10.08.2014 Regionalliga: Bittere Pleite für Lüneburg von Andreas Killat
vs.
Lüneburger SK Hansa – FC St. Pauli II 0:1 (0:0)
LSK: Wulf – Below, Grahle, Issahaku, Saglam – Wolk, Posipal – Hübner (68. Kiy), Karabulut, Moslehe (82. Schlottke) - Alawie FC St. Pauli II: Heerwagen – Startsev, Uphoff, Ziereis, Rahn – Deichmann (61. Stegmann), Kurt – Choi (61. Jakubiak), Trybull, Bahn (90. Zazai) – Pini Tore: 0:1 Trybull (88.) Besondere Vorkommnisse: Karabulut verschießt Foulelfmeter (66.) Schiedsrichter: Lennart Dornieden (DJK Eintracht Papenburg): Hätte vielleicht etwas früher durchgreifen sollen, viele Provokationen der Gäste blieben ungeahndet. Beste Spieler: Moslehe, Issahaku – Heerwagen Zuschauer: 1.850
Euphorie beim Aufsteiger aus Lüneburg! Kamen schon zum Auftakt über 1.000 Zuschauer, waren es heute sogar fast 2.000, die sich allerdings äußerst frustriert wieder auf den Heimweg machten. Erneut zahlte der LSK nämlich bitteres Lehrgeld. Nachdem schon in den beiden ersten Partien jeweils in der Nachspielzeit vier Punkte „verschenkt“ wurden, wäre heute selbst ein Punkt viel zu wenig gewesen – doch so ist eben Fußball. Machst Du vorne Deine Tore nicht…
Imposante Kulisse in Bardowick. Foto: Privat
Bis auf eine gute Szene durch Kyoung-Rok Choi, der sich über rechts gut durchgetankt hatte und nur den Außenpfosten traf (10.) und einen Schuss von Bentley Baxter Bahn ( http://www.abendblatt.de/sport/fussball/st-pauli/article130523866/Bentley-Baxter-Bahn-ist-St-Paulis-neuer-Hoffnungstraeger.html) mit einer starken Parade von LSK-Keeper Maximilian Wulf (45.), war von den Pauli-Amateuren nämlich über 90 Minuten herzlich wenig zu sehen. Die Kiez-Kicker bewiesen eindrucksvoll, warum sie in bisher zwei Spielen noch kein Tor zu Stande gebracht hatten, ließen jegliche Durchschlagskraft und Kreativität nach vorne vermissen.
Ganz anders der freche Aufsteiger aus der Heide, der insbesondere mit Ali Moslehe und Nico Hübner über zwei quirlige Außen verfügte, die immer wieder für Gefahr sorgten. So hatte Hübner schon nach drei Minuten die Riesenchance zur Führung, schlug aber einen Haken zuviel und blieb hängen. Mit schönen Ballstafetten und flüssigen Kombinationen wussten die Lüneburger zu gefallen (insbesondere in der zweiten Hälfte).
Ali Moslehe (r.) bringt Kyoung-Rok Choi zu Fall. Foto: KBS-Picture, Kalle Meincke
Zum Unglücksraben avancierte Tezcan Karabulut, der erst mit seinem Knaller aus 25 Metern Pech hatte und am großartigen Profi-Keeper Philipp Heerwagen scheiterte (52.) und dann auch noch einen Foulelfmeter vergab: Andrey Startsev und Sebastian Jakubiak hatten Moslehe „in die Zange genommen“, doch Karabulut zielte zu ungenau, so dass Heerwagen das Leder unten rechts parieren konnte (66.).
Als dann auch noch Engin Kiy aus wenigen Metern völlig freistehend am Pauli-Torhüter scheiterte (88.), war angesichts der bisherigen späten Gegentore für die Lüneburger fast schon vorhersehbar, was folgen sollte: Karabulut verstolperte im Mittelfeld einen Ball, Pauli konterte eiskalt und Tom Trybull markierte aus 15 Metern halbrechter Position mit einem sehenswerten Lupfer über den herausgeeilten Wulf hinweg den Siegtreffer für die Gäste. Völlig unverdient – doch wer fragt morgen noch danach?
Unschön die vielen Nickeligkeiten in der zweiten Halbzeit. Immer wieder gerieten die Spieler beider Teams aneinander, leider häufig ausgehend vom Kiez-Nachwuchs. Die alte Rivalität der beiden Klubs aus den 80er-Jahren (zu gemeinsamen Oberliga Nord-Zeiten) kann es eigentlich ja nicht gewesen sein, dennoch verstieg sich Coach Thomas Meggle gegenüber Michael Ackermann von der BILD zu einer etwas unfeinen Äußerung (siehe „Stimmen“).
Stimmen:
Thomas Meggle (Trainer FC St. Pauli II): Bis zur 50. Minute war ich mit dem Spiel zufrieden, dann hatten wir an den falschen Stellen Ballverluste und sind dadurch in Konter gelaufen. Der Sieg heute war ein Brustlöser, vier Punkte sind bei unserem Auftaktprogramm OK. Gegen den LSK zu spielen ist ekelig.
Elard Ostermann (Trainer LSK): Tolles Spiel, tolle Zuschauerzahl – aber wir stehen mit leeren Händen da. Pauli war in der ersten Halbzeit optisch überlegen, aber danach haben nur noch wir gespielt. Wir müssen das Tor machen, aber wenn Du hinten unkonzentriert bist, frisst Du eben solche Gegentore.
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