HSV Barmbek-Uhlenhorst: Tholen – Carlson, Klitzke, Dammann, Müller-Leitloff – Griesch (43. Sousa), Merkle – Ouro-Gnaou, Sa Borges (74. Pressel) – Bober - Korczanowski Altona 93: Curia – Hadid, Shields, Clausen (82.Hansen), Lipke – Ribeau – Niemeyer, Klaes (53. Körner) – Sumic, Carallo, Sachs Tore: 1:0 Korczanowski (3.), 2:0 Merkle (46.), 3:0 Sousa (63.) Schiedsrichter: Hass (Osdorf), guter Leiter der Partie, lediglich bei zwei fraglichen Tätlichkeiten waren sowohl er als auch seine Assistenten nicht im Bilde (wir aber auch nicht) Beste Spieler: Ouro-Gnaou, Merkle, Klitzke, Tholen - Ribeau Zuschauer: 838
Die Zuschauer hatten sich noch gar nicht richtig an ihren Platz gewöhnt, da stand es auch schon 1:0. Überraschenderweise für die Gastgeber. Altona schien nach dem 6:1 gegen Buxtehude deutlicher Favorit zu sein. Falsch, wie sich herausstellte.
Janis Korczanowski, Beruf: Stürmer, nutzte einen Blackout von Mustafa Hadid, der zu kurz zu Keeper Fabiano Curia zurückköpfte. Korczanowski war zur Stelle und Lupfte über den Keeper … toller Auftakt in der dritten Minute.
Das Barmbeker Anfield-Stadionheft hatte angekündigt, dass dieses das letzte große „Classico“ an der Steilshooper Straße sein würde – das nächste wird im neuen Stadion an der Bramfelder Straße stattfinden.
Also alle Gründe für die Heimmannschaft sich ordentlich zu verabschieden – eigentlich ja in jedem Spiel. Und das schienen sie verinnerlicht zu haben. Nach dem Führungstreffer hatte Altona mehr vom Spiel, doch wirklich klare Torchancen sprangen nicht dabei heraus. Mike Griesch musste kurz vor dem Wechsel vom Feld, er war rotgefährdet. Für ihn kam Stürmer Sousa, Türschütze Korczanowski ging zurück ins Mittelfeld. Eine Umstellung die Trainer Frank Pieper keine Bauchschmerzen machte, wie er später sagte: „Er hat im Training gezeigt, dass er nicht nur Stürmer spielen kann.“
Christian Merkle im Kopfballduell mit Matthias Ribeau
Vor den Barmbeker Fans gab es eine unschöne Szene zwischen Marko Sumic und Ivan Sa Borges Dju zu sehen. Sa Borges riss den Altonaer um, beide lagen am Boden und Sumic schien sich liegend mit einem Tritt revanchiert zu haben. Weder Schiedsrichter noch Linienrichter hatte es gesehen, daher ging es nach einer Behandlung ohne Verwarnung weiter. Höhe der Mittellinie hatte später Matthias Ribeau starke Schmerzen (es sah zumindest so aus). Er reklamierte, dass ihm sein Barmbeker Gegenspieler auf den Knöchel getreten sei – nach einem Foul wo Ribeau eh schon am Boden lag. Wieder hatten es Schiri und Linienrichter nicht gesehen, es ging daher mit Einwurf weiter. Und auch wir Zuschauer in unmittelbarer Nähe hatten den Ball verfolgt und daher nichts vom Geschehen verfolgt.
Nach Wiederanpfiff wieder ein schnelles Tor: Ein toller Sololauf von Christian Merkle, die Altonaer schienen sich zu fragen wann denn wohl der Anpfiff ertönen würde, schon stand es 2:0. Altonaer Reaktion? Die Fans warfen eine Rauchbombe. Als Adrian Sousa praktisch mit Altonaer Begleitservice das 3:0 erzielte war alles klar. So klar, dass zwei Altonaer Flitzer die Gelegenheit nutzten und sich den Barmbeker Fans präsentierten. Ob das Amüsement auf BU-Seite auf die Penisgröße oder die Aktion zurückzuführen war ließ sich nicht eindeutig bestimmen. Ohne große Aufregung wurden die beiden vom Platz geleitet, bzw. begaben sich zurück auf Los.
Er zeigten sie den BU-Fans den Mittelfinger, dann wurde doch über sie gelacht: Die AFC-Flitzer.
BU hatte in der Folgezeit durch Tom Bober (1:1-Situation gegen Curia, Curia wehrte ab) und Sousa (Pfostenschuss) die Gelegenheit die Altonaer zu demütigen, doch daraus wurde nichts. In der Schlussphase war der AFC wieder optisch besser, aber es langte nicht mal mehr zum Anschlusstreffer.
Frank Pieper ließ im Mittelkreis nach dem Ende jeden einzelnen Spieler seine EIGENE Spielnote verkünden. Der Trainer sagte dann entweder „ja“ oder korrigierte. Diesmal meist nach oben, denn die eigene Einschätzung der Sieger lag meist bei 3+. „Die sollen selber ihre Leistung einschätzen. Die Spieler korrigieren sich bisschen selbst und sind kritisch mit sich. Ich glaube, damit verhindern wir auch, dass jemand meint „ich bin eh der beste“ und er kommt dann mal ins Spiel rein und muss sich selbst eine Note geben. Dann kann man direkt darauf Bezug nehmen.“
Angesprochen auf die Möglichkeit das Spiel noch höher zu gewinnen, sagte Pieper, dass er bei 3:0 nicht anfangen wolle sich über schlecht ausgespielte Konter zu beschweren.
AFC-Trainer Oliver Dittberner gab zu, dass der Sieg der Barmbeker so in Ordnung ging. „Wenn du 3:0 verlierst, dann ist das gerecht. Wenn wir gewinnen, dann wird geschrieben, dass wir Meister werden. Verlieren wir, dann steigen wir ab. Das ist mir zu einfach. So gehen wir da nicht ran. Wir wissen, dass wir eine gute Mannschaft haben, aber mit unseren elf Neuzugängen haben wir noch viel Arbeit vor uns.“
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