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27.03.2004
Dramatik pur in Meiendorf von


präsentiert:


Meiendorfer SV - Rasensport Elmshorn 4:3 (2:0)

Meiendorfer SV: Böhmer - Lüttkenhaus, Weiss, Reymann - Krausz, Krohn, Kramer (ab 77. Kretschmann), Berwecke, Lund - Smith, Galloway
Raspo Elmshorn: Ludewig - Ehlert, Diestelmeier, Djurov - Thater, Wroblewski, Jakobeit, Gersdorf, Brüder - N'diaye, Doherty
Tore: 1:0 Reymann (24.), 2:0 Krausz (41.), 3:0 Galloway (53.), 3:1 N'diaye (68.), 3:2 Jakobeit (69.), 3:3 Doherty (82.), 4:3 Weiss (90.)
Gelb-rote Karte: Diestelmeier (89., Raspo Elmshorn), Galloway (89., Meiendorfer SV)
Schiedsrichter: Rüsch (Bergedorf 85)
Beste Spieler: Berwecke, Krausz, Smith - N'diaye
Zuschauer: 314

Als "Angstgegner" wurde Raspo Elmshorn nach den beiden Niederlagen im letzten Jahr und dem torlosen Unentschieden im Hinspiel von den Meiendorfern angekündigt. Sollte es jetzt, wo der MSV seit 18 Spielen nicht mehr verloren hatte, zum ersten Sieg gegen die gefürchteten Elmshorner reichen?

Raspo zeigte sich gegen den Tabellenführer jedenfalls nicht eingeschüchtert, attackierte früh und zwang Meiendorf so zu Fehlern. Wirklich große Chancen sprangen für den 16. der Tabelle allerdings nicht heraus.
So mussten die 314 zahlenden Zuschauer bis zur 24. Minute warten, als es zum ersten mal richtig gefährlich wurde... Meiendorfs David Berwecke hatte seinen Gegenspieler abgeschüttelt und stand nun allein vor Torwart Florian Lüdewig, der jedoch mit Müh' und Not zur Ecke klären konnte. Viel Zeit, sich über die vergebene Chance zu ärgern, hatten die Meiendorfer jedoch nicht: Die anschließende Ecke verwertete Sven Reymann per Kopf zum 1:0. Wieder einmal hatten die kofpballschwachen Elmshorner nach einer Standardsituation ein Gegentor kassiert.
Demnach herrschte 17 Minuten später bei der nächsten Ecke wieder höchste Alarmstufe.... Zu Recht, denn nach einer Kopfballvorlage von Martin Weiss hatte Marco Krausz keine Mühe, den Ball aus zwei Metern im Tor unterzubringen.
So ging der MSV in einem von den Spielanteilen her eigentlich ausgeglichenen Spiel mit einem komfortablen Vorsprung in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel machten sich die Gastgeber auch gleich fleißig daran, diesen Vorsprung auszubauen. Mit der Führung im Rücken spielten sie befreiter auf und wurden in der 53. Minute mit dem 3:0 durch Terry Galloway belohnt. Die Vorentscheidung? Noch lange nicht....
...denn in der 68. Minute krönte Raspos Papa N'diaye seine bis dato hervorragende Leistung mit einem sehr sehenswerten Treffer. Oliver Wroblewski hatte ein Zuspiel direkt zu N'diaye weitergeleitet, der degradierte mehrere Gegenspieler zu Fahnenstangen und schloss mit einem Schlenzer in den Winkel ab.
Raspo war jetzt hellwach, Meiendorf geschockt. Keine 60 Sekunden später: Freie Schussbahn für Sven Jakobeit nach einem herrlich anzusehenden Doppelpass mit N'diaye, Jakobeit fackelt nicht lange - flach und platziert in die rechte Ecke, nur noch 3:2.
Meiendorf wurde jetzt nervös und es kam, wie es kommen musste: 13 Minuten nach dem Anschlusstreffer erzielte Armah Doherty mit einem Flachschuss durch die Beine des unglückseligen Karsten Böhmer den Ausgleich!
Dabei hätte der MSV drei Minuten zuvor schon alles klar machen können, als Berwecke Ludewig aus kurzer Distanz mit einem Schuss aufs Torwarteck prüfte. Hätte er in die Mitte abgespielt, wäre das wohl die Vorentscheidung gewesen - zwei seiner Mitspieler standen dort vollkommen frei.
So musste Meiendorf bis zur dritten Minute der Nachspielzeit zittern, in welcher der gelernte Verteidiger Weiß nach einer präzisen Flanke von Berwecke per Kopf den letztendlich doch verdienten Siegtreffer erzielte.

Noch zu erwähnen ist eine unschöne Szene aus der 89. Minute. Während N'Diaye auf der anderen Seite des Platzes behandelt wurde, hatten sich Simon Diestelmeier und Terry Galloway an der Seitenlinie eine kleine Rangelei geliefert. Angeblich sollen die meisten Aktionen von Galloway ausgegangen sein, was auch die Frage "Hey, hast du das gesehen?" des bereits verwarnten Diestelmeier an den Linienrichter erklären würde.
Der Linienrichter jedenfalls gab dem Schiedsrichter Bescheid, der beiden Beteiligten Gelb zeigte. Für den Elmshorner war es wie gesagt die zweite Gelbe, er "durfte" vorzeitig zum Duschen. Doch er war nicht allein: Galloway erhielt wegen einer Bemerkung zu seinen Mitspielern, über deren Wortlaut sich Schiri Rüsch gegenüber hafo.de nicht äußern wollte, noch eine Gelbe Karte und musste ebenfalls mit Gelb-Rot vom Platz.


Stimmen:

Michael Schneider (Trainer Raspo Elmshorn):
Glückwunsch an Meiendorf, wir haben heute einen glücklichen, aber dennoch verdienten Sieg der Heimmannschaft gesehen. Die erste Halbzeit war von den Spielanteilen her sehr ausgeglichen, aber leider hat sich unsere Schwäche im Kopfballspiel wieder bemerkbar gemacht und wir haben zwei unnötige Gegentore nach Standards kassiert.
Am Anfang der zweiten Hälfte hat sich dann Meiendorfs spielerisches Potential gezeigt gemacht, da können wir einfach nicht mithalten. Ich habe große Achtung gegenüber meinen Spielern... Heute standen die letzten elf zum Kader gehörenden Spieler auf dem Platz, und diese haben sich auch nach dem 0:3 nicht aufgegeben, haben gekämpft und sind zu Recht nochmal heran gekommen. Schade, dass es letztendlich nicht zu einem Punktgewinn gereicht hat.

Frank Stolina (Trainer Meiendorfer SV):
Ich bin nicht glücklich über dieses Spiel, aber zufrieden mit dem Ergebnis. Bis zum 2:0 haben wir das Spiel kontrolliert, ohne zu glänzen.
Nach dem 3:0 hätte ich auch nicht geglaubt, dass dieses Spiel nochmal kippen könnte, aber dann haben wir uns durch unnötige Fehler in der Abwehr beinahe selber um den Erfolg gebracht. Mit Papa N'diaye sind wir über die gesamte Spielzeit nicht klargekommen, er war dann auch an den ersten beiden Gegentoren als Torschütze bzw. als Vorbereiter beteiligt.
Dass wir trotzdem weiter an uns geglaubt haben und mit dem späten Tor doch noch den Sieg geholt haben, spricht denke ich für uns - so wird man am Ende Meister.


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