06.04.2014 Niendorf kann auch noch zu Hause gewinnen von Peter Strahl
Dieses Heimspiel des Niendorfer TSV wird präsentiert von Marcus Scholz
vs.
Niendorfer TSV – SV Rugenbergen 2:0 (0:0)
Niendorfer TSV: Melzer – Prange, Kocadal, Schumann, Benn – Natusch (12., Heysen), Yapici, Huneke (75., Laas) – Utz, Streubier (65., Ganchev) - Pedroso-Bussu SV Rugenbergen: Schultz – Rühmannn, Schmidt, Streib, Tegeler (85., Voorbraak)– von Bastian, Radzuweit (65. Haase), Beese – Ljubisavljevic (76., Lohrke), Worthmann – Solmaz Tore: 1:0 Utz (57.), 2:0 Schumann (70.) Gelb-Rote Karte: Ganchev (83., wdh. Foulspiel) Schiedsrichter: Dühring (SV Nettelnburg-Allermöhe), eine derartig einwandfreie Spielleitung hat der Schreiber noch nie von ihm zu sehen bekommen Beste Spieler: Benn, Yapici, Utz – von Bastian (nämlich die Akteure, deren Rückennumern beim Abpfiff nicht mehr zu erkennen waren). Zuschauer: ca 55
Wenn ein Tabellensiebter einen im Gesamttableau nur um einen Platz besser Platzierten empfängt, darf allgemein eine enge Partie erwartet werden. Was aber, wenn die Platzherren mit lediglich drei Saisonsiegen im unteren Drittel der Heimbilanz rangieren, deren Gäste sich hingegen mit acht Auswärtserfolgen als "runners-up" in der Fremde präsentieren? Die Antwort müsste klar sein. Alles andere als ein Gästeerfolg dürfte in einem solchen Fall einer Überraschung gleichkommen. Dennoch konnten Ole Natusch und seine Mitstreiter nicht bar jeder Hoffnung in die Partie gegangen sein. Schließlich sahen sie sich in der Rückserie erst ein einziges Mal als Verlierer vom Platz gehen, wohingegen ihre Besucher bereits am Ende dreier Begegnungen ihren Kontrahenten die volle Punktzahl zu konzedieren hatten.
Obwohl mancher der beiderseitigen Spieler den Kunstrasen am Sachsenweg dem Naturgeläuf vorgezogen hätte, werden sie von Referee Paul Dühring auf den "court central" geleitet, da der Ausweichplatz bereits von zwei Jugendteams frequentiert wird. So müssen sie sich erst einmal an den tiefen und teils quatschigen Boden gewöhnen mit der Folge gegenseitiger Neutralisation. Nach zwölf Minuten dennoch die erste Möglichkeit für die Einheimischen. Adam Benn schickt Ebenezer Utz mit einem langen Ball auf eine lange Reise, die erst unmittelbar vor ihrer Vollendung von Victor Streib beendet werden kann. Eine Riesenmöglichkeit sechs Minuten darauf gegenüber, als ein gelungenes Zusammenspiel auf rechts zwischen drei, vier Gästen am Ende noch irgendwie von einem einheimischen Körperteil abgelenkt werden kann. Danach ist es wieder Utz, der nicht am Rug-Keeper, Dennis Schultz, vorbeikommet, und sein Kollege René Melzer kann sich gegen einen Distanzkick von Milos Ljubisavljevic auszeichnen, während dessen Nachschuss knapp das Ziel verfehlt. Kurz vor dem Pausenpfiff ist es schließlich noch Serhat Yapici, der ein eindrucksvolles Solo startet, mehrere Bönningstedter stehen lässt und nur knapp vor dem "Sechzehner" durch ein Foul gebremst werden kann. Den allfälligen Freistoß aber schickt Benn über das Quergebälk.
Auch im zweiten Part dieses Nachmittags sind es zunächst zwei Ruhende Bälle, die für Gefahr sorgen. Doch sowohl der direkte von Özden Kocadal als auch der auf den Streib-Kopf von Dennis v. Bastian gezirkelte verfehlen knapp das Ziel. Ganz anders hingegen die Szene nach fast einer Stunde. "Ole der Natusch" erhält den Ball auf rechts, bedient den völlig frei stehenden "Utzi" – auch Davide Pedroso-Bussu (DPB) erweist sich als unbeschattet - und der Führungstreffer ist nur noch eine Formsache. Danach wieder die "Palapieser", allein ein Zuspiel von Dominik Radzuweit befördert Sven Worthmann neben den langen Pfosten und das Anspiel von Kevin Beese zu Steven Tegeler endet in den Armen von Keeper Melzer. In der 71. Minute hat auch DPB sein mittelbares Erfolgserlebnis. Seinen Freistoß kann Goalie Schultz nur abklatschen, Patrick Schumann ist zur Stelle und darf nahezu mühelos den Endstand markieren. Danach, so scheint es, haben die Niendorfer ihr Tageswerk vollendet. So setzt dann der nach einem Arbeitsunfall ein wenig gehandicapte und deswegen spät eingewechselte Pascal Haase eine gute Möglichkeit in das Außennetz und kann auch einen missglückten Melzer-Abschlag vor seine Füße nicht zum sogenannten Ehrentreffer nutzen.
Trotz des 2:0 hat sich am Tabellenplatz der Niendorfer nichts geändert. Sie bleiben weiterhin auf dem siebten Rang, konnten aber bis auf einen Punkt zu ihren Nachbarn aufschließen. Überdies haben sie die Gewähr, mit nunmehr 42 Zählern auch ihre elfte Spielzeit in der "Oberliga Hamburg" verbringen zu dürfen.
Stimmen:
Ralf Palapies (Trainer SV Rugenbergen): Unsere wenigen Torchancen konnten wir nicht in Treffer ummünzen, deshalb haben wir auch verdient verloren. Im kämpferischen Bereich hatte ich mehr von meiner Mannschaft erwartet. Allerdings war der Platz heute extrem schwer bespielbar. Unsere Gegentreffer beruhten auf einem taktischen Fehler meiner Defensive und dem Missgeschick unseres Torwartes. Ohne die hätte auch ein 0:0 dem beiderseitigen Spielverlauf gerecht werden können. Aber auch das Fehlen von Scholz, Melich und Grabow war für uns ein Handicap.
Frank Hüllmann (Trainer Niendorfer TSV): In Anbetracht der Platzverhältnisse haben wir noch ganz vernünftig Fußball gespielt und, wie ich meine, hochverdient gewonnen, Heute haben wir es endlich mal geschafft, die Fehler unserer Gegenspieler zu nutzen. Deshalb geht unser Sieg auch voll in Ordnung.
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