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15.08.2014
Elmshorn unterliegt Schnelsen trotz 100%iger Leistungssteigerung von Benjamin Rose




vs.


FC Elmshorn – Germania Schnelsen 0:1 (0:0)

FC Elmshorn: Schröder – Waskow (79. Baese), Novotny, Scheidt, Dohrn – Lemke (71. Lange), Werning, Solmaz, Ziller, D. Ghadimi (46. A. Ghadimi) – Savran
Germania Schnelsen: Kudzia – Domazet, Styhn (75. Bogucki), Rohweder, Paschen (46. Abdalla) – Arifi, Rahn – Theißen, R. de Oliveira, M. D’urso (64. R. D’urso) – J. Tunjic
Tore: 0:1 Arifi (72.)
Schiedsrichter: Philipp Steiner (GW Harburg): Das ein oder andere Einsteigen hätte er mit Gelb ahnden sollen, hatte das Geschehen aber jederzeit im Griff.
Beste Spieler: Schröder, Scheidt, Ziller – Arifi, Rahn, R. de Oliveira
Zuschauer: 230

„Das wird heute ein schweres Spiel. Schnelsen hat gefährliche Leute in der Offensive. Ich hab wenig Hoffnung, aber die hatte ich gegen Buchholz (3:2-Sieg) auch schon.“, orakelte Elmshorns sportlicher Leiter Bert Ehm vorm Duell gegen seinen Ex-Club bereits im Vorwege.

Während die Gäste aus Schnelsen beinahe derselben Mannschaft, die in der Vorwoche 1:4 in Buchholz verloren hatte, vertrauten (R.de Oliveira für Gürel), baute Elmshorns Trainer Bernhard Schwarz sein Team auf drei Positionen um. Vor allem das Saison-Debüt von Torwart Marko Schröder, der seinem Trainer aus Sparrieshoop nach Elmshorn folgte, überraschte dabei. Nach der Verletzung von Patrick Tabor erhielt er heute den Vorzug vor Björn Struckmann, der in den ersten beiden Saisonspielen im Kasten stand und belohnte die mutige Entscheidung seines Trainers mit einer guten Leistung und einigen tollen Paraden.

„Ich war positiv nervös, weil ich noch nie so hoch gespielt habe. Bis auf meine erste Ballannahme bin ich zufrieden mit meinem Debüt, auch wenn wir heute leider nicht gewinnen konnten.“, erklärte Schröder nach Spielende und erhielt auch von Trainer Schwarz und sportlichem Leiter Ehm ein gutes Zeugnis ausgestellt.

In den ersten 45 Minuten war es vor allem die Germania, die dem Spiel ihren Stempel aufdrückte. Jeton Arifi, Kapitän Stephan Rahn und die Neuzugänge Jaques Rodrigues de Oliveira und Jürgen Tunjic wirbelten die Elmshorner Hintermannschaft ein ums andere Mal gewaltig durcheinander. In der 13. Spielminute die ganz große Möglichkeit für Arifi. Doch frei vorm Tor schmiss sich Marko Schröder noch in die Bahn und konnte den Schuss aus zehn Metern grandios parieren.

Mitte der ersten Halbzeit sorgte FCE-Coach Schwarz dann für das erste Highlight auf Elmshorner Seite und hatte dabei das Gelächter der Zuschauer auf seiner Seite. Seinem zu einem Freistoß trabenden Mittelfeldmann Ömer Solmaz rief er zu: „Ömer, denk daran was ich Dir vorhin im Auto gesagt hab.“ Ein Rätsel, das erst nach Spielende gelöst werden konnte: „Ich hab Ömer auf die Größe des Schnelsener Torwarts aufmerksam gemacht und dass man doch einfach mal aus der zweiten Reihe einen Torabschluss versuchen soll. Leider haben wir die Möglichkeit zu selten genutzt.“

Der einzige Elmshorner Höhepunkt auf dem Platz gelang Schnelsens Dennis Theißen. Einen Freistoß von Solmaz verlängerte er unglücklich per Kopf und verfehlte dabei den eigenen Kasten nur um Haaresbreite.

Nach einer letztendlich enttäuschenden ersten Halbzeit verschwanden die Teams in den Kabinen und kamen mit neuem Elan heraus. Das Visier wurde aufgeklappt und im Minutentakt ergaben sich gute Chancen auf beiden Seiten.

Doch weder Elmshorns Burak Savran und Adrian Ghadimi jeweils mit einem Schuss aus gut 20 Metern (59. und 63.) noch der agile Patrick Ziller, der in der 71. Spielminute alleine vorm gegnerischen Tor an Germania-Keeper Marco Kudzia scheiterte, konnten den entscheidenden Stich für die Gastgeber setzen.

Auf der anderen Seite versagten Routinier Jürgen Tunjic die Nerven, als er in der 61. Minute allein vorm Tor den Ball verzog. Und auch der zur Halbzeit gekommene Yunis Abdalla konnte seinen Freiraum nicht nutzen und scheiterte aus 10 Metern an FCE-Torwart Schröder (62.).

So bedurfte es eines Geistesblitzes von Jeton Arifi, der das Ruder zu Gunsten der Gäste aus Schnelsen rumreißen sollte. Nach einem langen Ball konnte Elmshorns Jan Novotny nicht entscheidend klären und verlor das Duell gegen Tunjic, der per Kopf auf Arifi ablegen konnte. Dieser schlenzte den Ball aus gut 25 Metern über Abwehrspieler und Torwart hinweg in den Winkel zum entscheidenden 0:1 in der 72. Minute. Ein Traumtor!

In den letzten fünfzehn Minuten setzte Elmshorn nun alles auf eine Karte, um den fest eingeplanten Punkt doch noch an der Wilhelmstraße zu halten. Doch wirklich zwingende Aktionen wollten dabei nicht mehr gelingen und so hatte man am Ende Glück, dass Schnelsen den so gewonnen Freiraum nicht noch zu einem weiteren Tor nutzte.



Stimmen:

Bernhard Schwarz (Trainer FC Elmshorn):
Das Verhalten vor dem Gegentor darf so nicht passieren. Unser Dilemma ist, dass wir noch nicht richtig eingespielt sind. Die Offensivpower von Schnelsen nutzt sowas dann eiskalt aus. Mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich aber zufrieden. Das war 100% Leistungssteigerung gegenüber letzter Woche. Die Einstellung hat gestimmt. Ich hatte im Vorwege, das kann ich euch zeigen (Anm. d. Redaktion: Zeigt auf seine vor der Saison erstellte Punkteliste), heute einen Punkt eingeplant. Jetzt holen wir die Punkte halt woanders.

Florian Gossow (Trainer Germania Schnelsen):
Das war heute ein glücklicher Sieg. Das System, das wir spielen wollen ist schon etwas anspruchsvoller. Da fehlt uns noch die Sicherheit, die erst mit dem Training und im Laufe der Saison kommt. Nach sieben Spielen kann ich sagen, ob das jetzt ein guter oder ein schlechter Start meiner Mannschaft war.


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