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07.04.2014
Rückblick: Das Baden-Baden des Fußballs von Folke Havekost



Was für ein Wochenende: Bayern München schloss die Schach-Bundesliga auf einem Abstiegsplatz ab, die Fußballer des Vereins verloren sogar beim FC Augsburg. Schlechte Zeiten für die Anhänger des bajuwarischen Traditionsvereins, zu denen sich auch Dassendorfs Trainer Jan Schönteich zählt.

Die 3000-Seelen-Gemeinde Dassendorf wird ja gerne als provinziell betrachtet, weil sie kein Musicaltheater hat und sich im Gegensatz zur Millionenstadt München keine trendigen Niederlagen ihrer Kicker leistet. Wenn zwei Altbürgermeister einer noch größeren Stadt zusammentreffen, reicht es aber natürlich nicht, nur auf Dassendorf zu schauen. Klaus von Dohnanyi und Ole von Beust haben sich in der ZEIT über die mangelnden Visionen für die große Hansestadt westlich des Sachsenwaldes aufgeregt. Hamburg sei „das Baden-Baden des Nordens“, befand von Beust und meinte es wohl lästerlich. Die Schach-Bundesliga schloss der OSC Baden-Baden allerdings mit 15 Siegen aus 15 Spielen ab, so dass wir feststellen müssen: Dassendorf ist das Baden-Baden des Fußballs.

Als mäkelndes Herrenduett haben von Dohnanyi und von Beust zwar noch keines der in Hamburg gern gesehenen Musicals gefüllt, sich aber immerhin Logenplätze gesichert. ( http://www.youtube.com/watch?v=jJNxj1FdKuo) „Ein Diskurs, wo wir eigentlich hinwollen, wo unser Platz im internationalen Wettbewerb sein soll, findet nicht statt“, bemängelte von Beust weiter. Über unseren bevorzugten Platz im Wettbewerb zwischen Deichlandschaft und Sachsenwald bestand jedoch kein Zweifel: Die Arena am Gramkowweg, in der die TuS Dassendorf eine weitere Meister-Prüfung bestand und „Verfolgerchen“ (Hamburger Morgenpost) Curslack-Neuengamme mit einem 0:0 auf Distanz hielt.

Dass Dassendorfs Coach Jan Schönteich die ihm dargebotenen Titel-Glückwünsche seines CN-Pendants Torsten Henke nicht annehmen mochte – geschenkt. Der Blick auf die Tabelle sagt genug, so dass wir uns lieber Gedanken „um die Speisefolge beim Matthiae-Mahl oder den Zeitpunkt der Rückführung der Schwäne auf die Binnenalster“ machen, was laut von Beust für die meisten Hamburger ja ohnehin viel spannender ist als brisante Fragen wie der Kampf um die Stadtmeisterschaft.

„Das Tor zur Welt verlagerte sich entscheidend nach Süden“, äußerte sich von Dohnanyi, der da wohl auf eine etwas ältere Oberliga-Tabelle mit Buchholz 08 in der Spitzengruppe geschaut hat. Unsere Augen blicken eher nordwestlich auf den VfL Pinneberg, den Schönteich wegen seiner drei Nachholspiele als Dassendorf-Verfolger Nummer eins ausgemacht hat.

Mit dem 3:2-Spitzenspielsieg über Condor setzte die Elf von Michael Fischer jedenfalls ein Ausrufezeichen. Nach 0:1-Halbzeitrückstand gab Pinneberg in der zweiten Hälfte eine Neuinterpretation von „Singing in the Rain“. ( http://www.youtube.com/watch?v=KOiIGUg6yLI) Artur Frost nutzte den wetterbedingten Umstand, dass es sich ein Diagonalball von Luis Diaz in einer Pfütze gemütlich machte und den VfL-Torjäger einlud, ihn zum 1:1 ins Netz zu plantschen. Danach lief es für die Pinneberger, während Condor nicht mehr aus einer Lethargie heraus fand, wie Trainer Christian Woike feststellte. „Hamburg als Gemeinschaft bewegt sich kaum“, sagte von Dohnanyi, „man ist mit sich zufrieden“. Hat er damit auch den SC Condor gemeint?

Pinnebergs Trainer Fischer sah seine Mannschaft in der Hamburger Morgenpost allenfalls als „Best of the Rest“ und schlug die Einladung zur Dassendorf-Jagd naus. Dabei sieht die Spitzenreiter-Bilanz der jüngsten sechs Spiele (ein Sieg, fünf Unentschieden) ja tatsächlich eher wie die eines Aufsteigers aus, der sich in der neuen Klasse gut zurechtfindet, sie aber nicht gerade dominiert. Dies liegt sicherlich am verletzungsbedingten Fehlen der „Dennisse“ Sudbrak und Tornieporth, gewiss aber auch am Spielplan. Dassendorf trat in dieser Zeit in Altona und Curslack an sowie zu Hause gegen die 2014er-Stars aus Niendorf und einen in der Rückrunde meist ebenso überzeugenden Oststeinbeker SV.

Davon konnte am Sonntag beim 0:7 der Stormarner in Altona allerdings kaum die Rede sein. „Ich war froh über jedes Tor, das nicht gefallen ist“, sagte OSV-Torwart Yalcin Ceylani dem Hamburger Abendblatt. Trainer Stefan Kohfahl entschied sich für eine positive Deutung: „Mir hat gefallen, dass meine Mannschaft sehr fair aufgetreten ist und die Unterlegenheit anerkannt hat.“ Vor 500 Zuschauern machte Benjamin Lipke mit einem schönen Freistoßtor gleichzeitig seinen Hattrick und den 7:0-Endstand perfekt.

Drei Treffer gelangen sonst nur Pascal Eggert, der quasi im Alleingang für den 3:1-Sieg seiner Elmshorner beim SC Vier- und Marschlande sorgte. „Klasse, wie er uns auf die Siegerstraße gebracht hat“, lobte Elmshorns Ligaobmann Uwe Wölm. Für die Vierländer war die einzige Heimniederlage dieser Runde besonders bitter, bedeutete sie doch den Sturz auf einen Abstiegsplatz. Denn Hauptklassenerhaltskonkurrent SC Alstertal-Langenhorn führte schon nach sieben Minuten 2:0 gegen Schlusslicht Bramfeld und feierte schließlich einen 5:0-Erfolg.

„Nur“ 4:0 gegen Meiendorf gewann Buchholz 08, das sich von der unglücklich-umstrittenen Vorwochen-Niederlage bei BU offenbar nicht aus der Bahn werfen ließ. Wie schon in Barmbek markierte auch diesmal Torwart Henrik Titze den zweiten 08-Treffer mit einem Foulelfmeter. „Vielleicht war es der beste Auftritt in dieser Saison“, mutmaßte Trainer Thomas Titze.

Auf jeden Fall war es ein gutes Beispiel dafür, wie die Heimmannschaften in dieser Runde ihr Publikum verwöhnten. 7:0, 5:0, 4:0 ... selbst Halstenbek-Rellingen ließ sich anstecken und schaltete den Tor-Turbo an. Selbstverständlich spielte HR zu Hause Unentschieden, wie stets im Jahr 2014. Aber nach dreimal 0:0 und einmal 1:1 gab es gegen Germania Schnelsen gleich vier Treffer zu bestaunen. „Mit unseren Torhütern und unseren Innenverteidigern bin ich sehr zufrieden“, hatte HR-Trainer Thomas Bliemeister vorab dem Pinneberger Tageblatt anvertraut, „aber wir schießen einfach zu wenig Tore.“

Bliemeister konnte lange zufrieden sein. Auf feuchtem Boden hatten Sinan Demirci und Nikola Maksimovic schon nach 27 Minuten zwei Tore erzielt und damit den frühen Rückstand durch Kevin Heitbrock gedreht. Jeton Arifi rettete den Germanen per Freistoß jedoch ein 2:2, das umso erfreulicher war, als auch die Zahl der Schnelsener Platzverweise zwei betrug.

Zwei Aussetzer begünstigten Rugenbergens Auswärtsniederlage. „Wir müssen besonders unsere individuellen Fehler abstellen“, forderte Coach Ralf Palapies vor der Reise nach Niendorf im Pinneberger Tageblatt. Mehr noch als Taktik-Tricks musste „Palla“ seinen Kickern unter der Woche Grippemittel zustecken, so dass das ernüchterte Fazit nach dem 0:2 wenig überraschen konnte: „Unsere Gegentreffer beruhten auf einem taktischen Fehler meiner Defensive und dem Missgeschick unseres Torwartes.“ ( http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=5346)

Die SV Blankenese nutzte das heimstarke Wochenende für einen klaren 2:0-Erfolg über Barmbek-Uhlenhorst, bei dem Jan Vierig schon in der ersten Minute einnetzte. Auch die 89 Folgeminuten boten wenig Freude für BU-Trainer Peter Paczkowski, der seinen Chef Frank Pieper (Knie-OP) vertrat. Trotz ihres vierten Dreiers dürften die Blankeneser dem Abstieg kaum entgehen.

Obwohl, Hoffnung für die Kleinen findet sich überall, nicht nur im Musiktheater ( http://www.youtube.com/watch?v=_0xqXFuh8Ks). Weil Wattenscheid zurückzieht, bleibt Bayern München in der Schach-Bundesliga. Und damit die guten Nachrichten genauso anhalten wie der Frühlingsregen an Spieltagen, übt das Gespann von Beust/von Dohnanyi schon fleißig seinen Musical-Auftritt.
( http://www.youtube.com/watch?v=tuIo6gv8VB8)


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