08.05.2014 Vorschau: Der Oberligafreund richtet sein Augenmerk auf die Siemershöh von Peter Strahl
Nicht das Spielgeschehen in der drittletzten Meisterschaftsrunde der Oberliga Hamburg wird vornehmlich im Mittelpunkt des kommenden hanseatischen Fussiwochenendes stehen, sondern die Ereignisse, die sich am gestrigen Mittwoch beim HFV in Jüthorn abgespielt haben. Denn einiges spricht dafür, dass mit dem Urteil des Verbandsgerichts noch nicht das Ende des unseligen Geschehens am Ostermontag auf der AJK erreicht ist. Dabei hätte es auch anders kommen können, wenn Rechtsanwalt Runge nach Kenntnisnahme der richterlichen Ansicht, nicht ein Urteil gefordert hätte, sondern aus sportlichen Gründen, beide Teams gingen in das Shootout Part II unter gleichen Bedingungen, auf die Fortführung des Verfahrens verzichtet hätte. Eine Erklärung, die dem altehrwürdigen Verein zu diesem Zeitpunkt wirklich gut zu Gesicht gestanden hätte. Immerhin gibt es eine anwaltliche Erklärung von nach der Verhandlung gegenüber Pressevertretern, wonach der zivilrechtliche Weg nicht noch beschritten werden solle. Hoffen wir, dass es dabei bleiben wird. Schließlich erscheint der Richterspruch nicht zweifelsfrei. Die Erkenntnis, dass Amateursport und Geld eine höchst unselige Verbindung darstellen, bleibt dennoch bestehen. Wer unserer Leser erinnert sich nicht noch an die drei Jahre zurück liegende Pokalsaison 2010/11, als die Eimsbütteler vom TV den Pokal am Ende einer sensationelle Serie gewonnen hatten, sich dann aber mit dem Vorstand über die Prämienverteilung zerstritten und schließlich in alle Winde entfleuchten?
Aber nun noch zum eigentlichen Thema:
Oberliga Hamburg, 32. Spieltag:
TuS Dassendorf (1 - UNS) vs. SC Condor (4 - SSS) *** – Freitag, 19:00 Uhr (Hinspiel: 2:2)
Wendelweg, 21521 Dassendorf
Sollten aktuell die Dassendorfer Profiteure des Blackouts von Murat Yilmaz werden? Die Mannschaft also, die nach der 24. Runde einen tabellarischen 14-Punkte-Vorsprung auswies, dann aber ihrer zwei "Dennise", wie sie auf diesen Seiten einmal tituliert wurden, verletzungsbedingt verlustig gingen? Danach mussten sie sich jedenfalls mühsam durch die weitere Saison quälen mit nur einem knapp positiven Ergebnis von 2-4-1. Jetzt aber ist einer von Ihnen wieder dabei und es besteht Hoffnung, dass vorne nicht nur auf Eric Agyemang Verlass ist. Nun also Condor, das eigentliche Opfer des Pokal-Skandals und die offene Frage, wie die an diesem Geschehen völlig schuldlose Woike-Elf die Ungewissheit weiterhin mental zu verarbeiten vermag. Ein Dassendorfer Sieg sowie höchstens ein Curslacker Punkt in Bahrenfeld, und die Condoraner könnten jedenfalls an Ort und Stelle zur Meisterschaft gratulieren.
Schiedsrichter: Ludwig (Motor Neptun Rostock) HAFO-Tipp: 2:1
Am Meesen darf zweifelsohne Zufriedenheit mit dem bisherigen Abschneiden der Oststeinbeker herrschen. Insbesondere der achte Rang in der Heimtabelle ist aller Ehren wert. Dagegen hat das Remis ihrer Kontrahenten gegen Rugenbergen auf Buchholzer Heidegrund gezeigt, dass diese doch nicht unbedingt als Superteam der Rückrunde gefürchtet zu werden brauchen.
FC Elmshorn (10 – NSN) vs. HSV Barmbek-Uhlenhorst (13- SNN) – abgesagt(Hinspiel: 2:2)
Wilhelmstraße 1, 25336 Elmshorn
Verlegt auf Dienstag, den 13. Mai 2014, 19:30 Uhr
15 ihrer insgesamt 45 Punkte haben die Elmshorner in dieser Saison zu Hause gegen die letzten Fünf des Tabellariums erzielt. Da sollten auch gegen den letzten Widersacher aus dem untersten Drittel drei weitere Zähler drinliegen, zumal die Barmbeker, wie es scheint, die Saison bereits nach Erreichen des 40sten Punktes mental abgeschlossen haben.
Wenn die Elf von Ralf Palapies diese Spielzeit besser beenden will als die vergangene, in der sie am letzten Spieltag an der B 75 noch von den dortigen Platzherren in die untere Tabellenhälfte verdrängt wurde, muss ein klarer Erfolg, wie im Hinspiel, gegen den zweiten Absteiger für sie unabdingbare Pflicht sein.
Schiedsrichter: Roedig (Altonaer FC 93) HAFO-Tipp: 4:1
Beide Teams überraschten am letzten Spielwochenende im höchsten Maße. Die Halstenbeker positiv mit einem 4:0-Erfolg bei zuletzt heimstarken Barmbekern, die Meiendorfer hingegen mit einem desaströsen und in der Höhe eigentlich unfassbaren 1:6 in Pinneberg. Angesichts derartiger Resultate erscheinen statistische Analysen jedweder Art für diese Begegnung in Gänze überflüssig.
Schiedsrichter: Born (Niendorfer TSV) HAFO-Tipp: 3:1
Wäre da nicht die letztsonntägliche Niederlage am Sachsenweg gewesen, hätte Altonas Kassierer sich vermutlich einer rekordverdächtigen Einnahme erfreuen können. Doch nach ihrem dortigen 0:2 erübrigen sich sämtliche Berechnungen der 93er, sofern sie auf den Titel 2014 ausgerichtet gewesen sein sollten. Hinzu kommt, dass auch nicht alle Sympathisanten der Nachfahren des großen Adolf Jäger den Starrsinn ihrer Vereinsführung weiterhin zu teilen scheinen. So kann es am Ende durchaus sein, dass nur Herr Höhns Grund zur Freude haben wird. Schließlich hat der Verbands-Schiedsrichterausschuss mit dessen Ansetzung nicht die allerbeste Wahl getroffen, allein der Dassendorfer kann dafür nun wirklich nichts.
"Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage". Welcher Aphorismus der Weltliteratur kann die Bedeutung dieses Spiels besser hervorheben als jene Worte Hamlets? So kann der Schreiber seinem geschätzten Kollegen Folke H. nur vollinhaltlich zustimmen, wenn dieser in seinem letzten Rückblick meint: " Die Wahrscheinlichkeit ist allemal hoch, dass der Sieger Hamburg-erstklassig bleibt". Untermauert wird diese Aussage noch durch einen Blick auf das Restprogramm beider Konkurrenten: SCALA in Schnelsen und gegen 08, V&M gegen 93 und am Sachsenweg. Angesichts dieser hochwertigen Gegnerschaft aber könnte die vereinigten Fuhlsbüttler und Langenhorner möglicher Weise bereits ein Remis zu Frieden stellen.
Keine vier Wochen liegt das Nachholspiel vom 15. Spieltag zwischen beiden Mannschaften zurück und ließ die Niendorfer trotz eines schnellen Führungstreffers am Ende zufrieden mit einem 1:1 von der Fahltsweide zurückkehren. Die unmittelbar nachfolgenden drei weiteren "Dreier", vor allem der letzte gegen die 93er, sollte das Selbstbewusstsein der aktuell besten Rückrundenmannschaft weiter gestärkt haben, zumal im Erfolgsfalle der fünfte reale Tabellenrang erklommen werden könnte, den gegenwärtig noch die Fischer-Auswahl okkupiert. Ein Spiel jedenfalls, das es in sich haben wird, insbesondere im Hinblick auf den jüngsten Pi-Kanter gegen Meiendorf.
Bramfelder SV (18 - NNN) vs. TuS Germania Schnelsen (14 - USN) – Sonntag, 15:00 Uhr (Hinspiel: 2:3)
Gropiusring 43, 22309 Hamburg
Auch wenn feststeht, dass die Oberligapräsenz der Bramfelder wieder einmal Geschichte sein wird, so gibt es an der Ellernreihe doch auch Grund zur Freude. Verantwortlich dafür die weibliche Verbandsliga-Equipe der Weiß-Schwarzen, die dortselbst als Meister bereits feststeht und sich auf die Aufstiegsspiele zum dritten Level vorbereiten kann. Die Herren hingegen können nur dem letzten Spieltag entgegen fiebern, an dem sie die Blankeneser empfangen werden. Jenen Verein mithin, dem Hamburgs höchste Spielklasse verdankt, seit 1946 das bislang erfolgloseste Team gestellt zu haben (0-9-21; 28:85; in der Saison 1984/85). Ein zweifelhafter Ruhm, den die Brüning-Elf wohl allzu gerne auf dem Waldesruh-Terrain belassen möchte und deshalb nach einem Sieg gieren sollte. Denn die unter ihrem Coach Florian Gossow wieder gefestigten Germanen dürften für die zum Gropiusring Verbannten einfach zu stark für ein Erfolgserlebnis sein.
Landesligamäßig beschäftigt sich HAFO am vorletzten Spieltag mit nachstehender Partie:
Landesliga Hansa:
Hamm United FC (3 – NSN) vs. SC Schwarzenbek (9 - SSX) *** – Freitag, 19:30 Uhr (Hinspiel: 2:0)
Snitgerreihe, 22111 Hamburg
Bereits vor dieser Begegnung ist die Saison für die Hammer praktisch beendet. Schließlich steht unabdingbar fest, dass ihnen der dritte Tabellenplatz nicht mehr zu nehmen ist, egal, wie sie ihre letzten beiden Spiele beenden werden. So dürfen sie sich über eine höchst zufriedenstellende Spielzeit freuen, auch wenn sie ihre Bestmarke aus der Spielzeit 2009/10 mit 66 Punkten nicht erneut erreichen werden.
Soweit der Wilhelmshavener Marsch durch die Instanzen nicht doch noch ein für die Jadestädter positives Ende finden sollte, dürfte mit diesen und dem SV Eichede (noch gegen Neumünster und Braunschweig sowie in Oldenburg) die ersten beiden Relegaten feststehen. Victoria hingegen kann, wie im vergangenen Jahr, noch hoffen. Denn falls die Semiprofessionals von Wolfsburg/Bremen in die Dritte Liga avancieren würden und Kiel von dort nicht nach unten müsste, bräuchten lediglich zwei Mannschaften die Liga zu verlassen. Allerdings könnten es auch vier werden, wenn …..
SC Victoria (17 – NUN) vs. Goslaer SC 08 (4 - UNN) – Sonnabend, 13:30 Uhr (Hinspiel: 3:1)
Lokstedter Steindamm 87, 22529 Hamburg
HAFO-Tipp: 2:1
SV Werder Bremen II (2 - SNS) vs. FC St Pauli II (8 - NUS) – Sonnabend, 14:00 Uhr (Hinspiel: 2:1)
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