Den Billstedtern dürfte ein wenig mulmig gewesen sein vor dieser Partie des 21. Spieltages gegen die Neuwiedenthaler, die sich aber noch immer nach ihrer ursprünglichen Heimat Altenwerder benennen. Schließlich hatten letztere vor zwei Wochen dem SV Wilhelmsburg eine mehr als eindeutige 7:0-Klatsche beigebracht, während sie selbst am vergangenen Spieltag mit einem 1:2 die Elbinsel wieder verlassen mussten.
Nun in den Anfangsminuten ist von schlotternden Beinen der "Veilchen" nichts zu bemerken. Denn eine flache Hereingabe vom rechten Flügel stellt den Gästekeeper sogleich vor erhebliche Probleme und kurz darauf muss er auch Fortunas Unterstützung in Anspruch nehmen, um einen Kopfball von Marian Zwiewka aus kürzester Entfernung nur hauchdünn über sein Bewachungsobjekt streicht. Auch Tammim Yousofzai fordert den Goalie in der zwälften Spielminute mit einem scharfen Ball von links Danach aber kommen die Altenwerderaner. Alexander Kübler trifft aus fünf Metern nur die Beine von Thorben Joost und Eugen Götz setzt die Kugel nach einem Eckstoß aus dem Hintergrund an die Querlatte. Nach einer halben Stunde aber doch der Führungstreffer für die Gäste. Boris Shtarbev schnappt sich den ein wenig verunglückten Querpass der Billstedter, umspielt den herauslaufenden Joost und vollstreckt danach höchst mühelos. Vier Minuten später ein Drehschuss von Dennis Kreutzer haarscharf am oberen entgegen gesetzten Dreieck vorbei. In Minute 41 hingegen der Ausgleich. Eine Flanke von Domagoj Bozik findet den Kopf von Patrick Marg und anschließend auch den Weg über die untere linke Torlinie. Vom Toranstoß weg gar das 2:1. Marg quer auf Göthan Acar und der vollendet flach. Doch das ist noch nicht alles vor dem Pausenpfiff. Nach einem Abwehrfehler von Bozic ist wieder Shtarbev zur Stelle und markiert den Ausgleich. Einem Kreutzer-Freistoß hingegen kann sich Goalie Jobmann erfolgreich widersetzen.
Der zweite Spielabschnitt hingegen verläuft wieder geruhsamer bis der Freie Sportler und Turner Eugen Götz zunächst am sich ihm entgegen werfenden Joost und im Nachschuss an der orange beschuhten Hacke des auf der Torlinie postierten Mang scheitert. Gegenüber aber hat Shtarbev diesmal weniger Glück, denn das Kübler-Anspiel setzt er diesmal knapp einen Meter neben das Ziel. Nun "gut, das Unentschieden geht in Ordnung", ist im Publikum zu hören, da gelingt es Bülent Arlioglu irgendwie von der Torseitenauslinie den Ball vor das Gestänge zu drehen, der FTSVler Stefan Janietz ist zwar dort zur Stelle, doch sein Klärungsversuch endet "full power" im eigenen Netz. Allein ein Gästegeschenk scheint zu wenig. So sorgt dann auch Substitut Finn-Niklas Lüben in Minute 85 noch für das zweite. Sein verunglücktes Abspiel landet bei Kreutzer, der Kim Libermann den Endstand auf den Fuß legt.
Fatale Irrtümer, welche die Gäste zunächst einmal den letzten Dreien des Tableaus Gesellschaft leisten lässt, während die Einheimischen dadurch die Spitze der zweiten Tabellenhälfte erklimmen konnten.
Stimmen:
Thorsten Bettin (Trainer Altenwerder): Wir hätten hier drei Punkte machen müssen. Der Gegner hat nur hohe Bälle gespielt und nichts zur Begegnung beigesteuert. Wer das Spiel gesehen hat, wird zugeben müssen, dass heute die falsche Mannschaft gewonnen hat. Das muss ich mal eindeutig feststellen.
Wolfgang Krause (Trainer SC V-W): Der Gegner hat in der ersten Halbzeit sicherlich ein gutes Spiel abgeliefert. Mit dem 2:2 waren wir eigentlich recht gut bedient. Danach hatten wir mehr Zugriff auf das Spiel und haben auch mehr Zweikämpfe gewonnen. Unser Spiel wurde dann immer konsequenter und so haben wir dann auch noch zwei Treffer erzwungen. Wer von Geschenken an uns spricht, sollte aber auch an das Hinspiel denken, wo wir uns ebenfalls höchst großzügig verhalten haben. Über die 90 Minuten gesehen kann man zusammenfassend sagen, der Sieg war zwar nicht unverdient, aber doch ein wenig glücklich.
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