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09.12.2013
Rückblick: Favoriten flechten Adventskränze ohne Gegentore von Folke Havekost



Es galt, noch einmal ein Zeichen zu setzen: Zum Abschluss des Punktspieljahres 2013 gaben sich die Favoriten keine Blöße. Dassendorf gewann das schneebestimmte Spitzenspiel gegen Elmshorn 1:0, die Verfolger Curslack-Neuengamme und Altona siegten beide gleich 4:0. Und der Tabellenvierte SC Condor kassierte zwar ein Gegentor, ließ die Gastgeber des SC Alstertal-Langenhorn bei ihrem 1:5 jedoch nur eine knappe Viertelstunde auf eine Fortsetzung ihrer Positivserie hoffen.

In Dassendorf sah es so aus, als ob der amtierende Meister dem künftigen gratulierte. „Dassendorf hat einen Riesen-Lauf“, konstatierte Elmshorn-Coach Achim Hollerieth und setzte zur Lobrede an: „Da steckt eine Menge Arbeit dahinter, finde ich, das ist meine persönliche Meinung. Das wird mir ein bisschen zu wenig gewürdigt. Von mir höchste Anerkennung und Riesen-Lob, das kommt nicht von ungefähr.“

Das Spiel unter sehr schwierige Bedingungen und leider mit weniger als hundert Besuchern sah ein frühes, schon entscheidendes Tor durch Dennis Tornieporth nach nur fünf Minuten. Ungefähr eben so lange brauchte Dassendorf-Trainer Jan Schönteich, um im Anschluss nach filigraner Vorarbeit den Satz „Ja, wir wollen Meister werden!“ anzubringen. Das gesamte Kalenderjahr haben die Sachsenwäldler ohne Niederlage verbracht, was dem verlorenen Pokal-Elfmeterschießen beim Afghanischen SV gleichfalls einen Platz in jedem Jahresrückblick sichert.

Für Elmshorn blieb nur die Freude über das Comeback von Pascal Eggers, der nach seiner Verletzung an einem Blankeneser Fangzaun wieder auf den Platz zurückkehrte.

Den Platz beziehungsweise seine Bank verließ Bert Ehm. Dass der alte Bob-Dylan-Song „Ehm not there“ nun auch erstmal im Hamburger Amateurfußball gilt – daran müssen wir uns auch erstmal gewöhnen. Germania Schnelsen konnte ihm den Abschied nicht versüßen, erwartungsgemäß. „Wir wollten das Ergebnis in Grenzen halten“, sagte Ehm nach dem 0:4 in Curslack-Neuengamme, und derzeit wissen wir gar nicht so recht, wo die resultativen Grenzen der Curslacker liegen. 27:0 Punkte, 30:0 Tore, mit Kristof Kurczynski (13), Jan Landau (11) und Ivan Sa Borges Dju (10) gleich drei Spieler mit einem zweistelligen Torkonto, von denen beim 4:0 über Schnelsen gar keiner traf ... wer, wenn nicht die Elf von Torsten Henke, soll Dassendorf noch gefährden?

Altona und Condor trauen wir das nur bedingt zu, trotz ihrer beachtlichen Vorweihnachtsleistungen. Altonas Präsident Dirk Barthel kündigte nach dem 4:0 über Blankenese gar Freiwein für Alle an, denen er in einem Ottenser Kaufhaus mit einer Weihnachtsmütze des Vereins auf dem Haupt begegnet. Coach Oliver Dittberner dürfte als Drittplatzierter harmonische Gespräche über eine Vertragsverlängerung an der Griegstraße erwarten.

Platz drei sicherte den Altonaern der afghanische Auswahlspieler Mustafa Hadid mit seinem Treffer zum 4:0-Endstand. Denn ohne dieses Tor wäre der SC Condor durch sein 5:1 in Langenhorn sogar auf den Bronze-Rang vorbeigezogen. Anders als beim 0:0 im Hinspiel münzte das Team von Christian Woike seine Dominanz auch in Tore um und fuhr so einen praktisch ungefährdeten Sieg ein.

5:1 siegte auch Barmbek-Uhlenhorst, wobei das Geschehen in Bramfeld (beziehungsweise auf Steilshooper Kunstrasen) länger umkämpft war. Bramfelds Führung durch Christian Westphal wurde erst kurz vorm Halbzeitpfiff egalisiert, und erst nach 70 Minuten ging BU bei den weiter sieglosen Hausherren erstmals in Führung. Weil Barmbeks Verteidiger Dennis Bohnhorst sein Tageskonto noch auf ungewohnte drei Treffer schraubte, stand am Ende ein klarer Auswärtssieg im Nordost-Derby.

Niendorf schlug Buchholz 1:0, wobei die Gäste in der Nachspielzeit gerne einen Elfmeter zugesprochen bekommen hätten. Die Gastgeber hatten zuvor durch Strafstoß getroffen, Ebeneezer Utz vom Punkt aus den Treffer des Tages erzielt. Buchholz-Trainer Thomas Titze zeigte sich mit dem Kommentar „Kein Kommentar!“ danach ziemlich wortkarg. Aber Weihnachten soll ja auch ein Fest der Stille sein.


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