17.08.2014 Nicht für jeden ist die "13" eine Unglückszahl von Peter Strahl
Dieses Heimspiel des Niendorfer TSV wird präsentiert von Marcus Scholz
vs.
Niendorfer TSV – SV Rugenbergen 1:3 (0:2)
Niendorfer TSV: Melzer – Heysen, Kocadal (72., Huneke), Schumann, Benn - Machado Mattos, Wilhelm, Yapici– Utz, Balde (46., Schumacher), - Both (46., Pedroso-Bussu) SV Rugenbergen: Waldmann – Ansorge, Streib, Güvenir, Lohrke – Düllberg (80., Rühmann), Voorbraak, Melich – Ljubisavljevic, Scholz (90., Maack) – von Bastian (72., Tegeler) Tore: 0:1 Güvenir (26.), 0:2 Ansorge (29.), 0:3 von Bastian (47.), 1:3 Pedroso-Bussu (84.) Gelb-Rote Karte: Heysen (89., wdh. Foulspiel) Schiedsrichter: Wagner (Grün-Weiß Eimsbüttel), machte eigentlich alles richtig. Auch seine Entscheidung, den Anschlusstreffer in der 42. Minute nicht zu geben, dürfte in Ordnung gehen. Beste Spieler: Substut Pedroso-Bussu – geschlossene Mannschaftsleistung Zuschauer: gut 100
Zwölfmal waren beide gut nachbarschaftlich verbundene Vereinsvertretungen bereits auf Hamburgs höchsten Level gegen einander angetreten. Dabei sprach die Statistik (siehe weiter unten) eindeutig für die Platzherren. Nun also die dreizehnte Begegnung zwischen den jüngst gleichermaßen vom Meiendorfer SV beschädigten Teams. Sollte dabei der "13" für eins von ihnen eine negative Bedeutung zukommen?
25 Minuten lang scheint dieser Frage keine besondere Bedeutung zuzukommen. Beide Teams neutralisieren sich weitgehend. Lediglich je eine Chance hüben wie drüben bedürfen der Erwähnung. In der zehnten Minute eine etwas unkontrollierte Fußabwehraktion von Rug-Goalie Jannis Waldmann direkt auf den Schuh von David Both, der aber hoch verknallt, sowie gegenüber ein eigentlich selten bei den Platzherren vorkommender Defensivfehler, den Max Scholz auszunutzen versucht, aber an der überragenden Abwehraktion von René Melzer scheitert. Doch dann die 26. Minute: Ein Freistoß von Kevin Lohrke von fast der Eckfahne auf Tolga Güvenir und von dessen Kopf unerreichbar ins einheimische Gehäuse. Drei Minuten später bereits das 0:2. Diesmal ist es eine hübsch anzusehende Einzelleistung von St. Pauli-Legende Heiko Ansorge, der vier, sechs NTSV-Beine umspielt und die Kugel über die Torlinie bugsiert. Sechs Minuten später auch mal die Sachsenwegler, doch der Schuss von Tim Heysen von rechts landet knapp vor dem kurzen Pfosten. Zaghafte Freude kommt bei den heimischen Zuschauern drei Minuten vor dem Pausenpfiff auf, da ein hoher Ball von Waldmann zwar noch erreicht werden kann, aber dennoch im rechten Winkel landet. Allein Referee Henry Wagner von den Eimsbütteler Grün-Weißen entscheidet auf Freistoß für die Bönningstedter, da zuvor einer der Ihren von den Beinen geholt wurde. Zu Recht, wie sich nach Befragung mehrerer besser situierten Augenzeugen bestätigt wird, und auch die laute Proteststimme von Coach Frank Hüllmann verstummen lässt.
Nun muss es also die zweite Halbzeit für die Turner und Sportler bringen. Doch Pustekuchen. Bereits zwei Minuten nach dem Wiederanstoß findet ein hoher Ball den links postierten Dennis von Bastian und von dort den unaufhaltbaren Weg in die Niendorfer Maschen. Danach zeigt sich aber, dass "Hülle" in der Pause richtig ausgewechselt hat, als er den bislang eigentlich stets recht farblosen einstigen Bramfelder David Both gegen Davide Pedroso-Bussu bringt. Der sorgt immerhin für den zweiten blau-weißen Torschuss dieser Partie, auch wenn er nicht unerheblich über die Querlatte streicht. Nicht zu glauben der dritte folgt unmittelbar danach, da Malte Wilhelm einen Eckball von Serhat Yapici auf das Gehäusenetz legt. Eine Viertelstunde vor Feierabend bewahrt Heysen die Seinen vor einem noch höheren Rückstand, als er im letzten Moment vor einem einköpfbereiten Rug-Mann klären kann. Ein Ball von Wilhelm hingegen erweist sich so saft- und kraftlos wie seine gesamte Kollegenschaft an diesem Nachmittag. Selbst sonst ansehnliche Yapici-Freistöße landen in der gegnerischen Mauer. Allein P-B ist es zu verdanken, dass den gegen (schwache) Elmshorner vor einer Woche noch 4:0 Auftrumpfenden heute der Ehrentreffer nicht versagt bleibt. Er ist es nämlich, der die Yapici-Assistenz zum 1:3 zu nutzen versteht.
Nach dieser dritten Klatsche im 13. Rendezvous mit den Bönningstedtern sollten die Niendorfer gut beraten sein und ihren kommenden Widersacher in Buxtehude nicht unterschätzen. Dass auch ein 18. Tabellenplatz nicht unbedingte Aussagekraft zu haben braucht, hat die Vorstellung der Klawon-Auswahl am gestrigen Sonnabend in Meiendorf erwiesen. Was hingegen die "Palapieser" betrifft, die am vierten Spieltag Elmshorn empfangen werden: Mal sehen, ob deren auch heute am Sachsenweg präsente Coach Bernd Schwarz Erkenntnisse sammeln konnte, um seine Elf für den nächsten Sonnabend optimal einstellen zu können.
Punktspiel-Statistik (Level 5) aus der Sicht des Gastgebers: 13 Spiele 8 Siege - 2 Remis - 3 Niederlagen - 25:14 Tore.
Stimmen:
Ralf Palapies (Trainer Rugenbergen): Für uns ist das natürlich ein sensationelles Ergebnis, mit dem wirklich nicht gerechnet werden konnte. Die Mannschaft hat sehr diszipliniert gespielt und die Tore überdies zum genau richtigen Zeitpunkt erzielt. Auch hat sie eigentlich alle Vorgaben erfüllt. Hätte sie das auch bis zum Ende durchgehalten, wäre der Gegentreffer vermeidbar gewesen. Aber schließlich kam es auf die drei Punkte an, und die hat das Team wirklich ganz toll geholt.
Frank Hüllmann (Trainer Niendorf): Wir haben heute völlig verdient verloren. Wir hatten keinen Druck hinten und auch keinen Druck vorne. Hinzu kam der dritte Treffer gegen uns gleich nach der Halbzeitpause. Wir wollen hier eigentlich Fußball spielen und das haben wir heute absolut nicht gemacht.
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