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01.03.2014
Spitzenreiter Dassendorf bleibt auch gegen Oststeinbek ungeschlagen von Olaf Both




vs.


TuS Dassendorf – Oststeinbeker SV 0:0

TuS Dassendorf: Gruhne – Goldgraebe, Bogunovic, Hamdan, Warmbier – Sudbrak (29. Jeremias), Buchholz – Tornieporth (32. Shir), Atug (52. Lenz), Adewumni – Agyemang
Osteinbeker SV: Ceylani – M. Eren, Novotny, Barlak, E. Gyasi (90.+3 Pump) – Stenzel, Aboagye – Silva Monteiro (67. H. Eren), Meyer, Varela Monteiro – Ludin (60. Monteiro)
Tore: Fehlanzeige
Rote Karte: Gruhne (48., absichtliches Handspiel)
Schiedsrichter: Daniel Gawron (TuS Osdorf): Hatte bei mehreren Auslegungen kein glückliches Händchen. Barlak hätte zwingend Gelb-Rot sehen müssen, auch das Einsteigen von Adewumni war rotwürdig.
Beste Spieler: Keiner der Akteure konnte heute wirklich Glanzpunkte setzen. Bis zu seiner Verletzung waren wieder einmal die Standards von Tornieporth am sehenswertesten.
Zuschauer: 208 Zahlende

Es war wieder einmal so weit. Die beiden Primi der vergangenen Landesliga-Hansa-Saison trafen am Wendelweg aufeinander. Damals endete die Saison mit einem Foto-Finish. Beide Teams konnten 73 Punkte für sich verbuchen und am Ende stieg man gemeinsam auf. Während beim aktuellen Spitzenreiter vom ersten Spieltag an alles nach Plan verlief, hatte man bei den heutigen Gästen am Anfang der Saison noch große Verletzungssorgen und trat teilweise mit nur 14 gesunden Spielern im Kader an. Doch mittlerweile sind auch die Oststeinbeker mittendrin statt nur dabei im Oberhaus des Hamburger Fußballs und können fast schon mit einer weiteren Saison in selbigem planen.

Etliche Schaulustige fanden sich heute im „Estadio Dasse“ ein, unter den 208 zahlenden Gästen wurden auch der ein oder andere Trainer, Vereinsvertreter oder Referee gesichtet. Anfangs sah das auch ohne ganz zwingende Momente so aus, wie man es beim Blick auf die Tabelle erwarten konnte. Der Tabellenführer hatte deutlich mehr vom Spiel und kam in Person von Alexander Bogunovic auch zu der ersten guten Torchance. Nach einem Freistoß von Dennis Tornieporth versuchte sich der Innenverteidiger, Keeper Yalcin Ceylani hatte aber keine Mühe (7.). Nur eine Minute später kam ein Abstoß von Ceylani postwendend zurück und Eric Agyemang verzog den Ball nur knapp.

Die wohl zweitbeste Chance des Spiels hatte erneut Bogunovic, der wiederum einen Tornieporth-Standard per Kopf auf den Querbalken beförderte (18.). Gut fünf Minuten darauf gab es ein erstes Lebenszeichen des OSV in Form eines Schussversuchs von Leonel Varela Monteira, der jedoch Christian Gruhne nicht vor größere Aufgaben stellte.

Es folgten dann Szenen, die man eigentlich nirgendwo sehen möchte. Zunächst verletzte sich der Kapitän Dennis Sudbrak ohne Fremdeinwirkung schwer am Knie und musste später mit dem Krankenwagen abgeholt werden, nur Minuten später setzte Tornieporth zum Sprint an der Außenlinie an um sich direkt an den Oberschenkel zu fassen und sich hinter der Seitenlinie auf Höhe der Oststeinbeker Bank von deren Physios behandeln zu lassen. Ein Lob für den vorbildlichen sportlichen Einsatz sei hier gesondert erwähnt!


Mittelfeld-Motor Dennis Tornieporth wird versorgt. Vorbildlicherweise kümmerten sich die in unmittelbarer Nähe befindlichen Oststeinbeker vorab um ihn. Foto: Hanno Bode


Dennis Sudbrak postete schon während der Schlussphase des Spiels aus dem Krankenhaus "in 8 Tagen ist Bramfeld!", was aber eher optimistisch war, ob seiner wohl leider schweren Verletzung. Foto: Hanno Bode

Innerhalb von nur 3 Minuten fielen also der verlängerte Arm von Jan Schönteich („mein Captain“) und der Mittelfeld-Motor der Überflieger aus. Gerade letzterer hatte am heutigen Tag, wie so oft, mit seinen Standards die besten Akzente auf dem Platz gesetzt. Der Schock war den Gastgebern jedenfalls deutlich anzumerken. Bis zur Pause tat sich nicht mehr viel, was allerdings kurz darauf passierte, sieht man so in der Oberliga wohl nur selten...

Der eigentlich so souveräne Gruhne bekam gut 25 Meter vor dem eigenen Tor einen Rückpass, den er in fast schon perfekter Manier seinem ihm entgegenkommenden Gegner in den Fuß spielte, als dieser dann einen Schlenzer ansetzte zeigte Gruhne einen klassischen Torwartreflex und faustete den Ball, der wohl sicher im Tor gelandet wäre, weg. Nur leider weit vor dem Sechzehner. Die einzig logische Konsequenz: Rot. Einige Minuten später war mit Stanislaw Lenz der Vertreter auf dem Spielfeld angekommen, den Freistoß aus der vorhergegangenen Aktion schoss Tyrone Aboagye rechts am Gehäuse vorbei.

Von der Seitenlinie wirkte das, was nun folgte, schon ein wenig merkwürdig. Auch wenn die Gäste sicher standen, konnte man nicht erkennen, das diese mit einem Akteur mehr auf dem Feld agierten. Nach vorne ging bis auf ganz wenige Aktionen nicht mehr viel, während die TuS phasenweise fast so etwas wie ein Powerplay aufzog. Der eingewechselte Ilias Shir fand mit einer butterweichen Flanke aus dem Halbfeld den Kopf von Ronny Buchholz, der aber nicht vollstrecken konnte (63.). Auch Agyemang konnte einen Aufsetzer nach einer Ecke nicht verwerten (74.).


Jan Schönteich mit einer Geste, die das heutige Spiel perfekt ausdrückt: Wenig gewonnen, viel verloren. Foto: Hanno Bode

Die finale und beste Chance des Spiels zum Dreier hatte dann erneut Agyemang, der eine Flanke von Andreas Goldgraebe aus drei Metern nicht über die Linie drücken konnte. Für den Zuschauer am Ende ein eher unschönes 0:0, spielerisch war das heute wahrlich kein Hingucker, kämpferisch kann man beiden Teams aber keinerlei Vorwurf machen.


Stimmen:

Stefan Kohfahl (Trainer Oststeinbeker SV):
Wir haben wieder mit der letzten Aufstellung gespielt, ich glaube jeder Pressevertreter und jeder Vereinsvertreter und jemand der sich auskennt wie Jan Schönteich, kennt auch nicht jeden Spieler von uns. Mit dieser zusammengewürfelten Elf haben wir versucht, eine Defensivtaktik zu bringen, bis auf die Standards, die wir fast gar nicht verteidigt haben, lief das ganz gut. In der ersten Halbzeit haben wir davon noch zu viele zugelassen, zweite Halbzeit haben wir dann große Phasen gehabt, wo wir keine Chancen zugelassen haben. Nach der Roten Karte für Christian Gruhne war natürlich noch ein kleiner Break im Spiel. Das wäre natürlich ein völlig verdientes 1:0 für uns gewesen mit dem zweiten Torschuss, den Christian da verhindert hat. An der Karte gibt es natürlich nichts zu deuten. Trotzdem hat Dassendorf die ganze Klasse gezeigt, die sie individuell als auch mannschaftlich haben, das sie hier auch mit zehn Leuten noch so ein hohes Tempo gegangen sind, zugelaufen haben. Es war ein hoch intensives Spiel. Mehr wäre hier nicht verdient gewesen, aber den Punkt haben wir uns mit Leidenschaft verdient.

Jan Schönteich (Trainer TuS Dassendorf):
Ich kann mich leider nicht annähernd so euphorisch äußern. Ich habe kein gutes Fußballspiel gesehen, vor allem eben auch von uns nicht. Wir sind sehr passabel in das Spiel gekommen, haben in den ersten Minuten sehr sehr viele Standards raus geholt was unser Ziel war, da wir glaube ich körperlich – wie so häufig in dieser Klasse – durchaus überlegen sind. Es wurde das eine oder andere Mal gefährlich, aber leider war der Ball nicht drin, der Brustlöser kam nicht. Dann nahm das hier einen sehr unglücklichen Verlauf. Das war ein sehr sehr teurer Punkt mit der wahrscheinlich vermutlich leider leider hoffentlich nicht schweren Verletzung von Subi, meinem Captain. Kurz darauf mussten wir dann auch noch Tornie raus nehmen, unseren Standardschützen. Das ist nicht so gut, man hat auch gesehen, das unsere Standards ab dann nicht mehr so gefährlich waren und so ein Spiel entscheidet man dann eben vornehmlich über einen Standard. Dieses Mittel fehlte uns dann eben ein gutes Stück. Dann war es natürlich schwer gegen diese klasse eingestellte, gut verteidigende Oststeinbeker Mannschaft da durch zu kommen. Glückwunsch an Oststeinbek für eine sehr engagierte Leistung und einen meinetwegen dann auch verdienten Punktgewinn.


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