Nicht zum ersten Mal bot sich dem Schreiber die Gelegenheit, einem Spiel zwischen den Dorfvertretungen aus Nien und Meien beizuwohnen. Doch kein Spiel beider Teams, ob nun am Sachsenweg oder an der B 75, ist ihm so in Erinnerung geblieben, wie das vom 30. September 2006 an der Landesgrenze http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=2238. Dorthin kamen die Sachsenwegler zur elften Spielrunde der Serie 2006/2007 als eindeutige Tabellenachtzehnte und somit Letzte, während die Gelb-Schwarzen das Feld mit fünf Punkten Vorsprung vor Victoria und ohne Niederlage souverän anführten. Entsprechend überlegen zeigten sich dann auch die Platzherren, was sich auch nicht wesentlich änderte, als in der Halbzeitpause ein sintflutartiger Regensturz den zuvor so gepflegten Rasen eigentlich unbespielbar machte. Eine effektive Ballkontrolle war fortan nicht mehr möglich, allein der Referee zeigte kein Erbarmen. So wurde es dann nicht mehr viel mit der zu jener Zeit gepflegten Meiendorfer Kurzpassherrlichkeit und dem Niendorfer Niendorfer Carsten Wittiber (heute CoManager am Sachsenweg) blieb es vorbehalten, in der Nachspielzeit seinen Gegenspieler in dessen Strafraum gekonnt aussteigen zu lassen und den Wasserball im Meiendorfer Tor zum einzigen und zugleich Siegtreffer zu versenken.
Dass auch heute nicht viele Treffer fallen sollten, ließ bereits die Anfangsphase erkennen. Gut gestaffelte Abwehrreihen beiderseits gegen nicht so einfallsreiche Angreifer. So bedarf es nahezu zehn Minuten, bis Ebenezer Utz aus zwanzig Metern den ersten Torschuss wagt. Allein er verfehlt das Ziel. Auch danach für weitere zwanzig Umdrehungen des Sekundenzeigers nichts Erwähnenswertes, es sei denn der Schreiber tut seine Freude kund über den herrlichen Sonnenschein und die fast sommerlichen Temperaturen. Dann aber erreicht ein hoher Ball von Simeon Ganchev in den Gästestrafraum den schon erwähnten Utz, der die Kugel ebenso unbedrängt wie entschlossen in die lange Ecke des von Tobias Sävke bewachten Tores unterbringt. Wenig später hingegen wird ein hoher Ball von Nazirou Alassani vor das NTSV-Gehäuse eine sichere Beute von Goalie René Melzer, während kurz vor dem Pausenpfiff ein Eckstoß von Hannes Niemeyer am langen Pfosten vorbeizischt und der sich durch fummelnde Bazier Sharifi die Kugel danebensetzt.
Nur wenige Minuten ist der zweite Spielabschnitt alt, da muss NTSV-Trainer Frank Hüllmann den wegen Verletzung von Ganchev eingewechselten Tim Heysen wieder vom Platz nehmen und überdies auch den angeschlagenen Serhat Yapici austauschen. Stattdessen der äußerst einsatzfreudige Dario Streubier, ein Name, der Erinnerung verdienen könnte, und die abermalige Rückkehr von Davide Pedroso Bussu (DPD), ständiger Wanderer zwischen den Hamburger Fußballwelten. Einzig der Distanzschuss von Streubier weit, ein gefühlvoller Heber von DPB knapp überweg und ein ein Knaller von Jan-Philipp Meier aus acht Metern in die Arme von Sävke würden ansonsten der Erwähnung verdienen, wäre da nicht noch der lediglich das Quergebälk treffende Facklam gewesen. So bleibt es schließlich bei der Wiederholung des Resultats vom September 2006, wenn auch der Spielverlauf sich gänzlich anders gestaltete.
Während die drei Punkte die Niendorfer tabellarisch um einen Rang auf Platz Sechs vorrücken lässt, müssen sich deren heutige Gäste von den 08ern aus Buchholz zwar überholen lassen, dürfen sich aber dennoch weiterhin als zum zweiten Tabellendrittel gehörig betrachten.
Punktspiel-Statistik nach 1945 aus der Sicht des Gastgebers: 18 Spiele – 6 Siege – 3 Remis – 9 Niederlagen – 25:32 Tore 16 Spiele auf erstem Level und zwei in der Saison 1959/60 in der Bezirksklasse – Staffel Alster - (dritter HH-Level)
Stimmen:
Matthias Stuhlmacher (Trainer Meiendorf): Unser Spiel ist nicht so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt hatte. Jedenfalls gelang es uns nicht, das gegnerische Tor mehrfach gefährlich zu bedrohen. Dann kommt ein Ball, der, wie es schien, gar nicht als Zuspiel gedacht war, sondern einfach nur reingeschlagen wurde, und unsere Verteidigung lässt es an Aufmerksamkeit fehlen. Bei meiner Mannschaft muss nun endlich mal der Lerneffekt eintreten, dass sie das spielt, was angesagt ist. Niendorf ist schließlich keine Übermannschaft. Deshalb müsste es doch möglich sein, hier mit relativ einfachen Mitteln zu punkten. Wenn es aber an Konzentration fehlt, wird es schwer.
Frank Hüllmann (Trainer Niendorf): Drei Auswechselungen wegen Verletzungen innerhalb weniger Minuten haben natürlich unseren ganzen Plan über den Haufen geworfen. So konnten wir keine Veränderungen mehr vornehmen, um möglicher Weise an unserem Spiel etwas zu ändern. Ich bin deshalb auch sehr froh, dass wir gewonnen haben. Katastrophal ist aber auf jeden Fall das Spielfeld. Dort kann nun wirklich kein guter Fußball angeboten werden, die Zuschauer werden diesen Fakt hoffentlich entschuldigen. Ich bin jedenfalls unter diesen Umständen mit dem Ergebnis zufrieden.
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