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10.03.2014
Rückblick: Dassendorf macht Schule von Folke Havekost



Über wenig lässt sich in Hamburg so trefflich streiten wie über das Thema Bildung: Gymnasium oder Gesamtschule? Soziale Vielfalt in den Klassen oder Elitenförderung? Zwölf oder dreizehn Jahre bis zum Abitur? Kaum eine Frage, die in der Zeit eines offiziellen „Schulfriedens“ nicht zu erbitterten Diskussionen oder gar Bürgermeister-Rücktritten führt.

Einigkeit gibt es nur in einem, und die einzig unumstrittene Reform des Bildungssystems ist zugleich die jüngste: Hamburger Grundschüler sollen künftig Zählen und Rechnen am Beispiel der TuS Dassendorf lernen. Also, ihr lieben Kleinen, wie groß ist der Vorsprung der Sachsenwälder gerade? Vor zwei Wochen waren es zehn Punkte, vor einer Woche elf, nun sind es dreizehn (die Zwölf, auch das wohl unumstritten, wird als Unglückszahl aus den Lehrplänen gestrichen).

Die neue „Dasse-Pädagogik“ ist auch für höhere Klassenstufen verwendbar; sie zeigt schließlich auch, dass Erfolg nicht immer etwas mit Zauberei zu tun hat. Das 3:1 des Spitzenreiters beim Schlusslicht Bramfeld war weniger zauberhaft als mühevoll, da der Außenseiter seine defensive Grundhaltung überzeugend umsetzte und den frühen Rückstand durch ein Seitenlinienfreistoßtraumtor von Mirko Schulz in der 41. Minute ausgleichen konnte. In den folgenden fünf Minuten bis zur Halbzeitpause wankte der Favorit, dem nun gar nichts mehr zu gelingen schien und der wirkte wie ein angeschlagener Boxer mit Sehnsucht nach dem Pausengong (für den reformierten Sportunterricht bedingt verwendbar).

Neu geordnet, reichte die Qualität der Sachsenwälder auch ohne die verletzten Dennisse Sudbrak und Tornieporth, um das Spiel in der zweiten Hälfte für sich zu entscheiden – wobei die Gelb-Roten Karten für Schulz (vertretbar) und Felix Simon (merkwürdig) die Bramfelder Sensationschancen weiter schmälerten. „Das ganze Spiel und die Atmosphäre hatten mit Oberliga nicht viel zu tun“, befand Dassendorf-Trainer Jan Schönteich, und es klang nicht so, als ob er die Reise zum Steilshooper Kunstrasenplatz im nächsten Jahr vermissen würde.

Kellerkind Bramfeld kann mit seiner engagierten Leistung darauf hoffen, bis Saisonende zumindest nicht sieglos zu bleiben. Dassendorf erscheint mit dem aktuellen Personal verwundbar – die Meisterschaft dürfte dem Aufsteiger nicht mehr zu nehmen sein, aber ob es gelingt, ohne Niederlage durch die Saison zu kommen, bleibt spannend. Zuletzt gelang dies ja – Geschichtsunterricht, siebte Klasse – 1990 dem VfL Stade mit Dirk Dammann, der später 81 Bundesliga-Spiele für den FC St. Pauli absolvierte.

Ungeschlagen am Wochenende blieben Curslack-Neuengamme und Barmbek-Uhlenhorst, wobei das 1:1 am Gramkowweg wohl nur BU zufriedenstellte. „Bei dem ein oder anderen Spieler klaffen Anspruch und Wirklichkeit meilenweit auseinander, vor allem in punkto Leidenschaft, Einsatz, Laufbereitschaft und Aggressivität“, beklagte CN-Coach Torsten Henke. Einem Zuschauer mangelte es offenbar weniger an Aggressivität als an Verstand, wie seine rassistische Tirade gegen den togolesischen BU-Stürmer Achraf Ouro-Gnaou vermuten ließ.

Einziger siegreicher, nun ja, „Verfolger“ von Dassendorf war Altona 93, das vor der starken Kulisse von 700 Zuschauern Halstenbek-Rellingen beim 4:1 wenig Chancen ließ. Zu Hause und im Pokal funktionieren die Altonaer, bei denen Doppeltorschütze Sven Körner nicht nur wegen seines Fallrückziehers zum 2:0 herausragte. Das Trainergespann Oliver Dittberner und Andree Fincke verlängerte just bis 2016 und hat somit genügend Zeit, an ähnlichen Auswärtsauftritten seiner Elf zu arbeiten. „Die Spielfreude der Mannschaft zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind“, resümierte Dittberner.

Auf unserem Weg vorbei an der Adolf-Jäger-Kampfbahn dröhnte lange nach dem Abpfiff der Angeschissen-Punkklassiker „Angst macht keinen Lärm“ aus den Boxen des Klubheims. ( http://www.youtube.com/watch?v=6heKmvMc8WM) Germania Schnelsen und die SV Blankenese waren am Freitagabend nicht besonders ängstlich, sondern eher vom Mut der Verzweiflung getrieben. Leitsatz für den Psychologie-Leistungskurs: Wer seine Angst ablegt, kann Spektakuläres leisten. Acht Treffer gab’s zu sehen, so gerecht verteilt, wie es außerhalb des Riekbornwegs nur bei Apfelstücken in Kitas oder bei der Theorie im Gemeinschaftskunde-Unterricht der Fall ist.

Mit gleich drei Toren stach Blankeneses Teenager Timo Wieckhoff gleichfalls hervor und war hauptverwantwortlich für die Mängelanalyse des Germanen-Trainers Florian Gossow: „Im Zeugnis würde stehen: Wir haben uns stets bemüht. Aber das reicht mir nicht.“ Um die Versetzung in die Oberliga-Klasse 2014/15 nicht zu gefährden, soll in Schnelsen nun noch intensiver trainiert werden. „Ich habe wohl eine gewisse Art von Entertainment hier reingebracht“, sagte derweil Blankeneses Trainer Daniel Lopez dem Hamburger Abendblatt. Dumm nur, dass ein abenteuerliches 4:4 beim nüchternen Bilanzieren in etwa so viel wert ist wie ein angsterfülltes 0:0.

Alstertal-Langenhorn verbuchte vor Wochenfrist ein eher diszipliniertes, die Lernfortschritte des Aufsteigers dokumentierendes 0:0 in Halstenbek. Gegen den FC Elmshorn riss Scalas Mini-Positivserie allerdings wieder, weil der Meister auch mal wieder recht meisterlich auftrat. Langenhorns Keeper Axel Möhring tat sein Bestes, konnte den 3:1-Gästesieg aber nicht verhindern – eine verpasste Chance, sich etwas von der Konkurrenz im Klassenerhaltskampf abzusetzen.

Da erledigte ausgerechnet eine der bisher großen Enttäuschungen des Jahres 2014 seine Hausaufgaben besser. Der SC Vier- und Marschlande empfing Condor, ohne im laufenden Jahr auch nur einen Zähler geholt zu haben. Ein Sieg der Raubvögel am Sonntag war mindestens so wahrscheinlich wie 2002 die Wahl von Edmund Stoiber zum Bundeskanzler.

Wir wissen nicht, ob Heinzi Seidenstücker auch die Niederlage Stoibers vorausgesehen hat, aber mit seiner fußballerischen Expertise lag der Vierländer goldrichtig. ( http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=5314) Während der Sozialdemokrat Gerhard Schröder profitierte bei der Bundestagswahl 2002 davon, dass bei der Oderflut die (meisten) Deiche hielten, sorgte der Vierländer Martin-Felix Schröder ein Dutzend Jahre danach noch etwas direkter für die Stabilität der Deiche in Hamburgs Südosten. Sein 2:0 kurz nach der Pause war bereits der Endstand gegen die bisherige Mannschaft der Stunde, die damit den Sprung auf Tabellenplatz zwei verpasste. „Dass wir so schlecht können, hätte ich nicht gedacht“, verbuchte Condor-Coach Christian Woike eine eher unliebsame Erkenntnis.

Der Titel Trikot des Tages wanderte aus Vierlande nach Geesthacht, wohin der karibikblau gekleidete Spielleiter Ralph Vollmers entschwand. Das Prädikat Mannschaft der Stunde wanderte noch etwas weiter südlich in die Nordheide: 1:0, 2:0, 3:0 – so lauten die Ergebnisse von Buchholz 08 im Jahr 2014, das ist elementarer Rechenunterricht und wird wohl eine positive Tendenz genannt. Hochgerechnet müssten die Buchholzer damit am 25. April in Dassendorf mit 11:0 gewinnen – da verbreitet die Mathematik aber vielleicht doch etwas zu viel Optimismus. Ganz sicherlich war das in der zweiten Halbzeit herausgeschossene 3:0 beim VfL Pinneberg aber gute Werbung für die Zehnjahres-Sitzplatzkarten in der Otto-Koch-Kampfbahn, die ab Sommer neu vergeben werden.

Oststeinbek, bislang auch ein heißer Kandidat für den Mannschaft-der-Stunde-Titel, setzte sein Heimspiel gegen Rugenbergen früh in den Sand. Gary Voorbraak und Pascal Haase, jeweils unterstützt durch Neuzugang Milos Ljubisavlevic, hatten schon nach neun Minuten die Treffer zum 2:0-Auswärtssieg der Bönningstedter markiert, deren neue 4-1-4-1-Formation sich nach zuletzt nicht allzu guten Resultaten auszahlte. „Die Mannschaft hat das neue System gut umgesetzt“, freute sich Trainer Ralf Palapies.

Etwas länger als Voorbraak & Haase, nämlich 29 Minuten, brauchte Ebeneezer Utz, um den einzigen Treffer im Spiel zwischen Niendorf und Meiendorf zu erzielen. Der fünfte 1:0-Sieg der Saison beförderte den NTSV ins obere Drittel, zudem ist der Tabellensechste nun schon sieben Spiele in Folge ungeschlagen. Klingt nach einer aussagekräftigen Bewerbung für die Nachfolge von Buchholz 08 als Mannschaft der Stunde. Trainer Frank Hüllmann verzeichnete neben den drei Punkten allerdings auch drei Verletzte: Simeon Ganchev, Tim Heysen und Serhat Yapici mussten den Platz frühzeitig verlassen.


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