28.03.2004 Von Null auf Hundert in 56 Sekunden von Christian Grün
Husumer SV - Flensburg 08 3:0 (3:0) Husum: Teubler - Cornils - Voß, Rettkowski - Groth, Herpel, Strehlow, Marohn (88. Zehe), Hansen - Müller, Fleige (85. Carstensen) Flensburg: Draeger - Peetz, Peper (24. Clausen), Schmidt, Rathmann (46. Staackmann) - Petersen, Langeloh (64. Lorenzen), Kristensen, Gram - Nielsen, Schwarzwald Tore: 1:0 Müller (1.), 2:0 Müller (5.), 3:0 Strehlow (9.) Schiedsrichter: Romahn (Heide) Zuschauer: 652 Beste Spieler: Cornils, Voß, Müller, Groth - Draeger
Bericht von Bernd Hulin (husumersv.de)
Einen Blitzstart legte die Husumer SV im Nordderby gegen Flensburg 08 hin, denn bereits nach neun Minuten führten die Gastgeber durch Treffer von Gerrit Müller (2) und Jakob Strehlow uneinholbar mit 3:0. 652 Zuschauer erlebten ein einseitiges Oberligaspiel, die Fördestädter enttäuschten auf der ganzen Linie. Ohne die nötige Konzentration und Aggressivität im Zweikampfverhalten konnte man den Hausherren nicht Paroli bieten. Die Husumer hatten den Gegner jederzeit im Griff und hätten mehr als die drei Tore erzielen können. Mit überfallartigen Angriffen stellten die Stormstädter die Gäste immer wieder vor fast unlösbare Aufgaben, nur mit Glück wurden weitere Treffer der Nordfriesen verhindert. Die Einstellung der Platzherren stimmte, sowohl in kämpferischer als auch in spielerischer Hinsicht konnte die Elf überzeugen. Mit dieser konzentrierten und entschlossenen Leistung gab man das Zepter nicht mehr aus der Hand.
Husums sichtlich zufriedener Trainer Hans-Peter Hansen meinte nach dem Spiel:" Wir haben nahtlos an die guten Leistungen der letzten Spiele angeknüpft - beeindruckend, wie leichtfüßig die Elf nach vorne gespielt hat. Wir haben nicht nur gekämpft, sondern auch spielerische Akzente gesetzt. Der Sieg ist verdient."
Gästetrainer Kent Scholz konnte den frühen Rückstand nicht fassen:" Nach dem 0:3 war nichts mehr zu machen, wir waren völlig verunsichert und sind nicht ins Spiel gekommen. Husums Sieg geht absolut in Ordnung."
Entschlossen starteten die Nordfriesen und setzten die 08-Abwehr sofort unter Druck. Bereits nach 56 Sekunden konnten die Husumer Fans jubeln: Gerrit Müller netzte aus kurzer Distanz zum 1:0 ein. Die Vorarbeit hatten Malte Köster und Björn Fleige geleistet. Die löchrige Flensburger Abwehr kam kaum zum Luft holen, immer wieder starteten die schnellen Husumer Angreifer durch. Das 2:0 in der 5. Spielminute, Torschütze wieder Gerrit Müller, den die Gäste nie in den Griff bekamen. Nach einer scharfen Hereingabe von Carsten Groth köpfte er unbedrängt ein. Torhüter Draeger war noch am Ball, konnte das Unheil aber nicht mehr verhindern. Für die endgültige Entscheidung sorgte Jakob Strehlow, der das Leder nach Flanke von Müller über die Linie drückte (9.) - die Flensburger Abwehr sah auch hier nicht gut aus. Zwei weitere Großchancen von Müller vereitelte Torhüter Draeger (25./32.), den seine Vorderleute immer wieder im Stich ließen. Flensburg jetzt bemüht, aber das letzte Aufbäumen fehlte. Nur einmal wurde es vor dem Husumer Tor richtig gefährlich: Olaf Nielsen setzte sich gegen die Husumer Abwehr durch und lenkte das Leder an den Außenpfosten (33.). Das Geschehen verlagerte sich schnell wieder in die Flensburger Hälfte, Fleige (37.) und Marohn (39.) scheiterten knapp.
Auch in Hälfte zwei setzten die Husumer die Akzente, die Flensburger Abwehr wurde immer wieder ausgehebelt. Das einzige Manko blieb die Torausbeute. 08 bemühte sich um Schadensbegrenzung, mehr nicht. Mit einem Volleyschuß eröffnete Jakob Strehlow die Husumer Drangperiode (47.) - der Ball verfehlte jedoch den Kasten. Die einzige Gästechance vergab Olaf Nielsen, der einen vehementen Kopfball knapp neben den Pfosten setzte (58.). Die SV machte weiter Dampf, nur der vierte Treffer wollte nicht fallen: Nach einer tollen Kombination im Mittelfeld zog Malte Köster aus 16 Metern ab, Torhüter Draeger war schon geschlagen. Marc Peetz kratzte den Ball jedoch noch von der Torlinie (65.). Auch Carsten Groth bekam den Ball nicht im Tor unter, sein 20 Meter Schuß strich knapp über den Balken (76.). Zwei Minuten später hatte René Marohn die größte Möglichkeit der zweiten Hälfte. Herrlich freigespielt stand er völlig frei vor Draeger, der den nachfolgenden Schuß großartig parierte (78.).
Mit diesem verdienten Sieg im Nordderby bleiben die Husumer in der Rückrunde weiter ungeschlagen und erhalten sich die Chance auf einen Platz in der eingleisigen Oberliga.
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