Woike-Elf versuchte es fast nur noch mit langen Bällen, spielerisch lief nicht mehr viel zusammen. Wie aus dem Nichts hatte dann aber Raffael Kamalow die große Chance, das Spiel zu entscheiden. Nachdem er sich schön durchgesetzt hatte, zog er den Ball jedoch ganz knapp am linken Pfosten vorbei.

In den letzten 20 Minuten sah man dann aber fast nur noch die Heimmannschaft. Bazier Sharifi wollte eine Viertelstunde vor dem Ende selbst abschließen, statt auf den völlig frei stehenden Trenel abzulegen. Stehende Ovationen gab es dann, als Yiner Ronal Arboleda Sanchez zehn Minuten vor dem Ende endlich wieder den Rasen betreten durfte. Der Publikumsliebling war durch Sperren und Verletzungen seit April nicht mehr zum Einsatz gekommen.


Yiner Ronal Arboleda Sanchez durfte wieder kicken und genoss den Jubel der Fans. Foto: Barbara Bock

Als alle schon mit dem Unentschieden rechneten, kam Trenel zu seiner besten Szene. Er setzte sich von der Mittellinie aus startend auf seiner rechten Seite gegen alle durch, die sich ihm in den Weg stellten, kam zum Abschluss und setzte den Ball nur Zentimeter am linken Pfosten vorbei. Kleinschmidt wäre machtlos gewesen und das Spiel gedreht. So aber ging es mit einem in der Summe gerechten 1:1 zu Ende. Condor hatte kein Kapital aus seiner 30minütigen Überlegenheit geschlagen und Meiendorf konnte seine guten Chancen im zweiten Durchgang nicht nutzen.

Stimmen:

Christian Woike (Trainer SC Condor)
Ich bin der Meinung, wir hätten nach 30 Minuten mit 2:0 führen können/müssen. Wir hatten die Partie bis zu diesem Zeitpunkt gut im Griff. Mit der Verletzung von Carlos Flores gab es einen Bruch in unserem Spiel. Gleich im Anschluss die Elfmetersituation mit dem 1:1. Das ist dann eine neue Situation, weil wir vorne wechseln müssen. Mit der zweiten Halbzeit war ich dann überhaupt nicht zufrieden. Da haben wir kaum noch Fußball gespielt und es nur mit langen Bällen versucht. Obwohl wir da nicht gut gespielt haben, hatten wir trotzdem noch zwei große Chancen durch Max Anders und Raffael Kamalow.

Matthias Stuhlmacher (Trainer Meiendorfer SV)
In der ersten Halbzeit sind wir sehr schwer ins Spiel gekommen. Condor ist da sicherlich verdient in Führung gegangen durch einen Schuss, den man vielleicht sogar halten kann. 25 Meter Entfernung und freie Sicht, den kann man gerne mal halten. Aber ich gestehe meinem Torwart das zu, er hat uns in den letzten Wochen des Öfteren auch im Spiel gehalten, von daher ist das dann auch mal erlaubt. Leider sind mir durch die Defensiveinwechslungen mit zwei Außenverteidigern die Optionen für die Offensive ausgegangen. Am Ende ist ein leistungsgerechtes 1:1, ein Duell auf Augenhöhe und damit kann ich auch ganz gut leben.


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