01.12.2013 Landesliga Hammonia: Paloma dominiert das Derby von Andreas Killat
vs.
USC Paloma - UH Adler 4:0 (1:0)
USC Paloma: Kruk – D. Savelsberg, J. Savelsberg, Drews, Lohfeldt – Trapp (82. Saaba), Wegner - Graf (66. Grönsel), Adomat, Franz – Pannen (79. Fritsch) UH Adler: Krohn – Chergui, Sedeghi, Indulto, Öztürk (65. Abdulai) – Botchway, Seifert – Sobek, Masjedi, Azarian (61. Zomorodi) – Marcinkiewicz (61. Dönmez) Tore: 1:0 Drews (37.), 2:0 Pannen (51.), 3:0 Lohfeldt (76.), 4:0 Fritsch (89.) Schiedsrichter: Thomas Bauer (Rahlstedter SC): Hatte vor dem Spiel einen Platten am Auto. Im Spiel war die Luft aber nicht raus, sehr gute (!) Leistung im Verbund mit beiden Assistenten! Weiter so! Beste Spieler: Trapp, D. Savelsberg, Adomat – Krohn Zuschauer: 216
Es war das „kleine Derby“ (nach USC-BU), doch so richtig wollte sich über 90 Minuten kein Feeling dafür einstellen. Bis auf die Handvoll UH-Fans, die nach Spielschluss etwas für die HFV-Kasse taten (siehe Foto) und immer wieder lautstark „Scheiß USC“ skandierten, deutete heute nichts auf ein emotionales Lokalderby hin.
Die UH-Fans hatten zwar nicht viel zu lachen, entfachten aber ein Pyro-Feuer. Foto: Olaf Both
Zu eindeutig dominierte der Tabellenführer die Partie, hätte am Ende auch leicht 7:0 oder 8:0 gewinnen können. Doch auch so ist die Serie der „Tauben“ in der Rückrunde beeindruckend: Drei Siege, 9:0 Tore. Nun kann Curslack kommen (Pokalspiel am nächsten Freitag). Die erste Überraschung gab es auf dem Spielbericht: Ex-USC-Torwart Zakaria Chergui lief bei UH als rechter Verteidiger auf! Und das keinesfalls aus Personalnot (u.a. saßen Tamer Dönmez und Dusko Pezerovic auf der Bank), sondern von Coch Holger Hanssen explizit so gewollt. Augenzeugenberichten zu Folge soll sich Pezerovic erst eine halbe Stunde vor dem Anpfiff eingefunden und keineswegs „fit“ gewirkt haben. Das dürfte in der Winterpause sicher noch ein Nachspiel finden… Im Spiel selbst zeigte Chergui eine ordentliche Leistung, konnte das mittlere Debakel letztlich aber nicht verhindern. Bei den Gastgebern stand Benjamin Kruk nach überstandener Knie-Verletzung im Kasten, da sich Stamm-Keeper Yannik Jonas kürzlich bei einem Unfall mit dem Motorroller einige Schürfwunden zuzog.
„Torwart“ Zakaria Chergui (l.) im Duell gegen Dennis Pannen. Foto: Joe Noveski, www.noveski.com
Vom Anpfiff weg drückte der USC auf die Tube, hatte schon früh mehrere Hochkaräter. Doch weder Timo Adomat (17.), Kevin Trapp (19.) oder Dennis Pannen (27.) brachten das Leder über die Linie. Erst Sven Drews erlöste mit seinem Treffer aus halblinker Position ins lange Eck die Tauben (37.). Was danach folgte, grenzte schon fast an Slapstick: Erst versemmelte Pannen von der Strafraumgrenze (40.), dann scheiterten nacheinander im Wechsel zweimal Dirk Savelsberg und Pannen an Goalie Jo Krohn oder einem Abwehrbein (44.). Vier Torschüsse in einer Aktion, das hat man auch nicht alle Tage. Marco Krausz trieb es fast zur Verzweifelung, doch der Höhepunkt sollte direkt nach dem Wiederanpfiff folgen. Kapitän „DS“ tankte sich schön über die rechte Seite durch und bediente den mitgelaufenen Pannen in der Mitte perfekt – aber der scheiterte aus drei Metern an Krohn (46.). Auch der Nachschuss von Kevin Franz versandete im Nichts. „Unglaublich, heute hätte ich wohl bester Vorlagengeber der Liga werden können“, seufzte Savelsberg nach dem Spiel, „aber irgendwie wollte der Ball bei unseren Stürmern nicht über die Linie“.
Was aus dem Spiel heraus nicht funktionierte, klappte dann bei einer Standard: Pannen zirkelte das Leder aus 16 Metern schön in den Winkel zum 2:0 (51.). Zusammen mit seinen anderen Chancen hätte der Goalgetter damit schon an der Spitze der Torjägerliste stehen können. Aber es war heute irgendwie nicht sein Tag. Denn auch nach feinem Doppelpass mit Adomat traf Pannen nur den Pfosten (59.). Die Gelegenheit für die Gäste, zurück ins Spiel zu kommen, vergab Leandro Indulto, der einen Freistoß aus gut 20 Metern an den Innenpfosten knallte (64.). Doch das war es dann auch schon mit der UH-Herrlichkeit.
Paloma hingegen setzte noch zwei Glanzlichter: Schleuder-Einwurf Christoph Wegner, Kopfballverlängerung Jan Savelsberg und André Lohfeldt nickte ein (76.). Fast mit dem Schlusspfiff dann gar noch das 4:0 durch Patrick Fritsch (89.), der ein paar Minuten vorher nur den Pfosten getroffen hatte. Ein auch in dieser Höhe mehr als verdienter Sieg für die Krausz-Elf, die immer besser in Fahrt kommt. Curslack dürfte gewarnt sein.
Punktspielbilanz (seit 1945) aus Sicht des Gastgebers: 26 Spiele: 13 Siege – 7 Remis – 6 Niederlagen, 58:38 Tore
1947/48: 2:3 / 7:2 Hamburg Germania, 1. Klasse 1948/49: 3:1 / 1:0 Hamburg Hammonia, 1. Klasse 1949/50: 2:2 / 2:6 Bezirksklasse Hansa 1969/70: 1:2 / 2:1 Bezirksliga Alster 1971/72: 4:1 / 2:2 Verbandsliga Hamburg Nord 1972/73: 3:1 / 0:1 Verbandsliga Hamburg Nord 1973/74: 4:1 / 2:2 Verbandsliga Hamburg Nord 1989/90: 3:2 / 1:1 Bezirksliga Nord 1992/93: 1:1 / 0:2 Landesliga Hansa 1993/94: 1:1 / 0:2 Landesliga Hansa 1998/99: 1:0 / 3:2 Landesliga Hansa 2001/02: 1:1 / 5:1 Landesliga Hansa 2013/14: 4:0 / 3:0 Landesliga Hammonia
Stimme:
Marco Krausz (Trainer USC Paloma): Wenn man es mit dem FC Bayern ausdrücken will, dann war das heute die totale Dominanz. Ein toller Abschluss der Punktspielrunde für uns. Wir haben aus dem HEBC-Spiel einen Lernfaktor bewiesen und in der zweiten Halbzeit konsequent weiter gespielt. Wenn man ein Haar in der Suppe suchen will, dann war es die Chancenverwertung. Aber ich bin heute rundum zufrieden.
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