16.11.2013 Regionalliga Nord: SC Victoria ist wieder im Geschäft von Christopher Herbst
vs.
SC Victoria - Eintracht Norderstedt 1:0 (1:0)
SC Victoria: Grubba - Sampaney, Keyser, Eybächer, Lindener - Carolus, Boock (87. Sara) - Azong (84. Hegert), Hoose, Sachs - Bambur (76. Subasic) Eintracht Norderstedt: Höcker - Aniteye, Eglseder, Mandic, Heinemann (72. Armario) - Koch - Schneider, Meyer, Tunjic, Rose (66. Kummerfeld) - Lüneburg Tor: 1:0 Eybächer (25.) Schiedsrichter: Patrick Schult (SC Osterbek). Beließ es in der zweikampfbetonten Partie in der Regel bei Ermahnungen. Wurde es hektisch, reagierte er besonnen. Unauffällig und gut. Beste Spieler: Grubba, Hoose, Eybächer - Eglseder Zuschauer: 503
Vor einer Woche hatte Thomas Seeliger, Trainer von Eintracht Norderstedt, die 1:2-Niederlage gegen Weiche Flensburg noch als das seiner Meinung nach schlechteste Saisonspiel bezeichnet. Der Aufsteiger aus Garstedt lieferte im Derby beim SC Victoria allerdings genügend Argumente, um den negativen Höhepunkt der Hinrunde neu zu bestimmen. In einer Begegnung auf eher mittlerem Oberliga-Niveau glänzte kaum ein Akteur im Stadion an der Hoheluft. Es zählten lediglich die Disziplin und Zweikampfbereitschaft. Hier hatte Victoria Vorteile. Und weil die Gäste bei einer Standardsituationen nicht aufpassten, blieben die Punkte in Hamburg.
Ein Blick auf die Aufstellung hatte verdeutlicht, dass keiner der Kontrahenten in Bestformation antreten konnte. Victoria ohne Rabenhorst, Brück, Trimborn - dazu Norderstedt ohne Nadler, Browarczyk, Kunath. Hypothetisch, ob das Duell mit diesen Sechs besser geworden wäre, wahrscheinlich ist es.
Die Verhältnisse waren auf dem Feld schnell geregelt. Victoria wollte aus einer tiefen Defensive Konter fahren, verzichtete fast ausschließlich auf Pressingsituationen. Für Regionalliga-Verhältnisse war dies ungewohnt, an diesem 16. Spieltag indes die richtige Taktik. Denn Norderstedt wusste mit dem Gros an Ballbesitz wenig anzufangen, das Tempo blieb niedrig, die Fehlpassquote war hoch.
Bei David Eybächer stimmte die (Sprung-)Höhe allerdings. Der Innenverteidiger schraubte sich in der 25. Minute in die Luft und verwertete einen Eckstoß von Benny Hoose per Kopf zur Führung. Zuvor waren indes gleich zwei Norderstedter unter der Hereingabe hindurch gesprungen. "So ein Gegentor müssen wir verhindern", kritisierte Coach Seeliger später. Sein Team hatte bis zur Pause kaum nennenswerte Offensivszenen. Die beste war noch ein Schuss von Jan Lüneburg, abgefälscht durch Jerry Sampaney, der auf dem Tornetz landete (34.).
Es blieb in der Folge dabei: Victoria überzeugte als Einheit, die Verteidigung hatte keine Aussetzer. Zudem hielt Tobias Grubba mit zwei starken Reflexen gegen die freistehenden Jan Lüneburg (62.) und Jürgen Tunjic (86.) den Sieg fest. Dass Conrad Azong, Benny Hoose oder Benjamin Bambur bei Konterangriffen eine höhere Führung vergaben, kümmerte später keinen Vertreter des SCV.
"Ich finde, wir haben ein gutes Spiel abgeliefert, waren taktisch diszipliniert", sagte Victoria-Trainer Lutz Göttling. Dass die 503 Zuschauer ein niveauarmes Match ansehen mussten, wollte er nicht verneinen. "Ich nehme bei einem Sieg aber gerne in Kauf, dass beide Mannschaften kein Regionalliga-Niveau hatten." Erst recht, wenn der Tabellenletzte dadurch den Abstand zu den Nichtabstiegsplätzen reduziert hat.
Göttlings Pendant Thomas Seeliger wollte den fehlenden Esprit nicht alleine an den Ausfällen etwa von Björn Nadler und Yayar Kunath festmachen. Allerdings war er mit den Akteuren aus der zweiten Reihe unzufrieden. "Jeder hier hat den Anspruch, in die erste Elf zu gehören. Dann müssen die Spieler aber auch den Beweis dafür erbringen. Wir haben zu wenig Emotionen gezeigt, waren auch nicht in der Lage, uns vernünftige Chancen zu erarbeiten."
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