08.03.2014 Landesliga Hansa: Gebeutelte Buxtehuder und mutlose Hammer verzichten auf Tore von Olaf Both
vs.
Buxtehuder SV – Hamm United FC 0:0
Buxtehuder SV: Menzel – Tshidibu, Schulenburg, von Loh, Mhamdi – Aichaoui (65. Breda), Graap – Stahmer, Ramazanoglu (46. de Souza da Silva), Schroeder (60. Sama) – Schröder Hamm United FC: Graudenz – Amoateng, Habte, Harrsen, Göpel (83. Asante) – Meier, Kaynar – Hodolli (65. Bacar), Schirosi , Römhild (51. Ramelow) – Kunkel Tore: Fehlanzeige Schiedsrichter: Jens Braun (Niendorfer TSV): Ließ sehr viel laufen, einige Akteure nutzten dies leider häufig aus. Beste Spieler: Kein Akteur konnte sich heute in den Vordergrund spielen. Zuschauer: ca. 200
In Kurzform könnte man es so sagen: „Heute war nur das Wetter gut.“ In einem phasenweise gruselig anzusehenden Landesliga-Spiel begegneten sich der souveräne Tabellenführer und die „Mannschaft der Stunde“. Statt des erhofften offenen Schlagabtausches gab es heute leider eher die Variante „90 Minuten abtasten – mit Aggressionspotential“. Eigentlich lag fast 90 Minuten lang immer irgendjemand am Boden...
Die Spieler auf dem optisch guten aber bei näherem Hinsehen doch eher suboptimalen Geläuf waren von Beginn auf darauf bedacht, erst einmal hinten nichts anbrennen zu lassen. Unverständlicherweise gab es beidseitig eine beinahe unfassbare Fehlpassquote. Die erste Aktion des Spieles hatte Alexander Schulenburg. Nach einem Freistoß musste Samuel Graudenz erstmals ins Spielgeschehen eingreifen (6.). Die Gäste, die sich immerhin über einen nahezu 90minütigen Support der zahlreich mitgereisten Fans freuen konnten, hatten eine erste Möglichkeit kurz vor dem Ende der ersten Viertelstunde.
Hasan Ramazanoglu und Ercan Kaynar im Duell. Foto: Joe Noveski, www.noveski.com
Sinnbildlich für dieses Kampfspiel war der „Versuch“ von Tobias Schroeder, der den schön zurückgelegten Ball von Fabian Stahmer als Torschuss Richtung Kunstrasen drosch (15.). Schiedsrichter Jens Braun ließ heute wirklich viel durchgehen, leider gab es zahlreiche Akteure, die dies auch ausnutzten. Die heftigsten Duelle lieferten sich aber die Akteure auf den Bänken, im Gegensatz zu denen auf dem Feld natürlich jedoch nur verbal. Bei den Erstgenannten gab es zum Beispiel ein sehr hartes Einsteigen von Felix Römhild gegen Schulenburg, welches ohne Verwarnung blieb, doch hier könnte man heute unzählige andere Situationen beschreiben, bei denen es hart an der Grenze zuging.
Pascal von Loh holt Oliver Kunkel von den Beinen. Foto: Joe Noveski, www.noveski.com
Hatte man zu Beginn des zweiten Durchgangs noch die Hoffnung, ein etwas spannenderes Spiel zu Gesicht zu bekommen, wurde man weiterhin – als Zuschauer – enttäuscht. Weiter ging es mit Fehlpässen am Fließband, beidseitigen Fouls und geforderten Karten. Einzig Oliver Kunkel auf Seiten der Geächteten, der ein schönes Zuspiel von Clemens Göpel knapp rechts am Gehäuse vorbei setzte (60.) und der eingewechselte Buxtehuder Felipe Breda, dessen starken Volleyschuss Graudenz mit Mühe um den Pfosten zur Ecke lenkte (68.), schafften es, dem Traumwetter etwas zu bieten.
Was genau der Unparteiische dann in der 73. Minute gesehen hat, ist nicht vollends geklärt. Goalgetter Daniel Schröder hatte zugeschlagen – nein, diesmal nicht wörtlich gemeint – und die Pille zappelte im Netz. Von Außen sah das nach einem Missverständnis zwischen zwei Hammer Spielern aus, die Geste von Braun deutete auf Aufstützen oder Schubsen hin. Für eine genaue Beurteilung war der Verfasser dieser Zeilen aber zu weit weg und wertet es daher mit einem „in dubio pro arbitre“. Der Rest des Spiels plätscherte erneut so vor sich hin und der Mann in der Mitte hatte ein Einsehen und pfiff diese schwere Kost nach genau 90 Minuten ab. Immerhin das Wetter war schön...
Stimmen:
Ulrich Schulz (Trainer Hamm United FC): Kampfbetonte Partie hier. Mich hat überrascht, dass der Platz nicht in einem so guten Zustand war, es waren doch viele Löcher drauf. Man konnte also nicht so gut auf Pass spielen, wir waren also gezwungen, lange Bälle zu nutzen, wie es ja auch Buxtehude heute getan hat. Im Endeffekt haben wir heute die 40 Punkte erreicht und sind sogar noch wieder dichter an Platz zwei dran.
René Klawon (Trainer Buxtehuder SV): Wir waren aufgrund der zweiten Halbzeit viel viel dichter dran am Sieg als Hamm. Ich weiß nicht, was beim Tor abgepfiffen wird. Ich denke wenn hier ein Sieger verdient gewesen wäre, dann wäre es sicher der BSV und nicht Hamm. Wir können mit dem 0:0 absolut leben, wir halten die auf Abstand. Wenn man bedenkt, das in der Mannschaft heute drei, vier Leute gespielt haben, die erst zwei oder drei Trainingseinheiten mitgemacht haben, dann finde ich es klasse, wie die heute durchgezogen haben.
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