22.08.2003 Buxtehuder Torfabrik schlägt wieder zu von
Buxtehuder SV – TuS Germania Schnelsen 5:1 (2:1)
Buxtehude: Crüger – Nitschke, Ziegler, Behnke, Graap (ab 79. Aichaoui) – Sander, Meyer, Schulenburg (ab 39. Reichenbach) – T. Bode, Grobitzsch, Wülfken (ab 57. Schön) Germania Schnelsen: Jahnke – Hardekopf – Missfeldt, Kuzel, Pfennig – Bourbonus, Steinberg, Masurat, Krohn (ab 78. Koch) – Thiessen, Ardente Tore: 1:0 T. Bode (7.), 1:1 Bourbonus (11.), 2:1 Meyer (17.), 3:1 Meyer (69.), 4:1 Grobitzsch (74., FE), 5:1 Nitschke (89.) Beste Spieler: Meyer, Ziegler - Jahnke Gelb-rote Karte: Behnke (83.) – Steinberg (73.) Schiedsrichter: Marcel Barrabas (SC Condor) Zuschauer: 250
Die 5 im Jahnstadion steht – zumindest was die Buxtehuder Torausbeute betrifft. Die Gäste aus Schnelsen unterlagen dem BSV in einer von Hektik geprägten Partie mit 1:5. Insgesamt sieben gelbe und zwei gelb-rote Karten verteilte der nicht immer sichere Schiedsrichter Marcel Barrabas vom SC Condor.
Die Gastgeber begannen sehr offensiv mit drei Spitzen, Schnelsen versuchte sich aus einer kompakten Vierer-Abwehr Sicherheit zu verschaffen. Doch bereits nach sieben Minuten waren alle taktischen Anweisungen hinfällig, als Thomas Bode den BSV-Führungstreffer markiert. Vorausgegangen war ein Pass von Spielmacher Sven Meyer, wobei sich Bode jedoch zwei Meter im Abseits befand. Schiedsrichter-Assistent Singer ließ die Fahne unten, sodass der Stürmer allein auf Germania-Keeper Matthias Jahnke zulief und mit einem strammen Schuss aus halbrechter Position die Führung für den BSV besorgte. Die Gäste aus Schnelsen zeigten sich jedoch keineswegs geschockt und wollten den Ausgleich. Nach einer Flanke von Germania-Kapitän Andreas Steinberg lässt Buxtehudes Torhüter Björn Crüger den Ball gegen die Brust springen, von wo er direkt Mike Bourbonus vor die Füße fällt. Schnelsens Mittelfeldakteur hat keine Mühe das Leder zum 1:1 Ausgleich über die Linie zu drücken. „Das war ein grober Fehler, den Ball muss er haben“, zürnte BSV-Coach Wolfgang Nitschke mit seinem Schlussmann. Direkt nach dem Ausgleich die große Chance für die Gastgeber, die Führung wieder herzustellen. Nach einer Graap-Ecke nimmt Alexander Schulenburg den Ball volley aus zwölf Metern, doch Gäste-Torwart Jahnke kann mit einem tollen Reflex retten (12.). Doch fünf Minuten später ist auch der ansonsten sehr starke Germanen-Torwart machtlos, als Sven Meyer nach einer Bode-Flanke aus sieben Metern zum 2:1 trifft. In der 21. Minute ist es erneut der bärenstarke Neuzugang Sven Meyer, vor der Saison von Oberligist Raspo Elmshorn an die Este gewechselt, der mit einem Schuss aus zwanzig Metern Jahnke zu einer weiteren Glanzparade zwingt. Die Gäste aus Schnelsen fallen in dieser Phase des Spiels mehr durch Meckern als durch gekonnte Aktionen auf. Bis zur 25. Minute holten sich bereits vier Schnelsener Akteure bei Schiedsrichter Barrabas die gelbe Karte ab. Der BSV ist spielerisch klar überlegen, Schnelsen kommt nur noch gelegentlich zu Entlastungsangriffen. Nach dem Abseits-Tor zum 1:0 haderten die Gäste zu sehr mit den Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns, als sich auf die eigenen Stärken zu besinnen.
Nach der Pause wechseln die Vorzeichen, Germania Schnelsen kommt mit viel Schwung und Elan aus der Kabine. Buxtehude agiert plötzlich harmlos und bleibt die erste Viertelstunde der zweiten Hälfte ohne jede Torchance. Dafür drücken die Gäste auf den Ausgleich, nach Pass von Alexander Krohn streicht der Schuss von Germania-Stürmer Pietro Ardente nur knapp am Tor vorbei (51.). Und nur fünf Minuten später ist es Dennis Masurat, der den Ball nicht im Buxtehuder Gehäuse unterbringen kann. Ab der 65. Spielminute kommt der BSV wieder besser ins Spiel, der Gäste-Druck nimmt merklich ab. Nach einer Ecke von Thomas Bode fehlt in der Schnelsener Hintermannschaft völlig die Zuordnung, Sven Meyer erzielt per Kopf mühelos seinen zweiten Treffer. Es folgte ein letztes Aufbäumen der Gäste aus Schnelsen, die nach einem Foul an Pietro Ardente Strafstoss fordern. Der Unpaarteiische zeigt auch auf den Punkte, jedoch auf der anderen Seite. Nach dem Foul blieb der Pfiff aus und die Gastgeber liefen einen schnellen Konter über Frank Grobitzsch, der direkt in den Lauf des eingewechselten Bryan Schön spielt. Dieser wird schließlich im Strafraum von Malte Pfennig zu Fall gebracht, den anschließenden Elfmeter verwandelt Grobitzsch sicher (74.). Die Moral bei den Gästen ist gebrochen, nur einmal muss BSV-Schlussmann Crüger noch eingreifen, als er einen Freistoß von Benjamin Koch zur Ecke faustet (84.). Die Gastgeber hingegen kommen in der 89 Minute schließlich noch zum 5:1 durch Niki Nitschke, der einen kapitalen Fehler von Pfennig zum Endstand nutzt.
Es bleibt festzuhalten, dass Germania Schnelsen durch einen schweren Fehler des Schiedsrichter-Gespanns in Rückstand geriet, danach aber zu selten dem BSV Paroli bot. Insbesondere Buxtehudes Regisseur Sven Meyer bekam die Menzel-Truppe zu keinem Zeitpunkt des Spiels in den Griff.
Stimmen:
Wolfgang Nitschke (Trainer BSV Buxtehude): Ich bin hochzufrieden mit dem Spielverlauf. Meine Mannschaft hat insbesondere in der ersten Halbzeit eine sehr starke Leistung gezeigt. Wir haben heute einen hochverdienten Sieg eingefahren. Aus einer sehr guten Mannschaft haben dabei Sven Meyer und Mark Ziegler herausgeragt.
Holger Menzel (Trainer Germania Schnelsen): Eigentlich möchte ich gar nichts dazu sagen. Wir wurden hier unter Wert geschlagen, haben heute gegen zwölf Mann gespielt. Was der Schiedsrichter gepfiffen hat, war eine Katastrophe. Wir haben uns jedoch nie aufgegeben, trotz des Rückstandes weiterhin gekämpft. Dass wir nach dem 1:3 hinten aufmachen und noch zwei Tore kassieren, kann halt passieren.
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