04.05.2014 Niendorfer rauben den 93ern ihr "ona" von Peter Strahl
Dieses Heimspiel des Niendorfer TSV wird präsentiert von Marcus Scholz
vs.
Niendorfer TSV – Altonaer FC 93 2:0 (1:0)
Niendorfer TSV: Melzer – Heysen, Huneke, Schumann, Benn – Ganchev (90. Streubier), Yapici, Slotty – Wilhelm (88. Meier), Pedroso-Bussu (75. Patschinski) - Utz Altonaer FC 93: Curia – Paschen, Shields, Clausen, Hernandez Butron – Klaes (76. Kamkam), Thiessen, Ribeau – Körner, Sumic - Vandiar (58. Gymiah) Tore: 1:0 Yapici (36.), 2:0 Pedroso-Bussu (72.) Schiedsrichter: Timm (SC Egenbüttel), unauffällig und weitgehend beanstandungsfrei Beste Spieler: Benn, Yapici, aber auch alle weiteren Niendorfer gaben ihr Bestes – Ribeau, Sumic (aber mit Abstand) Zuschauer: etwa 140 (davon 80 aus Altona)
Wenn der Siebte einer Liga den Dritten empfängt ist das eigentlich kein Grund, daraus ein besonderes Aufheben zu machen, auch wenn das erklärte Saisonziel der Gastgeber das Erreichen des fünften Tabellenplatzes ist. Wer von den Zuschauern sich allerdings das Rückrunden-Tableau vor diesem Spieltag näher betrachtet hat, muss zweifellos zu dem Ergebnis gekommen sein, einem absoluten Spitzenspiel beizuwohnen. Denn die Bahrenfelder Gäste belegen dortselbst mit 29 Punkten Rang Eins, während die Platzherren mit nur einem Punkt Abstand ebenda den dritten Rang okkupieren . Die Chose relativiert sich aber erheblich für denjenigen, der sich mit beider Heim- und Auswärtsbilanzen auseinandersetzt. Denn zu Hause haben es die Niendorfer in dieser Saison gerade mal nach 14 Spielen auf 21 Zähler gebracht und rangieren somit an elfter Position, während die 93er in 15 Spielen "away" lediglich 22 Punkte kassieren konnten, was gegenwärtig auch nur Platzziffer Neun bedeutet.
Doch "gespielt wird auf dem Platz" heißt eine alte Fussiweisheit und dort sieht es beim Auflaufen der Mannschaften für die Platzherren gar nicht gut aus. Denn in der stärksten Viererkette der Liga müssen gleich zwei Mann ersetzt werden. Für die urlaubenden respektive beruflich verhinderten Daniel Prange sowie Özden Kocadal tragen Tim Heysen und Fynn Huneke heute die Nummern Zwei und Fünf. Doch sehr schnell zeigt sich, dass Bedenken jedweder Art völlig unangebracht sind. Denn zunächst spielt sich das Geschehen weitgehend zwischen den beiden vorderen Strafraumlinien ab, wobei es mehrheitlich die der Altonaer ist. Denn außer der Tatsache, dass DPB, den Lesern dieser Seiten hinreichend auch unter der Abkürzung bekannt, nach sechs Minuten am Bein von King Onasis Paschen scheitert und Simeon Ganchev eine Kerze am "Sechzehner" fabriziert herrscht ein Patt zwischen beiden Teams auf dem mittlerweile besser zu bespielenden Rasen. Nach knapp einer halben Stunde erst eine wirklich sehenswerte Szene, da Adam Benn mit einem Querpass Serhat Yapici bedient, dessen Schuss aber punktgenau in den Armen von Fabiano Curia landet. In Minute 32 Yapici diagonal auf Ganchev, an dessen Zuspiel wiederum Keeper Curia um Weniges eher gelangt als der gedachte Ebenezer Utz. Drei Minuten später aber weiß Benjamin Slotty nichts Rechtes mit dem Spielobjekt anzufangen, passt zu kurz auf seinen Tormann zurück, Sven Körner dazwischen, allein der Schwarz-Weiß-Rote verfehlt das leere Gehäuse minimal. Keine 60 Sekunden später macht Slotty seinen Klops aber wieder gut, indem er nahezu mustergültig die Kugel auf den Fuß von Yapici legt und ihm so den von der einen Zuschauerhälfte bejubelten Führungstreffer ermöglicht. Danach bis zum Kabinengang lediglich noch zwei erfolglose Distanzversuche von DPB hüben und Stefan Klaes drüben.
Malte Wilhelm (l.) blockt Butron ab. Foto: Joe Noveski, www.noveski.com
Danach wiederum die Sachsenwegler. Goalie Curia aber steht einem positiven Abschluss eines Zusammenspiels von Ganchev und Wilhelm entgegen und auch einem Kopfball von Ebenezer Utz – heute weniger auffällig als zumeist – nach einer Yapici-Ecke bleibt der Erfolg versagt. Ebenso einem Knaller des eingewechselten John Gymiah auf der anderen Seite, der nur um Dezimeter sein Ziel verpasst. In Minute 72 bereits der Endstand: Wiederum Slotty nur diesmal auf DPB und der mit einem aus der Zeit der Mode der KuK-Monarchie entliehenen Bart Versehene verwandelt die Vorlage flach und unhaltbar. Danach noch die 93er. Allein einem Erfolgserlebnis für Gymiah steht ein Niendorfer Abwehrbein im Wege und René Melzer klärt sensationell per Fußabwehr gegen Marko Sumic.
Der Schreiber, der schon sehr oft Gast am Sachsenweg sein durfte, muss lange zurück denken, um sich an eine derart geschlossene Mannschaftsleistung der Platzherren zu erinnern, wie er sie diesmal zu sehen bekam. Schließlich war der Gegner nicht irgendwer. So darf sich dann das Team auch mit dem von ihren Öberen erstrebten sechsten Tabellenplatz belohnen, der sogar noch verbessert werden kann, wenn am kommenden Sonntag gegen die noch vor ihm liegenden Pinneberger eine ebenso gute Leistung wie die heutige abgeliefert wird. Die Altonaer Gedanken hingegen werden nun nur noch den Jenfelder Richtern und einem Weiterkommen im Cupwettbewerb gelten dürfen, denn mit dem vor dem Match noch theoretisch möglichen Meistertitel brauchen sie sich nun nicht mehr zu beschäftigen.
Stimmen:
Oliver Dittberner (Trainer Altona): Wir haben heute einfach kein gutes Spiel zu Stande gebracht. Auch die Chancen, die wir hatten, konnten wir nicht nutzen. So ist es denn auch schwierig, gegen Niendorf zu gewinnen. In entscheidenden Situationen waren wir zu langsam in der Vorwärtsbewegung und auch hinten nicht immer souverän. Wir hatten am Ende einfach zu wenig Mittel, um gegen diesen, in der Rückrunde ebenfalls starken, Gegner bestehen zu können.
Frank Hüllmann (Trainer Niendorf): Ich habe heute meine Mannschaft von hinten bis nach vorne sehr gut organisiert gesehen. Ich meine deshalb auch, dass wir hochverdient gewonnen haben und dabei ein gutes Spiel abgeliefert haben.
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